7. Tag — Plymouth (NH) — Burlington (VT): 227 km
Unser Auto erwartet uns heute früh mit dick vereisten Scheiben. Es ist knackig kalt und der Himmel strahlend blau. Einfach ein traumhaftes Wetter. Wir fahren zunächst bis North Woodstock und genießen noch einmal ein Frühstück im “Woodstock Inn Station & Brewery”.
Unsere Fahrt führt uns heute in den Bundesstaat Vermont. In dessen Hauptstadt Montpelier legen wir einen Stopp ein und besichtigen im Rahmen einer kostenlosen Führung das eindrucksvolle State Capitol. Montpelier ist ein kleines überschaubares StädtchenWeiter geht es über die Interstate 89 Richtung Burlington. An der US 100 verlassen wir die Interstate für einen Abstecher in den Ferienort Stowe. Auf der Fahrt dorthin besuchen wir die “Cold Hollow Cider Mill”. Hier kann man bei der Produktion von Apfelsaft zuschauen und diesen auch probieren. Daneben werden noch viele andere landwirtschaftliche Produkte aus eigener Herstellung angeboten, die man z.T. ebenfalls kostenlos probieren kann.
Stowe selber erweist sich als nicht sehr interessant, und so fahren wir nach einem kurzen Bummel wieder zurück über die US 100 Richtung Interstate. Dabei legen wir noch einen Stopp bei der größten “Attraktion” in dieser Gegend ein, der “Ben & Jerry’s Ice Cream Factory”. Der Andrang ist ist so gewaltig, dass man extra ein paar Angestellte hat, die den Verkehr auf dem Parkplatz regeln. Hier wird eine in den USA sehr bekannte und gute Eiscreme produziert und dies mit dem Verkauf von Souvenierartikeln und kostenpflichtigen Führungen entsprechend vermarktet. Uns sagt das alles weniger zu, aber wenigstens wollen wir die Gelegenheit nutzen und das sagenumwobene Eis einmal probieren. Damit uns diese besondere Ehre zuteil wird, dürfen wir uns vor den Verkaufsständen in eine lange Reihe anstellen und ca. 20 Minuten warten, bis wir dann für nicht wenig Geld ein zugegeben nicht schlechtes Eis erstehen dürfen. Fazit: wenn man das Schild zu Ben & Jerry’s sieht, Gas geben und weiterfahren. Man verpaßt wirklich nichts.
Gegen 15:00 Uhr erreichen wir Burlington, am großen Lake Champlain gelegen und mit ca. 39.400 Einwohnern die größte Stadts Vermonts. Unser Hotel, das Ramada Inn Conference Center (109 USD/Nacht), gefällt uns sehr gut. Besonders angetan sind wir von dem neuen Hallenbad mit Fitness-Center. Demnächt wechselt man die Kette und wird dann zur Quality Clarion Gruppe gehören und unter diesem Namen zu finden sein.
Wir fahren in die Innenstadt und bummeln durch die schöne, für amerikanische Städte völlig untypische Fußgängerzone. Anschließend machen wir in einem unweit des Hotels gelegenen Einkaufszentrum einige Besorgungen und verbringen die Zeit bis zum Abend bei sportlichen Aktivitäten im Fitnessraum und Hallenbad des Hotels. Das späte Abendessen nehmen wir im Hotelrestaurant ein. mit nur ca. 8.400 Einwohnern.
8. Tag: Burlington (VT) — Adirondacks (NY) — Ticonderoga (NY): 245 km
Heute steht eine Rundfahrt durch die östlich von Burlington liegenden Adirondacks an. Statt mit der Fähre über den Champlain Lake überzusetzen wählen wir den Landweg und fahren zunächst auf dem Highway 7 nach Süden und wechseln dann auf den US 17 South. Linker Hand kommt plötzlich ein großes Feld in Sicht, auf dem sich tausende von Vögeln niedergelassen haben. Wir halten an und erfahren, dass wir uns am “The Dead Creek Management Wildlife Area” befinden. Hinweisschilder informieren über die verschiedenen Vogelarten (u.a. kanadische Wildgänse), die hier auf ihrem Weg nach Süden Station machen.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Brücke über den See, die hinüber in den Staat New York führt. Wir setzen unseren Weg fort und fahren bei herrlichem Sonnenschein durch eine schöne Landschaft bis nach Lake Placid, dem Austragungsort der olympischen Winterspiele 1980.
Wie in anderen ehemaligen Olympiaorten wird auch hier die Tatsache, einmal Austragungsort olymischer Wettkämpfe gewesen zu sein, gnadenlos vermarktet. Wer will, kann sich für viel Geld die diversen Sportstätten anschauen. Nach einem völlig überteuerten Lunch bei einem schlechten Mexikaner verlassen wir diesen wenig schönen Ort, den man während der Olympiade nicht zu Unrecht auch “Lake Plastik” genannt hat.
Da gefällt uns der nächste Ort, Saranac, schon viel besser. Am dortigen See bietet sich uns eine traumhafte Kulisse mit herrlich gefärbten Bäumen. Über Tupper Lake und Long Lake fahren wir weiter bis Indian Lake.
Unterwegs machen wir eine kleine Wanderpause. In Indian Lake geht es auf die 28 East bis Wevertown. Dort wechseln wir auf die 8 East Richtung Hague. Diese Strecke ist wunderschön, und wir bedauern, dass wir nicht eine Stunde früher dran sind, denn mittlerweile dämmert es schon. i
Als wir schließlich Ticonderoga erreichen, ist es bereits stockdunkel. Sehr angenehm überrascht sind wir von unserem Zimmer im Super 8 Motel (USD 65,88). Das Zimmer ist total in Holz gehalten, wirkt sehr gemütlich und hebt sich wohltuend von dem üblichen Motel-Einerlei ab. Hier fühlen wir uns so wohl, dass wir gar keine Lust mehr haben, irgendwohin zum Essen zu fahren. Also legen wir einen Fast-Food-Abend ein (einmal pro USA-Urlaub gönnen wir uns dieses “Vergnügen” immer) und besorgen uns eine Tüte “Köstlichkeiten” im Mc Donalds nebenan, die wir uns mit einigen Samuel Adams auf unserem Zimmer schmecken lassen. Das Top -Angebot von Mc Donalds während unseres diesmaligen Aufenthalts in den USA: zwei Big Mac für zwei Dollar.
So lassen wir gemütlich einen Tag ausklingen, der der bisher schönste dieses Urlaubs war. Strahlender Sonnenschein den ganzen Tag, herrliche Landschaften und viele bunte Bäume. Der Abstecher in den Staat New York hat sich wirklich gelohnt
|