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bulletReisebericht Südafrika 2007: Swaziland

6. Tag: Donnerstag, 01. März 2007
Hazyview – Swaziland — 305 km
Wetter: sonnig, 34°


Der gute Eindruck des gestrigen Abends setzt sich beim Frühstück fort, dass außergewöhnlich abwechslungsreich und sehr lecker ist. Schade, dass wir hier nur eine Nacht logieren.

Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Hazyview erreichen wir gegen 09:00 Uhr das nahe gelegene Phabeni Gate, wo wir gegen Entrichtung eines Eintrittsgeldes von 120 R pro Person Einfahrt in den Krüger Nationalpark erhalten.

Zwischen dem Gate und dem Skukuza-Camp haben wir sehr viel Glück mit Tierbeobachtungen. Ganz nah erleben wir u.a. Giraffen, Kudus und Zebras. Der kurze Abstecher in den Krüger Park hat sich wider Erwarten für uns sehr gelohnt.

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Gut 5 Stunden später verlassen wir den Park über das Malelane Gate und reisen über den Grenzübergang Jeppes Reef in das Königreich Swaziland ein. Dies erweist sich als ein recht bürokratischer Vorgang und dauert alles in allem eine gute halbe Stunde.

Auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke, die ein wenig an das schottische Hochland erinnert, fahren wir nach Piggs Peak und von dort weiter nach Mbabane, der Hauptstadt Swazilands. Wegen einer großen Baustelle werden wir etwas anders geleitet, als es unsere Hotel-Wegbeschreibung angekündigt hat. Völlig orientierungslos entscheiden wir uns für eine von zwei möglichen Richtungen und haben Glück, dass es die richtige war. Bald entdecken wir nämlich das Hinweisschild zum Forester Arms Hotel, das wir nach weiteren 20 Minuten Fahrtzeit erreichen.

Das Hotel liegt völlig abgeschieden in einem waldreichen Gebiet. Die Lage des Hotels ist sehr schön, nicht jedoch die unseres Zimmers, das im hinteren Teil der Anlage liegt. Viel schöner gelegen und auch etwas besser eingerichtet, sind die Zimmer mit Blick auf den Garten und den Pool. Diese sind zwar etwas teurer, aber den Mehrpreis alle Mal wert. Zum Glück ist noch eines frei und wir können umziehen.

Das Dinner ist im Forester Arms im Übernachtungspreis mit eingeschlossen. Es gibt ein Viergang-Menü, wobei man aus 2 Vorspeisen, 4 Hauptgerichten und 2 Desserts wählen kann. Insgesamt bekommt man 4 Gänge, da man sich 2 Hauptgerichte aussuchen darf. Das Essen ist gut, aber nicht überragend. .

 

7. Tag: Freitag, 02. März 2007
Swaziland: 129 km
Wetter: sonnig, 30°


Heute unternehmen wir einen Ausflug ins Ezulwini Valley. Unser erstes Ziel ist das Mantenga Culture Village (45 R Eintritt pro Person). Hier gibt es ein Swazi-Dorf zu besichtigen, so wie es um 1850 ausgesehen hat. Albert – unser Führer im traditionellen Outfit – empfängt uns am Eingang des Dorfes. Unsere Herkunft ist für ihn nicht schwer zu erraten, da ich ein Germany-T-Shirt trage, ein Überbleibsel von der WM 2006.

Ob ich Oliver Kahn kenne, fragt er mich. Hätte ich diese Fragedoch nur ver- neint, denn nun ist er nicht mehr zu halten und betet die Namen aller aktuellen deutschen National- spieler herunter. Zum Glück erwartet er nicht, dass ich mich mit der Aufstellung der Swazi-Mannschaft revanchiere.

Albert führt uns durch das aus 16 Hütten bestehende Dorf und erklärt uns die Lebensweise und Sitten der Bewohner.

Dann fordert er mich auf, mein T-Shirt auszuziehen. Erst denke ich, er möchte es als Souvenier haben, doch dann erweist sich die ganze Aktion als Touri-Belustigung. Ehe ich mich versehe, hat er mir seine Klamotten verpasst, und ich komme mir reichlich dämlich vor. Elke hat natürlich ihren Spaß und drückt auf den Auslöser.

Kaum, dass wir die Klamotten wieder zurück getauscht haben, klingelt ein Handy. Unseres ist es nicht. Belustigt schauen wir zu, wie Albert, der hier den Krieger von vor 150 Jahren mimt, aus seiner Tracht ein Handy hervor kramt. Das wirkt so grotesk, dass wir uns ein Grinsen nicht verkneifen können. Etwas verlegen erklärt er uns, dass er normalerweise natürlich kein Handy hätte. Aber dieses sei ihm von einem deutschen Tour-Guide aufgedrängt worden, damit Albert für ihn erreichbar ist, wenn er mit Touristen kommen möchte.

Anschließend schauen wir uns eine gut 45 Minuten dauernde Tanz- und Gesangsvorstellung an. Diese findet 2 x täglich — um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr — statt. Afrikanische Folklore, die uns richtig gut gefällt.













































Am Schluss werden auch die Zuschauer zum Mitmachen animiert. Diesmal trifft es Elke und ich gefalle mir in der Rolle des Fotografen. Mit einem kurzen Spaziergang zu einer Stelle, von der aus man einen nahe gelegenen Wasserfall sehen kann, beschließen wir unseren Besuch im Mantenga Culture Village.

Ein paar Kilometer weiter kommen wir an einen großen Craft-Market. Swaziland ist bekannt für sein Kunsthandwerk, dass hier von zahlreichen Händlern an den Mann (in unserem Fall eher „an die Frau“) gebracht wird.

Alle Händler können wir nicht glücklich machen, auch wenn sich Elke nach Kräften bemüht. Die Preise – besonders für Modeschmuck – sind oft so günstig, dass wir ein schlechtes Gewissen hätten, da noch zu handeln.

Zum Mittagessen holen wir uns eine Kleinigkeit im Supermarkt und steuern anschließend „Swazi Candles“ an. In dieser Kerzenfabrik werden die Kerzen noch per Hand hergestellt. Die Auswahl ist riesig. Am besten gefallen uns die Kerzen mit afrikanischen Motiven und somit steht ein Kerzen-Großeinkauf an.

Gegen 16:00 Uhr sind wir zurück im Forester Arms und gönnen uns einen relaxten Nachmittag am Pool.



8. Tag: Samstag, 03. März 2007
Swaziland – St. Lucia: 439 km
Wetter: sonnig, 37°


Auf guten Straßen benötigen wir rund 2 ½ Stunden, bis wir den im Süden Swazilands gelegenen Ort Nhlangano erreichen. Hier gibt es ein SOS-Kinderdorf, das wir seit einigen Jahren unterstützen und uns endlich einmal mit eigenen Augen anschauen möchten. Wir werden sehr herzlich empfangen und rund eine Stunde lang durch das Dorf geführt. Spannend ist natürlich die Begegnung mit den Kindern. Besonders die Kleinen sind erst ein wenig schüchtern, aber es dauert nicht lange, und neugierig kommen sie näher.

Das Kinderdorf wirkt wie geleckt. Alles ist sehr sauber und ordentlich. Man kann durchaus von europäischem Standard sprechen. Insgesamt leben hier rund 100 Kinder. Sie sind in „Familien“ von 8-10 Kindern auf die einzelnen Häuser aufgeteilt, wo sie von einer „Mutter“ betreut werden. Einige dieser Kinderdorf-Mütter lernen wir bei unserem Rundgang durch die Häuser kennen. Sie begrüssen uns überaus herzlich, nehmen uns in den Arm und bedanken sich für die Unterstützung. Wir bedanken uns unsererseits für den tollen Job, den sie hier machen.

Wir sind sehr beeindruckt von dem, was wir hier sehen. Doch trotz der Idylle, die dieses Kinderdorf ausstrahlt, gibt es natürlich auch Schattenseiten. Die im südlichen Afrika weit verbreitete Immunschwächekrankheit AIDS ist auch hier präsent, denn einige Kinder sind leider mit dem HIV-Virus infiziert.

Zum Abschied überreichen wir den Betreuern noch einige Geschenke für die Kinder, die wir extra aus Deutschland mitgebracht haben. Wir verlassen das Kinderdorf mit dem guten Gefühl, dass unsere Spenden hier wirklich optimal angelegt sind. Es wäre schön, wenn sich der ein oder andere Leser dieses Berichtes nun auch dafür interessiert, ein SOS-Kinderdorf zu unterstützen. Der monatliche Aufwand hierfür ist verhältnismässig gering verglichen mit dem Geld, was wir alleine für unsere Reisen ausgeben. Uns macht es nicht ärmer, aber Kindern, die ihre Eltern verloren haben, ermöglicht es eine Zukunft. Informationen findet Ihr auf der Homepage der SOS Kinderdörfer.

 






















Eine Anmerkung noch zu den Fotos, die wir im Kinderdorf gemacht haben. Leider hatten wir einen unbemerkten Fleck auf der Linse. Daher sind die Bilder leider qualitativ nicht gut. Wirklich sehr schade!

Nach einer Stunde Fahrt auf nagelneuer Straße (in den meisten Karten noch als Schotterpiste verzeichnet) sind wir am Grenzübergang Golela. Von hier aus sind es noch zwei weitere Stunden, bis wir die Ortschaft St. Lucia am Indischen Ozean erreichen.

 Hier haben wir für 3 Nächte ein Zimmer in der Seasands Lodge gebucht. Das uns zunächst zugewiesene Appartement im Erdgeschoss ist uns zu dunkel, und nach einigem Hin und Her können wir es gegen ein anderes im 1. Stock tauschen. Hier ist es viel heller, und wir haben einen schönen weiten Blick vom Balkon.

Das Apartment ist geräumig und ganz gefällig eingerichtet. Die Küchenzeile hat jedoch eindeutig schon bessere Zeiten erlebt, und auch die lockere Armatur am Waschtisch zeugt nicht gerade von sorgfältiger Instandhaltung.

Das Seasands ist eine weitläufige Anlage mit einem schönen tropischen Garten. Leider liegt der Pool direkt unter einem Baum, der ständig Blätter verliert, und ist daher ziemlich verdreckt und lädt nicht zur Benutzung ein.

Wir setzen uns erst einmal ins Auto und begeben uns auf Erkundungstour. Zwischen dem „Ski Boat Club“ und dem Campingplatz ergattern wir einen Parkplatz (man merkt, dass Samstag ist) und laufen über einen langen Holzsteg zum Strand. Offensichtlich keine ganz ungefährliche Gegend, denn diverse Schilder weisen auf die Gefahren hin, die durch Krokodile und Flusspferde drohen. Man tut also gut daran, die Augen offen zu halten und auf befestigten Wegen zu bleiben.

Am Strand ist es eher ungemütlich, da dort ein scharfer Wind weht, der den Sand an Armen und Beinen wie Nadelstiche pieksen lässt. Also gehen wir zurück zum Auto und setzen die Erkundung des Ortes fort.

Zum Abendessen gehen wir ins „Ocean Basket“, eine Art Family Restaurant, dass sich auf Seafood spezialisiert hat. Das Essen ist eher rustikal, aber durchaus sehr lecker. Besonders gut schmecken uns die großen Shrimps und der gegrillte Tintenfisch.

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