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bulletReisebericht Nordwesten der USA — Tag 21, Freitag, 3. Juni 2011

Lynnwood, WA — Kent, WA
Wetter: Sonnne, 71°F / 22°C
Gefahren: 61 mi / 98 km — total 3357 mi /5371 km


Das Hotel bietet ein „Full Breakfast Buffet“ für moderate 9,95$ an. Der Service ist sehr zuvorkommend und die frisch zubereiteten Omeletts sind riesig.

Knapp 20 Minuten beträgt die Fahrtzeit zum „Future of Flight Aviation Center“ von Boeing, wo wir für die 9:30 Uhr-Tour reserviert haben. Da wir noch reichlich Zeit bis zum Beginn der Führung haben, schauen wir uns zunächst in der „Gallery“ um, wo es eine interessante Ausstellung rund ums Fliegen gibt. Natürlich steht hier der Flugzeugbau bei Boeing im Mittelpunkt, aber erstaunlicherweise findet auch der Konkurrent Airbus in Form des A380 Erwähnung.

Hochinteressant sind die Fakten zu den Triebwerken, aber auch die Dimensionen der einzelnen Flugzeugteile; z.B. der „Schwanzflosse“ oder des Fahrwerks. Wie groß diese Teile sind, wird einem erst bewusst, wenn man einmal daneben gestanden hat.

Ein sehr eindrucksvolles Erlebnis ist dann die rund 90-minütige Führung durch die Produktionshallen, wo man die Fertigung der aktuellen Boeing-Modelle einschließlich des neuen „Dreamliners“ (787) bestaunen kann. Die Dimensionen sind hier einfach gigantisch. Das Gebäude, in dem die Fertigung stattfindet, ist vom Volumen her das größte der Welt. Es umfasst 13.385.378 m³ und beansprucht eine Fläche von 399.480 m². Da man sich unter diesen Zahlen nur schwer etwas vorstellen kann, rattert der Tour Guide jede Menge Vergleiche runter. Wie viele Fußballfelder, Eishockeyfelder und was sonst noch da hineinpassen würde. Habe die Zahlen leider wieder vergessen, aber ich meine mich zu erinnern, dass das Empire State Building vom Volumen 17 mal da rein ginge.

Überhaupt wird man während der Führung mit sehr vielen Zahlen bombardiert. Die sind alle sehr beeindruckend, wenn man sie hört, aber auch eben so schnell wieder vergessen. Eine habe ich aber noch behalten: auf meine Frage, wie viele Menschen hier arbeiten, wird mir die Zahl 122.000 genannt. 

Von Besuchertribünen hat man die Möglichkeit, in die einzelnen Fertigungshallen zu blicken und so einen Eindruck zu gewinnen, welch enormer logistischer und planerischer Aufwand mit der Produktion eines Verkehrsflugzeuges verbunden ist. Fotografieren ist übrigens während der Führung nicht erlaubt. Wie nicht anders zu erwarten, endet die Tour in einem großen Gift-Shop. Boeing versteht es, diese Führungen perfekt zu vermarkten und lässt sie sich mit 18$ auch recht gut bezahlen.

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen warmen Temperaturen fahren wir nun nach Seattle. In der Nähe der Waterfront suchen wir nach einem bezahlbaren Parkplatz, den wir dann auch finden. 10 $ für 4 Stunden sind geradezu ein Schnäppchen, nachdem wir auch schon Angebote für 7 $ die Stunde gesehen haben.

Zu Fuß klappern wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt von Seattle ab. An erster Stelle ist da natürlich der berühmte „Pike Place Market“ zu nennen, wo insbesondere das ausladende Angebot an Fisch und Krustentieren beeindruckt. Die Verkäufer sind teilweise wahre Entertainer und verstehen es, die zahlreichen Touristen zu unterhalten. Da fliegen dann auch schon mal Fische durch die Gegend.

In den Straßen rund um den Pike Place Market wird an jeder Ecke Clamchowder angeboten. Wir ergattern einen Tisch im Freien und probieren einen „sampler“ mit 4 verschiedenen Chowdern. „Yummy!“, wie der Amerikaner zu sagen pflegt.

Seattle ist eine sehr attraktive Stadt. An der Waterfront ist es nicht ganz so rummelig wie in San Francisco, und der Blick übers Wasser mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund hat schon was. Einziger Wermutstropfen ist, dass der zweigeschossige Highway 99 direkt zwischen Downtown und Waterfront verläuft. Das trübt den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck doch ein wenig.


Mit dem Auto fahren wir dann zur nördlich von Downtown gelegenen „Space Needle“. Dieser Aussichtsturm ist wohl so etwas wie das Wahrzeichen von Seattle. Auch hier haben wir viel Glück bei der Parkplatzsuche und finden eine günstige Parkuhr. Mit 18 $ ist die Auffahrt nicht gerade günstig, aber bei diesem Traumwetter ein Muss.

Oben bietet sich uns ein phantastischer Blick über Seattle. In der Ferne können wir sogar gut den schneebedeckten, 87 km südöstlich von Seattle gelegenen, Mount Rainier ausmachen. Mit 4395 m der höchste Berg Washingtons.

Damit endet unsere Besichtigung Seattles. Natürlich könnte man hier noch mehr an Zeit verbringen und auch noch diverse Museen besichtigen. Wir hatten aber von vornherein nicht soviel Zeit für Stadtbesichtigungen eingeplant, da der Schwerpunkt dieser Reise eher bei den Naturerlebnissen lag.

Wir stürzen uns in den Feierabendverkehr und brauchen einige Zeit, bis wir endlich auf der I-5 sind und Richtung Süden fahren. Von der Autobahn haben wir noch einmal einen prächtigen Blick auf den Mount Rainier und Elke gelingen sogar ein paar ganz ansehnliche Fotos aus dem fahrenden Wagen. Trotz rush hour rollt der Verkehr überraschenderweise ganz gut, und auf unserer Car Pool Lane sowieso.



Die letzte Nacht verbringen wir wieder in Kent im Marriott Towne Place Suites Seattle Southcenter, dem gleichen Hotel wie an unserem Ankunftsabend. Vor ein paar Tagen hatte ich einfach wieder 40 $ für ein 2 ½ ** Hotel in Kent bei Priceline geboten und wieder den Zuschlag vom Mariott erhalten. Diesmal war die Ersparnis sogar noch größer, weil der Normalpreis bei 99$ gelegen hätte.

Die Zeit reicht sogar noch für eine sonnige Lesestunde am Pool, bevor die große Packaktion für den Rückflug beginnt. Abendessen gibt es gegenüber bei einem kleinen Asiaten, und ansonsten haben wir noch gut damit zu tun, unsere restlichen Biervorräte zu vernichten.

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