Franschhoek – Grabouw – Franschhoek
Gefahren: 115 km / gesamt 187 km
Wetter: frühmorgens Regen, tagsüber Sonne und Wolken, 20°C
Nachts hat es teilweise heftig geregnet, aber zum Morgen klart es wieder auf. Annette erwartet uns gegen 9:00 Uhr zum Frühstück auf der Terrasse. Es geht los mit frischer Mango, Blaubeeren, Erdbeeren und Himbeeren, Yoghurt und Ceralien. Dann folgt eine große Auswahl an Aufschnitt und Käse, sowie als besondere Delikatesse geräucherte Franschhoek-Forelle (sieht aus wie Räucherlachs). Dazu gibt es Toast, Croissants und leckere Teilchen mit Pecan-Nüssen. Ein tolles Frühstück, und ganz ohne Eier!
Annette leistet uns während des Frühstücks Gesellschaft, und wir unterhalten uns angeregt mit ihr. Da sie praktisch nur ein Zimmer vermietet, ist man hier alleiniger Gast und genießt die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Gastgeber. So fühlt man sich hier schnell wie zu Hause.
Nach dem Frühstück fahren wir ins rund eine Stunde entfernte Grabouw. Wenn wir schon mal in der Nähe sind, müssen wir natürlich unseren Freund Blieni besuchen, den wir 2001 bei einem Blind Date hier kennen gelernt haben. Wir Drei freuen uns über das Wiedersehen, und Blieni zeigt uns, was sich auf seinem riesigen Grundstück so alles seit unserem letzten Besuch getan hat. Beeindruckend!
Gegen 14:30 Uhr sind wir zurück in Franschhoek, und ich checke im Internet den Status unseres fehlenden Koffers. Da dies nicht sehr ergiebig ist, rufe ich in Johannesburg an und erhalte die enttäuschende Nachricht, dass unser Koffer heute nicht angekommen sei. Genaueres könne man mir im Moment nicht sagen. Also schicke ich denen eine E-Mail mit der Adresse unseres Guesthouses nahe dem Addo, wo wir ab übermorgen drei Nächte verbringen werden. Hoffentlich findet sich unser Koffer noch und wird dann dorthin geliefert. Morgen werden wir wohl erst einmal ein paar Sachen einkaufen müssen.
Wir lassen uns von Barry zwei Fahrräder geben und radeln zum Maison-Weingut. Hier machen wir eine Weinprobe, die kostenlos ist und zu der sogar etwas Biltong und Käse serviert wird. Wir kaufen eine (nicht gerade günstige) Flasche Shiraz und fahren dann zum Grande Providence Weingut. Auch hier würden wir gerne eine Weinprobe machen, aber nachdem man sich nach 10 Minuten immer noch nicht um uns kümmert, gehen wir wieder. Den Rest des Nachmittages verbringen wir am lauschigen Pool des Garden Houses.
Zum Abendessen gehen wir heute ins “Le Bon Vivant”. Natürlich haben wir eine Reservierung, und das ist auch gut so. Das Restaurant gehört zu den beliebtesten in Franschhoek und bietet sehr gehobene Gastronomie zu entsprechenden Preisen. Für europäische Verhältnisse zwar immer noch recht günstig, für südafrikanische aber schon am oberen Ende der Preisskala.
Als ich zwischendurch von der Toilette zurückkomme, finde ich eine strahlende Elke vor. Eine der Angestellten des Restaurants war bei ihr am Tisch und hat ihr mitgeteilt, dass unser Koffer um 21:00 Uhr zum Garden House geliefert wird. Annette hatte extra im Restaurant angerufen, damit wir die frohe Kunde sofort erfahren.
Das Essen ist gut, und besonders gelungen ist die kunstvolle Präsentation auf überdimensionierten Tellern. Allerdings sind die Portionen schon recht übersichtlich, und man braucht 3 Gänge, um richtig satt zu werden. Am besten fanden wir die große Dessertkombination mit 12 verschiedenen Süßspeisen, die wir uns gut teilen konnten.
21:45 Uhr — zurück im Garden House — müssen wir feststellen, dass unser Koffer noch nicht da ist. Annette und Barry erzählen uns aber, dass der Kurierdienst noch einmal angerufen hat und eine Stunde Verspätung angekündigt hat. Kurz vor 22:00 Uhr fährt dann tatsächlich ein Auto in der Einfahrt vor, und endlich haben wir unseren Koffer wieder, und wir können entspannen. Denn zwischenzeitlich hatten wir uns schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass diesmal unser Koffer auf nimmer Wiedersehen verschwindet. Wäre schade um einige Sachen gewesen.
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