5. Tag — Ellsworth (ME) — Plymouth (NH): 440 km
Unsere heutige lange Etappe führt uns in die White Mountains nach New Hampshire. Zunächst ist es sonnig, und wir kommen durch Gegenden, in denen die Laubfärbung schon weiter fortgeschritten ist. Als wir gegen Mittag den Mount Washington erreichen, hat es angefangen zu regnen. Ein Blick nach oben verheißt nichts gutes. Der Gipfel des Berges ist von dichten Wolken verhüllt. Wir fragen uns, ob es unter diesen Umständen überhaupt Sinn macht, die Autostraße den Berg hinaufzufahren, zumal der Spaß 21 USD kosten soll. Wir entscheiden uns schließlich dagegen und setzen unsere Fahrt fort.
Im weiteren Verlauf der Tour wird die Laubfärbung immer schöner, und auch die Sonne läßt sich wieder blicken. So haben wir uns New England vorgestellt! In North Conway legen wir eine längere Pause ein und shoppen uns durch die dortigen Factory Outlets. Es ist schon dunkel, als wir endlich Plymouth erreichen. Wir suchen uns zunächst ein Restaurant, wo wir zu abend essen und fahren anschließend zu unserem Hotel, dem Best Western White Mountain, wo wir für zwei Nächte reserviert haben (US$ 69,00 / Nacht).
6. Tag — Rundfahrt durch die White Mountains: 242 km
Heute steht eine ausgedehnte, knapp 250 km lange Rundfahrt durch die White Mountains an. Wir fahren früh los und sind um 8:00 Uhr in North Woodstock, wo wir einen Frühstücksstopp einlegen. Es rieseln doch tatsächlich ein paar Scheeflocken vom Himmel! Viele Frühstücksrestaurants gibt es nicht, weil die Bed & Breakfast-Konkurrenz so groß ist. Wir haben Glück und entdecken das Woodstock Inn Station & Brewery, ein Bed & Breakfast-Haus, das über ein Restaurant und einen Pub verfügt, wo auch Nicht-Schlafgäste einkehren können. Die Auswahl auf der Frühstückskarte ist überwältigend und phantasievoll. Eine echte Alternative zu dem üblichen “2 eggs any style with your choice of ham, bacon or sausage served with homefries and toast or English muffin”-Kram. Sowohl von der Atmosphäre als auch der Qualität des Frühstücks sind wir sehr angetan. Hier wäre es bestimmt auch ideal zum Übernachten.
Während unserer heutigen Tour orientieren wir uns an folgender Karte:
Nach kurzer Fahrt erreichen wir pünktlich zur Öffnung um 09:00 Uhr “The Flume”. Ein ca. 2 Meilen langer Rund-Wanderweg führt zu einer sehenswerten Klamm. Direkt am Anfang geht es über eine covered bridge.
Die Wanderung dauert etwas mehr als eine Stunde und ist sehr schön. Allerdings ist es ungemütlich kalt. Weniger angetan sind wir von dem unverhältnismäßig hohen Eintrittspreis von 7 US$ pro Nase. Hier wird man ganz schön abgezockt.
Wer die Fahrt mit der Bahn den Berg hinauf unternehmen möchte wird mit 35 USD zur Kasse gebeten. Kein billiges Vergnügen, aber das Geschäft läuft. Wir begnügen uns mit dem Besuch des kostenlosen Museums, wo man sehr interessante Informationen über den Bau und die Geschichte der Mt. Washington Coq Railway erhält. Hier sollte man auf jeden Fall einmal reinschauen.
Wir fahren die Stichstraße wieder zurück und biegen links ab. Kurz darauf erreichen wir den Parkplatz, von dem man einen grandiosen Blick auf das majestätisch daliegende weiße Mount Washington Hotel werfen kann. Der Anblick begeistert uns.
Natürlich nutzen wir die Gelegenheit und fahren zum Hotel, um es uns auch von innen anzusehen. Der Kasten hat echt Stil. Von der Terasse genießt man einen sehr schönen Blick auf den Mount Washington.
Über die Bear Notch Road erreichen wir schließlich den Kancamagus Highway, die landschaftlich schönste Straße in den White Mountains. Zunächst biegen wir nach links ab und fahren bis zur Albany Bridge, einer schönen covered bridge etwas abseits des Highways. Hier drehen wir und fahren nun gemächlich Richtung Lincoln, wobei wir so ziemlich an jedem Punk halten, wo es etwas zu sehen gibt. Die Laubfärbung ist teilweise schon sehr beindruckend und wird von der Sonne, die zum Glück scheint, wirkungsvoll in Szene gesetzt.
Auf unserem weiteren Weg unternehmen wir noch eine kurze Wanderung zu den Sabbaday Falls und erreichen dann am späten Nachmittag den Ort Lincoln, ein Ferienzentrum in den White Mountains.
Hier kaufen wir ein paar Lebensmittel ein und essen anschließend im “The Millhouse”, einem Pub-Restaurant, zu abend. Wir teilen uns eine Portion Nachos, die so groß ist, dass wir locker beide davon satt werden.
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