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bulletReisebericht Südafrika 2014 — Tag 7, Donnerstag, 13. Februar 2014

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Dolphin Trail — Tsitsikamma National Park
Gefahren: 0 km / gesamt 651 km
Wetter: Regen, 22°C


Der Morgen begrüßt uns mit leichtem Nieselregen, doch als wir um 8:00 Uhr zum Frühstück gehen, hat es wieder aufgehört. Es gibt ein "Full Englisch Breakfast" mit allem, was dazu gehört. Eier, Speck, Bratkartoffeln, Würstchen, Bohnen, Toast, Pfannkuchen, Obst und natürlich Cerealien.

Um 9:30 Uhr holt uns Henry zum zweiten Teil unserer Wanderung ab. Es ist bedeckt, aber trocken, und gut gelaunt wandern wir los. Es beginnt mit einem nicht enden wollenden Abstieg, der sehr stark die Knie belastet. Dann geht es weiter entlang der Küste, was teilweise mit einiger Kletterei über die Felsen verbunden ist.

Mittlerweile hat es leicht zu nieseln begonnen, was uns aber nicht all zu sehr stört. Mit der Zeit aber wird der Regen stärker, und bald sind wir alle mehr oder weniger nass. Zum Glück aber ist es recht warm und fast windstill, so dass wir neben der Nässe nicht auch noch mit Kälte zu kämpfen haben.

Wir kommen an eine Stelle, an der sich hinter der brechenden Brandung ein natürlicher Pool in der Felsenlandschaft gebildet hat. Wenn wir wollen, können wir hier schwimmen, meint Henry. Mike, Edward und Alicia lassen sich das nicht zweimal sagen und stürzen sich ins kühle Nass. Elke und ich verzichten lieber, denn noch haben wir trockene Füße in unseren Wanderschuhen und möchten sie daher lieber nicht ausziehen. Außerdem ist der Einstieg in den Felsenpool barfuß nicht ganz unproblematisch.

Nach der Badepause geht es weiter mit einem langen steilen Anstieg. Ganz schön anstrengend, aber mit entsprechenden Pausen gut zu schaffen. Fast sind wir froh, dass nicht noch die Sonne brennt, denn natürlichen Schatten gibt es nur hin und wieder. Endlich oben angekommen erwartet uns ein einsamer Picknicktisch im Regen. Nur unser Lunch, der von der Fernery Lodge geliefert wird, ist noch nicht angekommen. Henry will telefonieren, hat aber keinen Handyempfang. Er lässt uns daher alleine, um mal eben zu einem Punkt zu laufen, wo es funktionieren soll.

Die Pause tut uns nicht wirklich gut. Solange wir in Bewegung waren, hat uns der Regen nicht viel ausgemacht. Jetzt aber zieht die Nässe so richtig durch, und es wird doch ziemlich ungemütlich. Wir sechs sind uns einig, dass wir keine Lust haben, hier völlig durchnässt unser Mittagessen einzunehmen. Wir möchten lieber so schnell wie möglich unsere Wanderung fortsetzen.

Als Henry nach 20 Minuten endlich zurück kommt und uns verkündet, dass der Lunch unterwegs ist, sagen wir ihm, dass er den wieder abbestellen soll. Bis zur Unterkunft ist es nur noch eine Stunde zu laufen, und wir möchten lieber dort im Trockenen essen. Am wichtigsten aber ist, dass wir endlich wieder in Bewegung kommen und nicht zu kalt werden.

Während Henry wieder telefonieren geht, laufen wir anderen schon mal los. Henry wird uns schon wieder einholen. Obwohl wir wirklich alle mittlerweile nass bis auf die Haut sind, ist die Stimmung nach wie vor bestens. Es wird viel gescherzt und keiner beklagt sich über die widrigen Umstände. Das ist schon echt eine tolle Truppe!

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir die toll gelegene und sehr luxuriöse Fernery Lodge. Von der schönen Aussicht haben wir aber leider nichts, denn alles ist total im Nebel verhangen. Wir lassen uns unseren späten Lunch, bestehend aus einer Quiche, Brotaufstrichen, Obstspießen und Kuchen, schmecken und sind froh, dass wir das im Trockenen tun können.  Nur aus den nassen Klamotten sind wir noch nicht raus, können uns aber an einem lodernden Kaminfeuer etwas wärmen und trocknen.

Nach dem Lunch beziehen wir unsere geräumigen und sehr privaten Chalets. Hier fehlt es an nichts, sieht man mal von einem Fernseher ab. Den brauchen wir aber nicht wirklich. Das einzige, was wir vermissen ist W-LAN. Das steht nur an der Rezeption zur Verfügung, die allerdings 5 Minuten zu Fuß entfernt ist.

Wir lassen uns ein heißes Bad ein und zünden den Kamin an. Zwar ist es draußen mit noch rund 20 Grad nicht wirklich kalt, aber so durchnässt wie wir sind, tut die Wärme schon sehr gut. Außerdem versuchen wir, unsere Klamotten und Schuhe mit Hilfe des Kaminfeuers wieder trocken zu bekommen. Schlafen und Lesen sind die Beschäftigungen für den Rest des Nachmittags.

Gegen 18:30 Uhr treffen wir uns zum Pre-Dinner Drink. Angesichts des immer noch strömenden Regens erscheint uns die eigentlich übliche Bezeichnung Sundowner als ziemlich unangemessen. 

Mike, Sandy, Elke und ich leeren schon vor dem Essen gemeinsam die erste Flasche Weißwein. Mike kennt sich sehr gut mit südafrikanischen Weinen aus, und wir bekommen den ein oder anderen guten Tipp von ihm für unseren Aufenthalt in der Weingegend am Ende des Urlaubs.

Wie nicht anders zu erwarten, verfügt diese außergewöhnliche Unterkunft auch über eine hervorragende Küche. Wir sechs haben einen separaten Raum für uns und genießen ein ausgezeichnetes Menü, bei dem wir sehr angeregte Gespräche führen.  Dabei erfahren wir auch das Alter unserer Mitwanderer.

Mike ist 68, aber Edward macht ihm mit 69 sogar noch die Rolle des Alterspräsidenten streitig. Seine Freundin Alicia ist 25 Jahre jünger und somit unser Küken. Nur Sandy verrät ihr Alter nicht, dürfte aber so Mitte 60 sein. Wir verstehen uns alle sehr gut. So eine Wanderung im Regen schweißt offensichtlich zusammen. Wir bedauern, dass wir uns morgen schon wieder trennen müssen.

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