Cape St. Francis und Umgebung
Gefahren: 50 km / gesamt 1457 km
Wetter: sonnig, 27°C
Strandspaziergang und ein Bad im Meer = perfekter Start in den Tag. Und auch das Frühstück im Lyngenfoort Guesthouse kann überzeugen. Frisches Obst, Yoghurt, Ceralien, Eier nach Wunsch, Bratkartoffeln, gebratene Hähnchenstücke, Schinken, Würstchen, gebratene Champignons und Grilltomaten. Und eine Käseplatte gibt es auch noch. Der Kracher aber ist der Kaffee, der frisch gebrüht aus einem Jura-Automaten kommt. Viel besser als der Kaffee, den man sonst aus den hier weit verbreiteten Bodrum-Kannen bekommt.
Es gibt einen großen Tisch, an dem die Gäste gemeinsam ihr Frühstück einnehmen. So kommt man zwangsläufig miteinander ins Gespräch, was ja meist sehr schön ist. So auch heute, wo wir uns angeregt mit zwei gemeinsam reisenden Paaren aus Belgien unterhalten. Die Vier waren schon 12 Mal in Südafrika, und so kommt es zu einem regen Erfahrungsaustausch. Sie waren auch am Keurboomstrand, von dem uns Charles in Prince Albert vorgeschwärmt hatte, und waren dort bei Enrico’s“ essen. Wir erzählen Ihnen von dem Guesthouse, das uns Charles dort empfohlen hat, und wir uns morgen mal anschauen wollen. Die Belgier sind sehr an unserem Bericht interessiert und geben uns ihre E-Mail-Adresse.
Außerdem erzählen sie uns von einem ganz tollen Restaurant, wo sie am Abend zuvor Essen waren, dem Five Elements“ in der Nähe von Port St. Francis, etwa 10 km entfernt. Wir bitten Corrinna, eine Reservierung für den Abend für uns dort vorzunehmen.
Nach dem Frühstück wandern wir an den Klippen entlang Richtung Leuchtturm. Die Küsten-Landschaft ist wirklich schön hier. In der Nähe des Leuchtturms bekommen wir auch einige Pinguine zu Gesicht, die hier zwar vorübergehend in Gefangenschaft – im Pinguin Hilton - leben, dies aber aus gutem Grund. In dieser Einrichtung werden nämlich Pinguine gereinigt, die unliebsame Bekanntschaft mit auslaufendem Öl havarierter Schiffe machen mussten.
Gegen Mittag machen wir uns auf nach St. Francis Bay und fahren ein wenig durch den Ort. Es gibt hier unzählige luxuriöse Ferienvillen, von denen viele nur wenige Wochen im Jahr bewohnt werden. Man fühlt sich an Kampen auf Sylt erinnert, anlässlich des ganzen Reichtums, der hier zur Schau gestellt wird. Nur, dass in Kampen wesentlich mehr los ist. Nur wenige Kilometer von hier entfernt sind wir an ärmlichsten Wellblechsiedlungen vorbei gekommen, wie sie noch immer von einem Großteil der schwarzen Bevölkerung bewohnt werden. Gegensätze wie sie größer nicht sein könnten.
Wir machen einige Besorgungen im Supermarkt und fahren dann in den Hafen nach Port St. Francis. Das Docks of the Bay“, wo wir vor einigen Jahren hervorragende Calamaris gegessen haben, gibt es zwar noch, scheint aber seine Pforten geschlossen zu haben. Daher gehen wir in einem anderen Restaurant, dem ”Ckokka Block Restaurant” eine Kleinigkeit essen. Auch hier sind die Calamaris, die hier in der Gegend gefangen werden, sehr lecker.
Den Nachmittag bekommen wir problemlos mit einem langen Strandspaziergang und Lesen rum. Am Abend fahren wir dann zum Five Elements. Eine lange Auffahrt führt entlang von Rebstöcken zu dem Anwesen. Wir sind das erste Auto, das den Parkplatz vorm Haus anfährt. Wir haben unser Auto noch nicht abgestellt, da kommt schon eine Angestellte hinaus, um uns zu begrüßen und zu unserem Tisch zu führen. Ein großzügiges modernes Restaurant mit viel Atmosphäre. Die großen geöffneten Schiebetüren vermitteln einem fast das Gefühl, im Freien zu sitzen. Auf dem Tisch liegen schon unsere persönlichen Speisekarten bereit. Welcome Elke & Patrick“ ist auf diesen gedruckt. Man versteht es hier halt, die Gäste zu beeindrucken.
Der Inhalt der Karte liest sich gut, und die Preise sind für ein Restaurant dieser Kategorie geradezu sensationell niedrig. Der Chef des Hauses bemüht sich persönlich um unser Wohlergehen und bringt sich vor Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit fast um. Dabei kommt er ein wenig tuntig daher. Ganz offensichtlich ist er vom anderen Ufer.
Das Essen entspricht weitestgehend den hohen Erwartungen. Nur die Muscheln, die ich zum Hauptgang nehme, hätten noch etwas raffinierter zubereitet sein können. Die Portionen sind – wie in einem Restaurant dieser Art üblich — eher übersichtlich, so dass man gut drei Gänge schafft. Als wir aufbrechen, werden wir natürlich persönlich und mit Handschlag verabschiedet. Die für uns gedruckten Speisekarten bekommen wir zum Abschied als Erinnerung überreicht. Ein außergewöhnliches Dining Experience“, an das wir uns sicher noch lange erinnern werden.
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