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bulletReisebericht Südfrankreich mit dem Wohnmobil: Die Anreise

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1. Tag: Donnerstag, 14. Oktober 2004
Hilden – Ettlingen: 319 km


Nachdem wir den letzten Arbeitstag vor dem Urlaub hinter uns gebracht haben, geht es nach Feierabend los in Richtung Süden. Da wir noch im Besitz einer gültigen Schweizer Autobahn-Vignette sind, haben wir uns für die nur wenig längere Anreise über die Schweiz entschieden. Zunächst geht es auf der A3 Richtung Frankfurt und dann auf die nach Basel führende A5. In Ettlingen verlassen wir die Autobahn und suchen uns in einem Wohngebiet ein Plätzchen für die Nacht.


2. Tag: Freitag, 15. Oktober 2004
Ettlingen – Albertville: 524 km


Gegen Nachmittag erreichen wir den französischen Wintersportort Chamonix. Leider ist das Wetter sehr trübe, vom Mont Blanc ist nichts zu sehen. Wir unternehmen einen kleinen Bummel durch den netten Ort und sind froh, uns nach der langen Fahrerei ein wenig bewegen zu können. Anschließend fahren wir weiter nach Albertville. Bei schönem Wetter ist das sicherlich eine sehr reizvolle Strecke. Wir aber sind genervt angesichts unzähliger Kurven, Dauerregen und schlechter Sicht.

So sind wir erleichtert, als wir endlich in Albertville ankommen und in unmittelbarer Zentrumsnähe einen Wohnmobilstellplatz entdecken. Man steht dort einerseits sehr schön direkt am Fluß, andererseits aber auch in unmittelbarer Nähe einer vielbefahrenen Durchgangsstaße. Gebühren werden keine erhoben, für V+E steht ein Automat zur Verfügung, der jedoch bei unserem Besuch defekt war.

Wir nutzen die zentrale Lage noch zu einem kleinen Stadtbummel, für dessen Dauer es sogar gnädigerweise einmal aufhört zu regnen. Den Abend beschliessen wir bei einem gemütlichen Essen im Womo und anschliessender Fernsehstunde.


3. Tag: Samstag, 16. Oktober 2004
Albertville – Sisteron: 242 km


Den morgendlichen Gang zum Bäcker verbinde ich gleich mit einer Runde über einen kleinen Markt, der wenige Meter vom Womo entfernt seine Zelte aufgeschlagen hat. Der Bäcker meines Vertrauens bietet eine unglaublich große Auswahl an Brötchen und trägt so nicht unmaßgeblich zu einem leckeren ausgiebigen Frühstück bei.

Wir verlassen Albertville und fahren an der Ausfallstrasse erst einmal ein Centre Commerciale an, wo wir uns in einem riesigen Supermarkt grosszügig für die nächsten Tage eindecken. Die 70 km bis Grenoble legen wir auf der mautpflichtigen Autobahn zurück und sind geschockt, als man uns für die kurze Strecke 10,50 € abknöpft. Erst einige Tage später – um die Erfahrung einiger französischer Autobahnkilometer reicher – kommen wir zu dem Schluß, dass man unser Womo hier wohl einer falschen – zu teuren – Kategorie zugeordnet hat.

Ab Grenoble geht es dann aber wieder auf die Landstrasse, denn wir haben uns getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ für die landschaftlich sehr reizvolle Route Napoleon entschieden. Die Strecke ist wirklich sehr schön, nur der bedeckte Himmel trübt das Vergnügen nicht unerheblich. In Sisteron angekommen beschliessen wir, es für heute mit der Fahrerei gut sein zu lassen. Der offizielle Womo-Stellplatz direkt an der Strasse gefällt uns nicht. Ausserdem ist auch hier der Automat für die dringend benötigte V+E defekt. Also fahren wir zu dem etwa 3 km ausserhalb gelegenen Campingplatz “Des Prés Hautes”. Ein Schild an der geschlossenen Rezeption teilt uns mit, dass wir uns einen Platz aussuchen dürfen und morgen früh bei der Abreise bezahlen sollen.

Nachdem das Womo steht und an den Strom angeschlossen ist, schnallen wir die Räder ab und radeln nach Sisteron. Dort besichtigen wir die sehr eindrucksvolle Festungsanlage (4,80 € Eintritt) und bummeln anschliessend durch die kleinen Gassen, dieses wirklich netten Örtchens.

Zurück auf dem Campingplatz spricht mich ein Holländer an, der es nicht schafft, mit seiner Sat-Schüssel auf Empfang zu gehen . Nachdem ich ihm gezeigt habe, wie man die Schüssel ausrichtet, ist für die Nachbarn der Abend gerettet. Bei dem kalten und regnerischen Wetter kann die Flimmerkiste schon für etwas Ablenkung sorgen.

Bleibt für uns noch das Problem der dringend erforderlichen V+E zu lösen. Die Wasserhähne an den Stellplätzen sind wegen Frostgefahr abgesperrt, und auch sonst entdecken wir auf dem ganzen Platz keine V+E-Möglichkeit für Wohnmobile. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zum einzigen geöffneten Waschhaus zu fahren und dort umständlich über Eimer zu entsorgen und mittels Kanister zu versorgen.


4. Tag, Sonntag, 17. Oktober 2004
Sisteron – Moutiers Ste Marie: 156 km


Was für ein Tag! Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber Sonne und strahlend blauer Himmel. Eine richtige Wohltat nach den vergangenen beiden trüben Tagen.

Froh gelaunt machen wir uns auf die Weiterfahrt. Bei diesem Traumwetter können wir endlich die landschaftlichen Reize der Route Napoleon so richtig geniessen.

Einen längeren Halt legen wir in dem schönen Dorf Castellane ein. Ein riesiger Felsen, auf dem die Kapelle Notre-Dame du Roc steht, überragt das Dorf, durch welches das türkise Wasser der Verdon fliesst.

Auf einem grossen Parkplatz unterhalb des Felsens finden wir eine Abstellmöglichkeit für unser Womo. Nicht weit von dort führt ein Wanderweg den Felsen hinauf bis zur Kirche. Der Aufstieg dauert eine knappe halbe Stunde. Oben angekommen werden wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
























Ab Castellane auf der D952 entlang der Verdon wird die Szenerie richtig spektakulär. Wir erreichen den Grand Canyon du Verdon und befahren die Aussichtstraße „Route de Crete“, von der sich immer wieder herrliche Blicke in die Schlucht bieten. An einer Stelle haben wir Glück und können drei Adler beobachten, die hier majestätisch ihre Kreise ziehen. Die Route de Crete ist zwar teilweise sehr steil, aber bei entsprechender Konzentration problemlos mit dem Womo zu befahren. Hier ein paar Impressionen von dieser schönen Gegend:













































Von hier ist es dann nicht mehr weit nach Moutiers Ste Marie, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, wie es uns einige Reiseführer wissen lassen. Zumindest scheint es eines der am häufigsten besuchten Dörfer zu sein, denn die vielen Parkplätze außerhalb des Örtchens lassen ahnen, was für ein Rummel hier in der Saison abgehen muss. Legale Womo-Stellplätze gibt es hier keine, was aber angesichts eines sehr empfehlenswerten Campingplatzes keinen echten Mangel darstellt. Wir checken auf dem Campingplatz „Manaysse“ ein und sind überwältigt von dem schöneBlich vom Campingplatz auf Moutiers Ste Marien Blick, den wir hier im Abendlicht auf Moutiers Ste Marie genießen dürfen. Dies tun wir dann auch ausgiebig mit einem Bierchen in der Hand draußen vor dem Wohnmobil sitzend. Zum ersten Mal auf dieser Reise kommt so richtiges Urlaubsfeeling auf.

Gegen Abend laufen wir zu Fuss in den etwa 15 Minuten entfernten Ort. Für ein so kleines Dörfchen verfügt Moutiers Ste Marie über eine recht grosse Auswahl an ansprechenden Restaurants. Leider sind auch die Preise sehr ansprechend, was jedoch typisch für Frankreich zu sein scheint. Zu unserer Überraschung stellen wir fest, dass die Menüs im „Les Santos“ „nur“ 24 € und 39 € kosten. Wir hatten dieses mit einem Michelin-Stern dekorierte Restaurant eigentlich gar nicht in die engere Wahl genommen, da unser Reiseführer die Menüpreise mit 39 € und 54 € angab. Offensichtlich geht es also in der Nebensaison auch preiswerter (zumindest beim Essen, die Weinpreise beginnen bei stolzen 28 €). Dann also hinein in die gute Stube. Bei Kaminfeuer geniessen wir in sehr gemütlicher Atmosphäre ein ausgezeichnetes Drei-Gänge-Menü. Ein angemessener Abschluss für einen rundum schönen Tag.

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