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bulletReisebericht Griechenland mit dem Wohnmobil: Die Anreise zum Peloponnes

Gewinne täglich auf hell case deutschland.

1. Tag, Freitag, 29. September 2006
Düsseldorf – Tiefenbronn – 390 km


Freitag Nachmittag, langes Wochenende und Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für den Start in unseren Griechenland-Urlaub. Wir vermeiden die stauträchtige A3 und begeben uns über die A61 Richtung Süden. Abgesehen von 25 km zäh fließendem Verkehr vor dem Meckenheimer Kreuz klappt das auch ganz gut. Bei Pforzheim verlassen wir die A8 und erreichen gegen 21:00 Uhr das kleine Örtchen Tiefenbronn, wo wir uns auf dem Parkplatz einer Sportanlage für die Nacht einrichten. Leider haben auch ein paar Jugendliche diesen Platz für ihren Freitag-Abend-Treff entdeckt und tragen mit lauter Musik und Gesprächen zur Unterhaltung bei. Zum Glück ist dann aber gegen 23.00 Uhr Ruhe.




2. Tag, Samstag, 30. September 2006
Tiefenbronn – Cortina d`Ampezzo — 533 km


Nach einer dann doch halbwegs ruhigen Nacht stehen wir um
6:00 Uhr auf und bringen die ersten 150 km des Tages flott hinter uns. Nach einer langen Frühstückspause geht es weiter über den Fernpass. Wir haben uns entschlossen, heute auf mautfreien Landstraßen zu fahren, um die Gegend ein wenig genießen zu können. Bei herrlichstem Wetter legen wir vor Innsbruck eine ausgiebige Mittagsrast mit schönem Blick auf die Berge ein.

Die Weiterfahrt zieht sich dann allerdings doch sehr in die Länge. Statt der Brenner-Autobahn nehmen wir die kurvenreiche Brenner-Passstraße und fahren dann über Brunico nach Cortina d`Ampezzo, wo wir erst am frühen Abend eintreffen.

Einschließlich 3 langer Pausen haben wir für rund 530 km am Ende 12 — überwiegend anstrengende – Stunden gebraucht. Nochmals würden wir uns wohl nicht für diese Art der Anreise entscheiden, sondern der Autobahn den Vorzug geben.

Cortina d`Ampezzo selbst bietet keinen Wohnmobil-Stellplatz. Selbst die Parkplatzsuche gestaltet sich wegen allgegenwärtiger „No Campers“-Schilder als überaus schwierig. Schließlich sind wir es leid und ignorieren die Verbotsschilder einfach. Ein kleiner Bummel durch den Ort tut nach der vielen Fahrerei richtig gut. Nachdem wir eine Pizza gegessen haben, fahren wir wieder ca. 5 km in die Richtung zurück, aus der wir gekommen sind. Hier gibt es an der SS51 in Fioma an einem still gelegten Flughafen einen großen (und zumindest um diese Jahreszeit kostenfreien) Womo-Stellplatz mit sehr guter V+E. Man parkt dort entlang der ehemaligen Start- und Landebahn und hat teilweise Wiese und Bäume im Hintergrund. Leider ist es heute sehr diesig, so dass uns der Blick auf die Bergkulisse verborgen bleibt.




3. Tag, Sonntag, 01. Oktober 2006
Cortina d`Ampezzo – Venedig — 160 km


VenedigVon Cortina d`Ampezzo sind es nur noch zwei Stunden bis Venedig, wo wir 3 ½ Stunden vor Auslaufen der Fähre der Minoan Lines eintreffen. Italienern ist es scheinbar nicht möglich, durch eine klare Beschilderung dafür zu sorgen, dass der ortsunkundige Reisende seine Fähre auf Anhieb findet. So müssen wir also die übliche Ehrenrunde drehen, bis wir endlich vor dem Abfertigungsgebäude der Minoan Lines stehen.

Bis zur Beladung haben wir dann noch reichlich Zeit, die wir nutzen, unsere Schnitzel für das Abendessen zu braten. Auf dem Camper-Deck ist die Benutzung von Gas nämlich nicht erlaubt. Die Verladung verläuft dann auch etwas chaotisch — „südländisch“ halt. Auf dem Camperdeck bekommen wir schnell ein Stromkabel und können unser Womo mit dem elektrischen Saft versorgen. So ist trotz Gasverbotes der Kühlschrankbetrieb sicher gestellt.

Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Ausfahrt aus Venedig. Mit gemächlichem Tempo geht es durch den Canale Grande vorbei an Venedigs Sehenswürdigkeiten. Ein tolles Panorama, das sich uns hier bietet. Bei sonnigem aber diesigem Wetter verbringen wir den Nachmittag auf unseren eigenen bequemen Campingstühlen an Deck und genießen eine sehr ruhige Seereise. Den Abend verbringen wir in unserem Womo bei Schnitzel und Kartoffelsalat und anschließend einem spannenden Film von DVD.





4. Tag, Montag, 02.10.2006
Igoumenitsa — Parga — 50 km


Eigentlich hätten wir um 12:00 Uhr in Igoumenitsa ankommen sollen, aber die „Europa Palace“ fährt – anders als die anderen Schiffe der Minoan Lines – zunächst Corfu an. Das haben wir nicht gewusst, aber wir nehmen es gelassen und entspannen uns bei herrlichem Wetter zwei Stunden länger als geplant auf dem Pooldeck.

Um 14:00 Uhr griechischer Zeit (MEZ + 1 Stunde) erreichen wir Igoumenitsa. Schnell sind wir vom Schiff und „on the road“. Eine landschaftlich schöne Strecke führt uns oberhalb der Küste ins
50 km entfernte Parga.

Dort steuern wir den zentral gelegenen Campingplatz an. Ein Schild an der Rezeption besagt, dass diese nur zwischen 18:00 und 20:00 Uhr besetzt ist. Da die Schranke auf ist, fahren wir auf den Platz, und suchen uns ein schattiges Plätzchen unter Olivenbäumen. Ein kleiner Rundgang zeigt uns, dass der Campingplatz ziemlich herunter gekommen ist. Da wir morgen sowieso weiter wollen, stören wir uns daran nicht sonderlich.

Schnell holen wir die Räder runter, und radeln zu einer nahe gelegenen Bucht. Diese gleicht zwar eher einer Baustelle mit angeschlossener Müllhalde, aber das klare Wasser entschädigt für das ansonsten trostlose Ambiente. Zur Rettung von Parga sei jedoch gesagt, dass der ein paar Meter weiter gelegene Hauptstrand einen wesentlich gepflegteren Eindruck macht. Dies gilt im übrigen für den ganzen Ort, der sich malerisch um eine schöne Bucht schmiegt.

Abends radeln wir nach Parga und folgen einer Empfehlung, die ich irgendwo im Internet gelesen habe: Rudis Restaurant. Hier sitzen wir oben auf der Terrasse, genießen einen schönen Blick auf die Bucht und das nächtlich beleuchtete Parga. Auch das Essen ist vom Feinsten. Gehobene Küche zu keineswegs abgehobenen Preisen. Zu kritisieren ist lediglich der Service. Anfangs durchaus aufmerksam, dauert es, nachdem wir unsere Hauptspeise beendet haben, eine gute halbe Stunde, bis die leeren Teller abgeräumt werden. So verzichten wir dann auf den Nachtisch, der uns sowieso nicht angeboten wurde.

Mit einem Absacker in einer der vielen gemütlichen Open-Air-Bars beenden wir unseren ersten Tag in Griechenland.





5. Tag, Dienstag, 03. Oktober 2006
Parga – Diakofto — 293 km


Auf dem Campingplatz von PargaWir radeln für ein morgendliches, erfrischendes Bad im Meer zum Hauptstrand. So stellen wir uns den Beginn eines Urlaubstages vor. Beim Bäcker erstehen wir ein Brot zu einem Preis, für den es zuhause gerade mal zwei Brötchen gibt (0,60 €). Als wir gegen 11:00 Uhr endlich abreisebereit sind, ist die Rezeption – wie auch am gestrigen Abend – immer noch nicht besetzt. Na schön, wenn man unser Geld nicht will, können wir das auch nicht ändern.

Eine knappe Stunde später legen wir eine Pause in Preveza ein. Wir bummeln durch den Ort und entlang der schönen Promenade am Hafen. Wir verlassen den Ort durch einen kostenpflichtigen Tunnel in Richtung Süden. Als es an der Mautstation ans Bezahlen geht, sind wir angesichts von 5 Euro für so ein kurzes Stück Tunnel erstaunt. Das relativiert sich aber schnell beim Blick auf die Straßenkarte. Die Alternative wäre nämlich ein riesiger Umweg rund um den Amvrakinischen Golf gewesen.

Weiter geht die Fahrt südwärts. Es zieht sich und zieht sich. Wir haben die Entfernungen doch ziemlich unterschätzt und müssen erkennen, dass es auf griechischen Straßen nicht ganz so flott voran geht. Mittlerweile reicht es uns eigentlich, und wir beschließen in Messolongi die vorgelagerte Strandinsel Tourlida anzufahren, um dort den Fahrtag zu beenden. Unzureichende Beschilderung lässt uns das angepeilte Ziel jedoch verfehlen, und wir befinden uns wieder auf dem Weg Richtung Peloponnes. Also Die Brücke über den Golf von Korinthgut, dann bringen wir eben doch die geplante Tagesetappe hinter uns.

Bald darauf liegt sie vor uns: die gigantische, an Stahlseilen hängende Brücke über den Golf von Korinth, die die beiden Orte Andirio und Rio miteinander verbindet. Stolze 16,50 Euro kostet uns das Vergnügen, die 2252 m lange Brücke überqueren zu dürfen.

Weitere 4,30 Euro sind fällig, als wir uns kurz darauf auf die Autobahn Richtung Korinth begeben. Endlich mal die Gelegenheit mit konstant 100 km/h voran zu kommen. Was für eine Wohltat nach der vielen Gurkerei heute. Bei Diakofto verlassen wir die Autobahn und fahren in den Ort. Auf der Suche nach einem Stellplatz folgen wir den Schildern Richtung Beach. Unser Instinkt hat uns nicht getrogen: etwa zehn Wohnmobile haben sich hier eingefunden, um gemeinsam die „No Camping“-Schilder zu ignorieren.

Wir gesellen uns dazu und sind froh, den Tag hier ausklingen lassen zu können. Ein Bad im Meer (es gibt sogar Duschen am Strand) und eine Lesestunde lassen sogar noch echtes Urlaubsfeeling aufkommen. Wenn da nur nicht diese lästigen Mücken wären. Selbst hier, keine 2 Meter vom Meer entfernt, attackieren uns diese Biester aufs Heftigste.

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