bild

 

logo

bulletReisebericht Südafrika 2014 — Tag 8, Freitag, 14. Februar 2014

Tsitsikamma National Park — Wilderness
Gefahren: 184 km / gesamt 835 km
Wetter: Regen, 22°C


Der Tag begrüßt uns mit strömendem Regen. Ein Blick nach draußen verheißt keine Besserung. Alles ist grau in grau, und es sieht ein wenig nach Weltuntergang aus. Wir lassen uns die Laune aber nicht vermiesen und genießen mit den anderen ein ausgezeichnetes letztes gemeinsames Frühstück.

Eigentlich sieht der Vormittag den Rücktransport zu unserem Ausgangspunkt in einem offenen Allradfahrzeug durch das Storms River Valley vor. Einstimmig beschließen wir sechs jedoch, auf diesen Programm-Höhepunkt zu verzichten. Das wäre nass und zugig, und wir würden uns mit Sicherheit jeder eine Erkältung zuziehen. Und sehen würden wir eh nichts, da es total verhangen ist.

Stattdessen fährt uns Henry im geschlossenen Minibus mitsamt unserem Gepäck zurück. Bevor wir und endgültig voneinander verabschieden müssen, lassen wir Henry noch ein Gruppenfoto machen und tauschen unsere E-Mail-Adressen aus. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. It's a small world!
An der Ausfahrt des Tsitsikamma Nationalparks sagt uns die junge Rangerin, es solle jetzt wohl eine Woche regnen. "But you never know, weather here is always unpredictable."

Zunächst bleibt uns der Regen auch noch treu. Als wir eine Stunde später in Plettenberg Bay durch ein Shopping Center bummeln, nieselt es zumindest noch. Im Lederer' Café, einer Bäckerei mit Restauration, lassen wir uns zu einem kleinen Lunch nieder. Weil heute Valentine's Day, der 14. Februar, ist, wird das ohnehin schon günstige Preisniveau noch einmal unterboten. Als Special kostet heute alles 14 Rand. Wir konsumieren eine Quiche, eine Gemüsesuppe mit zwei Scheiben frischem Brot, einen Cup Cake, ein Glas Wasser, einen einfachen und einen doppelten Espresso. Unsere Rechnung hierfür beläuft sich auf gerade einmal 84 Rand. Nach aktuellem Wechselkurs 5,60 Euro!!!

Eine Stunde später erreichen wir Wilderness und checken im Haus am Strand ein. Hier haben wir vor zwei Jahren schon einmal gewohnt. Diesmal haben wir für vier Nächte eunquartiert. Obwohl wir schon vor gut zehn Monaten gebucht hatten, war unser damaliges Zimmer, die Ocean Suite, nicht mehr verfügbar. Diesmal müssen wir mit der nebenan gelegenen Honeymoon Suite vorlieb nehmen. Die ist zwar auch ganz nett, aber nicht ganz so geräumig wie die Ocean Suite.

Wir fahren erst mal ins Einkaufszentrum nach George, um dort im Supermarkt etwas  fürs Frühstück einzukaufen. Das Haus am Strand ist nämlich "self catering". Die erlaubten 60 km/h auf der kurvenreichen Strecke nach George erhöhe ich großzügig auf 80 km/h. Leider sehe ich den Starenkasten zu spät, und es blitzt. Da wird wohl demnächst Post von Avis kommen.

Zurück am Haus am Strand herrscht große Aufregung. Italienischen Gästen wurde vor wenigen Minuten an einem Aussichtspunkt eine Handtasche aus dem Auto gestohlen. Geld, Kreditkarten, alles weg. Die Frau ist total aufgelöst. Rita, die Besitzerin vom Haus am Strand, versucht zu beruhigen. Mittlerweile ist auch die Polizei eingetroffen. Wir verlassen die Szene und begeben uns mit unseren Einkäufen aufs Zimmer.

Wie wir am nächsten Morgen von Rita erfahren, hat sich das italienische Paar aber auch selten dämlich angestellt. Lassen das Auto mit sperrangelweit geöffneten Türen unbeaufsichtigt stehen, und die Tasche mit ihren Wertsachen befindet sich gut sichtbar auf dem Sitz. Die haben ja geradezu darum gebettelt, beklaut zu werden. Rita war dann gut vier Stunden damit beschäftigt, für die Italiener alles zu regeln und die Kreditkarten zu sperren, denn mit der englischen Sprache hatten sie es auch nicht so sehr.

Um 19:00 Uhr fahren wir beim Serendipity vor, einem der besten Restaurants in Südafrika. Hier haben wir schon vor einigen Wochen per E-Mail einen Tisch reserviert. Es ist unser zweiter Besuch hier und wieder ein ganz besonderes Erlebnis.

Rudolf und Lizelle betreiben dieses Restaurant nun schon seit dreizehn Jahren und haben eine ganz besondere Leidenschaft für gutes Essen und Wein. Allein die Art und Weise, wie uns Rudolf die Menüfolge beschreibt, während wir auf der Terrasse unseren Aperitif trinken, ist einmalig.

In Rand hat sich der Preis für das fünfgängige Menü um gut 25% erhöht gegenüber unserem letzten Besuch vor zwei Jahren. In Euro hingegen ist es sogar noch etwas günstiger geworden. Gerade einmal 25 Euro kostet uns der kullinarische Spaß umgerechnet pro Person. Das Essen schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern auch das Auge isst mit. Nachstehend Bilder des ersten, dritten und fünften Ganges:






Beim Wein entscheiden wir uns diesmal für die Option "Pairing". Das bedeutet, dass wir zu jedem Gang einen passenden Wein serviert bekommen. Und das sind hervorragende Weine, u.a. ein 18 Jahre alter Rotwein (Name und Traube haben wir uns leider nicht gemerkt). Auch diese Weinverkostung ist für das Gebotene geradezu spottbillig (rund 20 Euro für uns beide zusammen).

Der Abend ist zudem auch noch sehr unterhaltsam. Neben Rudolf und Lizelle, die ihre Gäste sehr persönlich betreuen, kommen wir auch noch mit einem englischen Paar am Nebentisch ins Gespräch. Die beiden haben Eigentum in Knysna, wo sie überwintern.

Am Ende des Abends bekommt jeder weibliche Gast vom Hausherrn noch eine schöne Protea (die südafrikanische Nationalblume) sowie einige Schokoherzen mit besten Wünschen zum Valentinstag geschenkt. Das war mal wieder ein richtig toller Abend hier. Ein wenig trauern wir nur der verpassten Gelegenheit nach, hier nicht noch für einen weiteren Abend reserviert zu haben. Kurzfristig ist da leider nichts zu machen. So ein Pech, dann müssen wir noch einmal wieder kommen.

Zurück

Übersicht alle Seiten des Berichts

Tag 9

footer