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bulletReisebericht Südafrika 2007: Sabie Sands Private Game Reserve

3. Tag: Montag, 26. Februar 2007
Sabie – Sabie Sands: 160 km
Wetter: sonnig, 30°

Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen. Zunächst von Rolf und Barbara und dann von der Villa Ticino mit ihren super netten Gastgebern (Foto rechts). Wirklich eine Unterkunft, die wir uneingeschränkt empfehlen können.

Drei Nächte sollte man hier für einen Aufenthalt schon einplanen. Dann hat man zwei volle Tage, um die Hauptsehenswürdigkeiten der Umgebung zu sehen. Besonders für Südafrika-Neulinge ist die Villa Ticino ein idealer Startpunkt, da man von Felix auch viele gute Tipps für die weitere Tour durch Südafrika bekommen kann.

Zunächst fahren wir wieder durch heftigen Regen, aber je näher wir dem Krüger Nationalpark kommen, desto wärmer und sonniger wird es. Drei Stunden dauert die Fahrt bis wir das Gate von Sabie Sands erreichen, einem privaten Wildreservat, das direkt an den Krüger Park angrenzt. Sehr nett werden wir von dem Bediensteten am Gate begrüßt, der direkt zum Thema „Fußball“ kommt, als er hört, dass wir aus Germany sind. Nachdem wir in Ruhe die Chancen des südafrikanischen und des deutschen Teams bei der WM 2010 erörtert haben, dürfen wir das Gate passieren und die restlichen 8 km bis zu unserer Unterkunft, dem Elephant Plains, zurück legen. Unterwegs haben wir unsere erste Tiersichtung, eine Giraffe am Wegesrand.























Unsere Unterkunft in dieser privaten Lodge besteht aus einer zweckmäßig eingerichteten Rundhütte, die über den Luxus einer Klimaanlage verfügt. Bei den hier herrschenden Temperaturen wissen wir das durchaus zu schätzen. Um 14:00 Uhr gibt es Lunch und um 16:00 Uhr starten wir zu unserem ersten Game-Drive.

Im offenen Landrover geht es durchs Gelände. Vorne auf dem Wagen sitzt Mike, unser Tracker. Er ist für das Spurenlesen und Aufspüren der Tiere zuständig. Am Steuer sitzt Wayne, der verantwortliche Ranger. Zur Sicherheit führt er ein Gewehr mit, von dem er aber nach eigenen Angaben noch nie Gebrauch machen musste.

Jeder, der auf Safari geht, möchte natürlich gerne die „Big Five“ sehen. Das sind Löwe, Nashorn, Leopard, Elefant und Büffel. Wir sind gespannt, ob wir die alle zu Gesicht bekommen.

Nach kurzer Fahrt haben wir bereits das erste Erfolgserlebnis, als wir eine Büffelherde entdecken. Wir sind erstaunt, wie nah wir an diese nicht gerade ungefährlichen Tiere herankommen. Doch sie sind an die Landrover gewöhnt und lassen sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen.























Im weiteren Verlauf unseres Game-Drives, der insgesamt drei Stunden dauert, sehen wir u.a. noch ein Nashorn und einen Elefanten. Besonders faszinierend ist die „Verfolgung“ des Nashorns. Nachdem dies zunächst auf der Fahrpiste vor uns hintrottet, biegt es in die Büsche ab. Wir denken, das war es jetzt, haben aber die Rechnung ohne Wayne gemacht. Unbeirrt folgt er mit dem Landrover dem Nashorn ins Gelände und bleibt ihm dicht auf den Fersen. Kleine Bäume und Sträucher, die dem Auto im Wege sind, werden einfach platt gemacht. Mehrmals denken wir, dass es kein Weiterkommen mehr gibt, aber irgendwie findet Wayne immer eine Lücke. So folgen wir dem Nashorn eine ganze Weile, das sich von unserer Anwesenheit aber völlig unbeeindruckt zeigt und sich auch beim Pinkeln nicht stören lässt.

Zum Sundowner halten wir an einem Wasserloch, in dem ein einsames Nilpferd schwimmt. In der Abendsonne genießen wir unsere Drinks und die einmalige Atmosphäre.

Auf der Weiterfahrt weicht Wayne einer kleinen Schildkröte aus, gerät dadurch in ein Schlammloch und fährt sich fest. Nichts geht mehr. Der Wagen wird aufgebockt, Holz unter die Räder gelegt, und dann dürfen wir Männer schieben. Mit vereinten Kräften gelingt es uns, den Wagen wieder frei zu bekommen.























Das Abendessen wird um 20:00 Uhr unter freiem Himmel in einem großen Halbkreis serviert, dem so genannten Boma, in dessen Mitte ein kleines Feuer brennt. Diese ungewöhnliche Sitzordnung hat leider den Nachteil, dass sie nicht sehr kommunikationsfördernd ist, da man sich nur mit seinen beiden direkten Sitznachbarn bequem unterhalten kann.

Die einzelnen Gänge werden von den schwarzen Bediensteten angesagt, denen man ihre Nervosität angesichts dieser bedeutenden Aufgabe deutlich anmerkt. Das Essen ist – wie übrigens alle Mahlzeiten im Elephant Plains – schmackhaft und reichlich. Vor- und Nachspeise werden serviert, den Hauptgang gibt es vom Buffet.



4. Tag: Dienstag, 27. Februar 2007
Sabie Sands: 0 km
Wetter: heiter bis wolkig, 33°

Um 05:15 Uhr startet der morgendliche Game Drive. Vorher wird auf der Terrasse Kaffee und Gebäck gereicht. Heute dauert es ziemlich lange, bis wir in Gestalt einer Giraffe und eines Elefanten die ersten Tiere sehen. Dann plötzlich befinden wir uns inmitten einer Büffelherde Auge in Auge mit diesen gewaltigen Tieren. Es trägt ungemein zur allgemeinen Beruhigung bei, dass Wayne von einem Vorfall in einem anderen Wildgehege erzählt, wo zwei Touristen von Büffeln getötet wurden. Entgegen des strikten Verbots war wohl jemand im Auto aufgestanden um besser fotografieren zu können. Die Büffel empfanden dies als Bedrohung, rammten das Auto, woraufhin zwei Personen heraus fielen. Tragischerweise wurden diese dann von den Büffeln tot getrampelt.

Der Höhepunkt dieses Morgens steht uns allerdings noch bevor. Ein Leopard! Seelenruhig stolziert er direkt an unserem Auto vorbei. Eine ganze Weile verfolgen wir ihn, wobei es mal wieder quer durchs Gelände geht. Schließlich klettert er auf einen Baum und lässt sich gemütlich in einer Astgabel direkt über unseren Köpfen nieder. Ein beeindruckendes Erlebnis!

Nach 3 Stunden sind wir zurück in der Lodge und freuen uns aufs Frühstück. Stephen – einer der anderen Ranger – sitzt mit uns am Tisch. Elke fragt ihn, wie er dem Malaria-Risikio begegnet, denn eine Dauer-Prophylaxe ist ja kaum möglich. Wir erfahren, dass die Leute hier einmal in der Woche ein Medikament einnehmen, das dafür sorgt, dass eine eventuelle Malariaerkrankung nur in stark abgeschwächter Form auftritt, die gut zu beherrschen ist. Der beste Schutz ist natürlich, sich gar nicht erst stechen zu lassen, was durch Einsprühen und Schlafen unter dem Moskitonetz wohl auch sehr gut gelingt.

Stephen hat früher im Krüger Park als Ranger gearbeitet. Der Job in einer privaten Lodge gefällt ihm aber wesentlich besser, da man hier in der Regel zwei bis drei Tage dieselben Gesichter sieht und alles viel persönlicher ist. Die Ranger im Elephant Plains arbeiten 6 Wochen am Stück und haben dann zwei Wochen frei.

Nach dem Frühstück treffen wir uns mit Wayne und den beiden französischen Ehepaaren, die ebenfalls zu unserer Landrover-Besatzung gehören, zum Bushwalk. Während einer einstündigen Wanderung erfahren wir von Wayne einige interessante Dinge über die hiesige Flora und Fauna. Unterwegs sehen wir — wie so oft — eine Herde Impalas.
Und zum Glück — dank Waynes guter Augen — nur aus weiter Ferne einige Büffel. An dieser Stelle treten wir dann doch ganz schnell — aber ruhig — den geordneten Rückzug an.

Die Zeit bis zum nächsten Game-Drive verbringen wir relaxend an einem der beiden Pools.























Erwähnenswerte Tierbeobachtungen am Nachmittag sind ein badendes Nashorn, Büffel am Wasserloch, Impalas und ein Leopard im Dunkeln. Nur der ersehnte Löwe – einziger Vertreter der Big Five, den wir noch nicht gesehen haben — bleibt uns weiter verwehrt.













































Die vielen Eindrücke des heutigen Tages verarbeiten wir bei einem Pre-Dinner-Drink an der gemütlichen Bar der Lodge.Beim heutigen Abendessen haben wir etwas mehr Glück mit unseren Tischnachbarn. Elke unterhält sich angeregt mit Isabel, einer Mitarbeiterin von der Rezeption. Neben mir sitzt ein Norweger, der für die UN in Zimbabwe arbeitet und so einiges zu erzählen hat.

Den Abend beschließen wir dann einsam unter afrikanischem Sternenhimmel bei einer Flasche Rotwein am kleinen Swimmingpool unweit unserer Hütte.



5. Tag: Mittwoch, 28. Februar 2007
Sabie Sands – Hazyview: 285 km
Wetter: sonnig, 35°

Höhepunkt unseres letzten Game Drives sind 7 Elefanten, die wir aus allernächster Nähe an einem Wasserloch beobachten. Das ist so schön, dass wir es verschmerzen können, auch heute keinen Löwen zu sehen. Ein Grund mehr, noch einmal wieder zu kommen.























Auch die beiden französischen Ehepaare, mit denen wir die letzten beiden Tage gemeinsam auf Safari gegangen sind, reisen heute ab. Sie wollen noch bis Kapstadt runter und haben dafür nur noch 10 Tage Zeit. Es ist ihre erste Südafrika-Reise, und sie sind das Unternehmen leider ziemlich planlos angegangen. Gerne nehmen sie daher unseren Vorschlag an, ihnen mit unserer Erfahrung ein wenig Hilfestellung zu geben.

Mit der auf dem Frühstückstisch ausgebreiteten Südafrika-Karte planen wir dann gemeinsam mit unseren westlichen Nachbarn deren weitere Tour und versuchen, einen vernünftigen Kompromiss zwischen langen Autofahrten und Konzentration auf die Hauptsehenswürdigkeiten zu finden.

Dann wird es auch für uns Zeit Elephant Plains zu verlassen. Nach einer knappen Stunde Fahrt über Sandpisten kehren wir wieder in die Zivilisation zurück. Eigentlich wollen wir das Cheetah Breeding Centre (eine Geparden-Aufzuchtstation) besuchen, verfahren uns aber in dem Ort Klaserie. Als wir unseren Irrtum bemerken, befinden wir uns schon auf der Rückseite vom Blyde River Canyon. Da wir den noch nie bei wolkenlosem Himmel gesehen haben, schmeißen wir unser Programm kurzfristig um und fahren über den Abel Erasmus Pass weiter zum Aussichtspunkt „Three Rondavels“.























Hier, wo wir vor 3 Tagen noch im dichtesten Nebel kaum die Hand vor Augen gesehen haben, bietet sich uns nun ein phantastischer Ausblick in den Canyon. Auch die Souvenirstände, die in dieser Gegend an jedem touristisch interessanten Punkt zahlreich vertreten sind, wirken heute wesentlich einladender.

Nachdem wir auch noch dem Aussichtspunkt „Gods Window“ einen Besuch abgestattet haben, fahren wir auf dem schnellsten Weg nach Hazyview, wo wir eine Übernachtung im Rissington Inn gebucht haben. Hierbei handelt es sich um eine weitläufige Anlage in ruhiger Umgebung abseits des lebhaften Ortes.

Unser Zimmer ist sehr geräumig mit großer Terrasse und – als besonderem Clou – einer Außendusche. Sehr vergnüglich ist es, die sehr humorvoll geschriebene Informationsmappe zu lesen, die auf dem Zimmer ausliegt.

Vor dem Abendessen nehmen wir einen Aperitif an der Bar ein. Dort können wir bereits einen Blick in die Speisekarte werfen und unsere Bestellung aufgeben. Das Restaurant im Rissington Inn ist sehr gemütlich und das Essen ganz ausgezeichnet. Wir sind mit der Wahl dieser Unterkunft sehr zufrieden.

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