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bulletReisebericht Alaska und Yukon mit dem Wohnmobil: Von Seward nach Dawson City

7. Tag
Eagle River Campground — Palmer — Glennallen — Tok: 496 km


Heute steht ein Tag ohne große Höhepunkte an, dafür jedoch mit viel Fahrerei. Zu allem Überfluss bewölkt es sich auch noch, als wir losfahren, und unterwegs wird es dann richtig fies mit viel Regen. Insgesamt brauchen wir für die 500 km bis Tok gute acht Stunden. Ziemlich ätzend! Beim Tanken unterwegs breche ich mir auch noch meine Kreditkarte entzwei, als ich sie an der Zapfsäule in den Kartenleser stecken will. Zum Glück hat Elke auch eine Kreditkarte, so daß unsere Zahlungsfähigkeit gewährt bleibt.

In Tok checken wir auf "Rita's Campground" ein, der sich in privatem Besitz befindet. Hier ist alles streng geregelt, da müssen wir uns erst mal wieder dran gewöhnen. Wir können wählen zwischen einem Stellplatz zu 12 USD ohne Strom / mit Feuerstelle und einem zu 15 USD mit Strom / ohne Feuerstelle. Natürlich nehmen wir zwei Plätze mit Feuerstelle, und das Schöne ist, dass das Feuerholz inklusive ist. Wir duschen, kochen getrennt und sitzen dann gemeinsam bis 23:00 Uhr bei Sonnenschein (!) am Lagerfeuer.


8. Tag
Tok — Dawson City: 301 km


Wir frühstücken in der Sonne und brechen um 9:45 Uhr Richtung Dawson City auf. Vor uns liegen 300 km, davon 280 km "gravel road", also nicht asphahltiert. Wir fahren von Tok in östliche Richtung und biegen nach ca. 20 km auf den Taylor Highway ab. Jetzt beginnt die Marterstrecke. Schlaglöcher und enge Kurven sind von nun an unsere ständigen Begleiter. Unsere Duchschnittsgeschwindigkeit sinkt rapide. Plötzlich fährt uns der Schreck in die Glieder. Auf der anderen Straßenseite liegt etwa 2 Meter unter dem Straßenrand ein Wohnmobil mit angehängtem PKW auf dem Kopf. Wie lange das da schon liegt, 5 Tage oder 5 Minuten, wir wissen es nicht. Leichte Panik macht sich breit, denn in dieser gottverlassenen Gegend sind wir ganz alleine. Wir halten an, und ich laufe zur Unfallstelle. Zu meiner Erleichterung sind die Insassen nicht mehr da. Der Unfall muss also schon etwas her sein.

Wir setzen unsere Fahrt fort und denken etwas beklommen daran, was wäre, wenn man hier selber in eine solche Situation geraten würde. Auf schnelle Hilfe kann man jedenfalls nicht hoffen. Der schön an einem Fluß gelegene "Walker Fork Campground" lädt uns zu einem Picknick ein. Eine Viertelstunde später trudeln auch Uwe & Sonja ein und wir lunchen gemeinsam. Die beiden hatten auch an der Unfallstelle gehalten und dort einen Zettel gefunden, den die Insassen zurückgelassen haben, auf dem sie mitteilten, dass sie o.k. sind. Elke und ich brechen als erste auf. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Abzweigung zum Top of the World Highway und bald darauf die kanadische Grenze. Die Grenzstation ist nur zwischen 8:00 und 20:00 (Alaska-Zeit) geöffnet. Mit Überqueren der Grenze nach Kanada gelangen wir in die Yukon-Zeitzone und müssen unsere Uhren um eine Stunde vorstellen.

Der Top of the World Highway macht nun seinem Namen wirklich alle Ehre. Hoch über der Baumgrenze bieten sich uns hier immer wieder phantastische Blicke, obwohl der Himmel ziemlich bewölkt ist.

Die letzten 18 km bis Dawson City führen bergab, und ca. 5 km vor dem Ziel gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick auf die Stadt und den Yukon River hat. Kurz vor der Anlegestelle der Fähre geht es links zum "Yukon River Government Campground". Wir zahlen 8 CAN-$ für die Nacht, Feuerholz inklusive. Eine Stunde später sind Uwe & Sonja immer noch nicht da, und wir beginnen uns ernsthaft Sorgen zu machen. Schließlich haben wir gesehen, was auf dieser Straße alles passieren kann. Als die beiden dann endlich auftauchen, sind wir natürlich erleichtert. Wie sich herausstellt, mussten sie unterwegs eine kleine Schlafpause einlegen, weil sie zu müde zum Fahren waren.

Zu Fuß setzen wir mit der kostenlosen Fähre über nach Dawson City. Das Städtchen gefällt uns sehr gut. Man fühlt sich wie im Wilden Westen. Wir bummeln ein wenig herum und gehen dann essen. Anschließend wollen wir noch in den Saloon gehen, aber da ist gar nichts los. Also kehren wir zu unseren Wohnmobilen zurück, entfachen ein Lagerfeuer und trinken hier unser Bier. Wir merken, dass wir hoch im Norden sind, denn es ist noch taghell, als wir um 1:00 Uhr ins Bett gehen.

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