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bulletReisebericht Südafrika Anfang 2003: Mossel Bay

5. Tag
Paarl — Greatbraak River: 454 km


Etwa vier Stunden benötigen wir für die Strecke von Paarl bis Mossel Bay, dem westlichen Ausgangspunkt für die Gardenroute. Nachdem wir im Supermarkt eingekauft haben, fahren wir weiter ins ca. 30 Minuten entfernte Greatbraak River, etwa auf halber Strecke zwischen Mossel Bay und George gelegen.

Nachdem wir zweimal durch den Ort gefahren sind, haben wir immer noch keinen Hinweis auf unsere Unterkunft, das Suzan Pardew Guesthouse, gefunden. Eine Passantin kann uns auch nicht weiterhelfen. Bleibt uns noch der Weg ins Visitor Bureau. Hier bekommen wir einen Plan und eine Wegbeschreibung. Das hätten wir alleine nie im Leben gefunden.

Sollte sich jemand für diese Unterkunft interessieren: So kommt ihr hin: N2 Abfahrt Greatbraak River, an der Total-Tankstelle nicht rechts Richtung Greatbraak River abbiegen, sondern links. Hinter der Brücke rechts Richtung Glentana, die Schienen überqueren, dann rechts Richtung Hersham. Immer geradeaus, das 2. Guesthouse auf der rechten Seite.

Suzan Pardew GuesthouseWir werden schon erwartet und sehr nett von Debbie begrüßt. Unser gebuchtes Zimmer (ensuite with two beds) erweist sich als sehr klein. Kein Problem – wir können auch ein größeres self catering Appartment haben, zum gleichen Preis, aber ohne Frühstück. Das kommt dann extra mit 45 ZAR pro Nase.

Das Suzan Pardew Guesthouse ist toll gelegen. Es thront oberhalb der Dünen und bietet einen phantastischen Blick auf den indischen Ozean. Die Gegend ist sehr ruhig und wird geprägt von luxuriösen Anwesen, die größtenteils nicht bewohnt sind, weil es sich um Ferien-Villen handelt.

Der Besitzer des Suzan Pardew Guesthouses ist ein südafrikanischer Zahnarzt, der in London lebt. Debbie managt die Vermietung hier, ist aber erst vor vier Wochen von Johannesburg in diese Gegend gezogen. Mit Tipps oder Restaurantempfehlungen kann sie daher noch nicht dienen.

Wir unternehmen erst einmal einen ausgedehnten Strandspaziergang und fahren anschließend noch einmal durch den Ort, um uns die zwei oder drei Restaurants anzuschauen, die es hier gibt. Leider kann man die für ein hochwertiges oder ausgefallenes Dinner total vergessen, so dass es eigentlich Unser "Privatstrand"nur zwei Alternativen gibt, wenn man sich für Greatbraak River als Übernachtungsort entscheidet: entweder man versorgt sich selbst, oder man fährt nach George oder Mossel Bay zum Essen.

Wir entscheiden uns für die halbstündige Fahrt nach George und suchen Rat in unserem Iwanowski-Reiseführer. „The Old Townhouse“ ist hier der Top-Tipp. Ich rufe an, um uns einen Tisch zu reservieren; doch leider ist schon alles ausgebucht für den Abend.

Dann versuchen wir es halt bei einer andern Empfehlung aus dem Reiseführer: „With Thyme Restaurant” Im Oakhurst Hotel, Meade Street. “Candleligt-Dinner. Südafrikanische Gerichte, gelungen aufgepeppt.“ Klingt doch nicht schlecht, oder? Und einen Tisch kann man uns auch reservieren. Klasse!

Hungrig und voller Vorfreude fahren wir nach George. Das Hotel ist schnell gefunden. Sieht klasse aus von außen. Beim Eintreten werden wir auch sofort begrüßt. „Sind Sie das mit der Restaurant-Reservierung?“ Ein Blick auf das Restaurant, dass sich direkt neben der Rezeption befindet, zeigt uns, dass wir mit unserer Reservierung tatsächlich so etwas wie Exoten sind. Dort sitzt nämlich keine Menschenseele. „Vielleicht ist es ja noch ein wenig früh“, denken wir, und setzen uns erst einmal. Spätestens beim Blick in die Null-Acht-Fünfzehn-Speisekarte wird uns bewusst, dass dies nicht das Restaurant sein kann, dass unser Reiseführer angepriesen hat. Immerhin ist der schon drei Jahre alt, und hier haben sich die Dinge offensichtlich zwischenzeitlich geändert.

Statt das einzig Richtige zu machen und wieder zu gehen, bestellen wir beide ein Hauptgericht. Auf Vorspeise oder gar eine Flasche Wein verzichten wir angesichts der trostlosen Atmosphäre. Nachdem wir schon eine Weile auf das Essen gewartet haben, fragt uns die Bedienung, ob wir Brot haben möchten. Und so bekommen wir jeder ein Stückchen labberigers Toastbrot mit Butter serviert. Klasse! Das Essen entspricht dann der drastisch heruntergeschraubten Erwartung. Mein Chateaubriand ist zwar zart, aber völlig geschmacksneutral. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass in Südafrika ein derartig fades Fleisch erhältlich ist. Auch Elkes Seezunge ist alles andere als ein kulinarisches Highlight.

Wehmütig denken wir an unsere letzten beiden Abende in Paarl zurück. Aber wir sind es irgendwie ja auch selber schuld. Warum nur haben wir nicht auf dem Absatz kehrt gemacht? Noch einmal wird uns so etwas sicherlich nicht passieren. Zurück in Greatbraak River spülen wir unseren Frust mit einer guten Flasche Rotwein herunter.



6. Tag
Mossel Bay & George: 155 km


Strandspaziergang, Schwimmen im indischen Ozean und anschließend ein kräftiges Frühstück. Kann ein Tag besser beginnen?

Heute morgen fahren wir nach Mossel Bay, um uns das Maritime Museum anzuschauen. Der Eintritt kostet 5 ZAR und noch einmal zusätzlich 10 ZAR, wenn man den Nachbau der Caravelle besichtigen möchte. Mit diesem Boot ist der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz am 3.2.1488 in Mossel Bay gelandet. Für die Reise von Portugal ans Kap benötigter man damals 6 Monate. Die bunt gemischte internationale Crew, die die gleiche Reise 1987 antrat, schaffte es immerhin in 3 Monaten. Das Museum ist auf jeden Fall sehenswert. Ansonsten ist Mossel Bay nicht besonders attraktiv.

Nach einer kleinen Mittagspause in unserem Guesthouse fahren wir Richtung George und dort weiter zum Montagu Pass. Dieser ist landschaftlich wirklich sehr schön, nur die Wanderwege, die es dort geben soll, finden wir nicht. Wie so oft, sind diese nicht markiert.

Also verzichten wir auf Wandern und fahren nach George zum Einkaufen. Im Pick’n&Pay besorgen wir uns etwas zum Abendessen, denn heute wollen wir uns selbst versorgen.

Zurück in Greatbraak River genießen wir noch ein wenig den Strand und anschliessend auf der Terrasse bei Wein und Sonnenuntergang unser Abendessen. Wir sind ganz allein in dem großen Haus. Das nutzen wir später dann noch aus und schmeissen unten im Aufenthaltsraum unsere mitgebrachten CDs in den Player. It’s Party Time, und ganz nüchtern sind wir auch nicht mehr.




















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