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bulletReisebericht Nordwesten der USA — Tag 17, Montag, 30. Mai 2011

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Redmond, OR — Portland, OR
Wetter: überwiegend sonnig, 66°F / 19°C
Gefahren: 150 mi / 240 km — total 2846 mi /4554 km


Das Hotelfrühstück ignorieren wir heute mit Ausnahme eines Kaffees und eines Muffins. Wir fahren erst einmal ein Stückchen und gehen stattdessen in Madras im Black Bear Diner frühstücken. Urig, gemütlich und lecker.

Weiter geht es auf der 26 nach Westen und dann auf die 35, die Mount Hood Road, nach Norden. Teilweise ist dies eine sehr schlechte Straße. Die Winterfröste haben hier unübersehbar ihre Spuren hinterlassen. Der Mount Hood ist heute sehr schüchtern und versteckt sich hinter einer dichten Wolkendecke. So bekommen wir ihn leider nicht zu Gesicht.

Wir wechseln auf die 84 Richtung Portland und verlassen diese nach einigen Meilen wieder, um der “Historic Route 30” zu folgen, die uns in das Gebiet der “Columbia River Gorge” führt. Eine wunderschöne Gegend mit zahlreichen Wasserfällen, Wanderwegen und herrlichen Ausblicken auf den breiten Columbia River.

Am Horsetail Wasserfall ergattern wir einen Parkplatz, was heute gar nicht so einfach ist, da Memorial Day ist, und alle Welt unterwegs zu sein scheint. Wer weiß, wie es im weiteren Verlauf mit Parkplätzen aussieht, daher nutzen wir die Gunst der Stunde und unternehmen von hier aus eine kleine Wanderung.

Der Weg führt bergauf von den Horsetail Falls zu den Ponytail Falls. Diese passiert man, indem man hinter dem Wasserfall läuft. Eine interessante Perspektive. Der Weg ist wirklich sehr schön und abwechslungsreich. Auch das Wetter wird immer besser. Eine gute Stunde sind wir hier unterwegs.

Ein Stückchen weiter an den Multnomah Falls herrscht ein unbeschreiblicher Rummel. Hier gibt es ein Restaurant, Souvenir Shop und Toiletten. Chance auf einen Parkplatz = Null. Wir fahren weiter und finden kurz darauf wenigstens eine Picknickmöglichkeit — sogar mit Platz für unser Auto. Die Gegend verdient sicher einen längeren Besuch. Nicht aber an einem Feiertag, wenn halb Portland hier unterwegs ist.

Also handeln wir antizyklisch und fahren unsererseits nach Portland. Im Bezirk Nob Hill beziehen wir das vor zwei Tagen reservierte Holiday Inn Express (99$). Angenehmes Haus, schönes Zimmer.

Zu Fuß sind es nur ein paar Schritte, bis der belebte Teil von Nob Hill beginnt. Hier gibt es zahlreiche Restaurants, Bistros, Geschäfte und Pubs. Ähnlich nett ist es im Pearl District, zu dem wir als nächstes laufen. Hier steuern wir Powell’s Bookstore an, den angeblich größten Buchladen der Welt. Überprüfen können wir das nicht, aber riesig ist er schon. Auf jeden Fall macht es Spaß hier rumzustöbern, besonders bei den Reise- und Wanderführern. Das Besondere an diesem Buchgeschäft ist, dass man auch gebrauchte Bücher kaufen kann. Diese stehen zusammen mit den neuen Taschen- oder Hardcoverbüchern im Regal, so dass man nicht an verschiedenen Stellen suchen muss und sofort die Preise vergleichen kann.

Irgendwie herrscht in so einem Buchladen eine verdammt trockene Luft. Da kommt es sehr gelegen, dass sich direkt gegenüber die Deschutes Brewery befindet. Wir lassen uns an der Theke nieder und kämpfen uns erst einmal durch die Beschreibung der 17 verschiefdenen Biersorten. Eine solche Art der Beschreibung kennt man sonst nur von Weinen. Beispiel gefällig?

Inversion IPA defies the ordinary, with layers of soft caramel notes and generous amounts of our favourite Northwest hops, for a bright sunny citrus finish.

Manche Biere haben einen erstaunlich hohen Alkoholgehalt. Das von mir bevorzugte “Inversion IPA” z.B. bringt es immerhin auf
6,8%. Portland ist wirklich ein Mekka für Bierliebhaber. Zahlreiche Brewpubs sorgen für ein großes Angebot und eine erstaunliche Vielfalt an unterschiedlichen Biersorten. Wer weiß, wie traurig es um das Thema “Bier” sonst in vielen Teilen der USA bestellt ist, wird dies zu schätzen wissen. Nur Schaum auf dem Bier kennt man auch hier nicht. Dafür hat man halt immer ein volles Glas.

Mit der Straßenbahn, die im Innenstadtbereich kostenlos benutzt werden kann, fahren wir nach Downtown und laufen von dort wieder zurück zum Pearl District. Während unseres Spaziergangs können wir uns ausgiebig ein Bild davon machen, was für eine angenehme und gepflegte Stadt Portland doch ist. Eine Stadt mit viel Flair, die sich wohltuend von dem amerikanischen Einheitsbrei großer Städte abhebt.

Wir kehren erneut in der Deschutes Brewery ein und lassen uns einen Tisch geben. Heute ist uns nach Pubfood. Burger sind da genau das Richtige.

Auf dem Weg zurück ins Hotel kehren wir noch auf einen Absacker in der Bridgeport Brewing Co. ein. Ein recht anstrengender Tag mit viel Lauferei findet hier seinen Ausklang.

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