Montagu
Gefahren: 30 km / gesamt 2160 km
Wetter: sonnig, 35°C
Das Frühstück im Malherbe Guesthouse ist sehr gut. Wir sitzen an einem schön gedeckten Tisch unter Weinreben und lassen uns von Mickey, der Besitzerin, verwöhnen. Es gibt frischen Saft, Obst, Yoghurt mit sehr leckeren Ceralien, Aufschnitt, Käse, Marmelade und Eier nach Wunsch.
Heute wollen wir endlich mal ein bisschen wandern. Das ist in diesem Urlaub doch ein wenig zu kurz gekommen. Vom Guesthouse laufen wir zum Startpunkt des Lovers Walk“. Dieser führt durch ein breites Flusstal bis zum Avalon Springs Resort. Der Weg ist mit gelben Markierungen gekennzeichnet und nicht immer leicht zu finden. Mehrmals muss der Fluss überquert werden und manchmal geht es durch recht dichtes sehr hohes Schilf. Macht aber Spaß.
Jedenfalls solange, bis wir uns nicht mehr sicher sind, wie es weitergeht. Wir kämpfen uns durch Schilf, wo kaum noch ein Pfad auszumachen ist. Plötzlich stehen wir vor Wasser. Der Fluss reicht hier bis an eine Felswand heran. Und an dieser Felswand entdecken wir sogar wieder eines dieser gelben Zeichen. Also die Wanderschuhe ausgezogen und durchgewatet. Was hier eventuell an Viehzeug im Wasser ist, blenden wir einfach mal aus. Am anderen Ende ist dann auch wieder ein Pfad auszumachen. Doch schon kurze Zeit später stehen wir wieder vor einem Wasserhindernis, und Markierungen sind auch keine mehr zu sehen. Das kann einfach nicht der richtige Weg sein. Wir müssen uns irgendwo verlaufen haben, denn auf dem Hinweg trafen wir 3 Wanderer aus Durban, die uns aus der anderen Richtung entgegen kamen und nichts von solchen Hindernissen berichtet hatten.
Es hat keinen Sinn, wir treten den geordneten Rückzug an. An der Stelle, wo wir wieder durchs Wasser müssen, treffen wir ein deutsches Paar, denen es ebenso geht wie uns. Wir sagen ihnen, dass es unserer Meinung nach hier nicht mehr weitergeht, aber sie wollen ihr Glück trotzdem versuchen. Wir jedenfalls laufen wieder zurück und sind gegen Mittag wieder am Guesthouse.
Ich fahre in den Supermarkt, besorge uns etwas zu essen, und wir legen in unserer schönen Unterkunft eine lange Siesta ein. Da ein Gewitter aufzieht, warten wir erstmal ab, wie sich das entwickelt. Nachmittags fahren wir dann zu den Avalon Springs und gehen den Lovers Walk“ von der anderen Seite an. Wollen doch mal sehen, ob wir von hier an die Stelle kommen, wo wir uns heute Morgen so hoffnungslos verlaufen haben. Das Gewitter hat sich zwar verzogen, aber es ist jetzt ziemlich bewölkt und wir bekommen sogar ein paar vereinzelte Tropfen ab. Zum wandern aber ideal.
Die Landschaft ist wieder sehr schön, und diesmal bekommen wir auch wildlife“ zu Gesicht. Jede Menge Dassies (Klippdachse) turnen hier herum, und lassen sich durch uns nicht sonderlich stören. Kurzzeitig kommen wir zwar auch hier vom Weg ab, aber das ist wohl mehr unserer Unaufmerksamkeit geschuldet. Eigentlich ist die Markierung ganz gut, und durch das Schilf ist ein breiter Weg geschlagen.
Von der anderen Seite des Schilfes vernehmen wir plötzlich Stimmen. Unverkennbar deutsch, und unverkennbar zwei, denen es genauso geht, wie uns heute morgen. Sie finden den richtigen Weg nicht. Wir beschleunigen unsere Schritte und sehen zu, dass wir aus dem Schilf herauskommen. Dort begegnen wir dann unseren beiden Landsleuten, einem Paar aus Frankfurt, und erklären ihnen den weiteren Weg. Da wir aber hier auch eh umkehren wollen, gehen wir gemeinsam, und haben uns auf den folgenden knapp 30 Minuten einiges zu erzählen. Wir nehmen die beiden dann in unserem Auto mit und bringen sie zurück nach Montagu zum Ausgangspunkt ihrer Wanderung, wo sie ihr Auto stehen haben.
Zum Abendessen gehen wir nochmals zu Jessica’s. Heute werden wir schon wie gute alte Bekannte begrüßt, und der Tisch, den wir uns gestern Abend ausgesucht haben, ist schon für uns reserviert. Heute darf es mal wieder Fleisch sein. Elke nimmt das Trio der Karoo, Strauß, Lamm und Springbock. Ich lasse mir ausschließlich den Springbock schmecken. Alles hervorragend zubereitet und sehr schmackhaft.
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