12. Tag: Von Uxmal nach Chichen Itza
Zum Frühstück fahren wir wieder in unser "Stammrestaurant" gegenüber den Ruinen, wo wir nun alle Mahlzeiten während unseres Aufenthaltes in Uxmal eingenommen haben. Auch diesmal ist die Qualität sehr gut, so daß wir dieses Restaurant uneingeschränkt empfehlen können.
Anschließend fahren wir über Ticul Richtung Chichen Itza, um uns nach ca. 45 Minuten Fahrt in Muna wiederzufinden, nur 16 km von unserem Ausgangspunkt entfernt. Wir sind Opfer der unzulänglichen Beschilderung geworden und im Kreis gefahren. So fahren wir dann den Umweg über Merida, wo wir dann auf die Autobahn (Gebühr 40 Pesos, umgerechnet 8 DM ) bis Chichen Itza wechseln. Die Fahrt dauert etwa drei Stunden.
Unser Hotel, das Mission Chichen Itza Inn, erweist sich als eine ziemliche Katastrophe. Das Zimmer riecht total muffig, und im Badezimmer ist Schimmel an den Wänden. Mit Abstand die schlechteste Unterkunft unserer gesamten Reise! Wir trösten uns damit, daß es ja nur für eine Nacht ist. Mittagessen fällt auch aus, weil es im Hotelrestaurant nur Buffet gibt, auf das wir keine Lust haben. Stattdessen versorgen wir uns im Laden gegenüber mit ein bißchen Gebäck.
Anschließend fahren wir zum etwa 2 km außerhalb von Piste liegendem Ruinengelände. Die Anlage ist wesentlich größer als die in Uxmal und kostet 49 Pesos (9 DM) Eintritt. Gleich hinter dem Eingang liegt die größte Attraktion, die berühmte Pyramide "El Castillo". Sie wurde nach astronomischen Gesichtspunkten erbaut und stellt einen Sonnenkalender dar. Vier Treppen mit insgesamt 365 Stufen (=Anzahl der Tage eines Jahres) führen nach oben.
Da Elke nicht schwindelfrei ist, mache ich mich alleine an den steilen Aufstieg. Oben bietet sich ein wunderbarer Blick über das Gelände, der einen für die Anstrengungen gebührend entschädigt. Wer aber unter Höhenangst leidet, sollte sich dieses kleine Abenteuer aber auf jeden Fall ersparen.
Wie steil die Treppen sind, wird einem erst richtig bewußt, wenn man von oben nach unten blickt und die Leute beim Heruntersteigen beobachtet. Viele legen den Weg sitzend zurück, indem sie auf dem Po Stufe für Stufe herunterrutschen.
Zum Glück ist in der Mitte der Treppe eine Kette gespannt, an der man sich festhalten kann. Wer es trotztdem nicht heil runter schafft, dem ist wenigstens schnelle Hilfer sicher, denn gegenüber der Pyramide wartet ein Ambulanzwagen auf Kundschaft. Insgesamt verbringen wir ca. 2 1/2 Stunden auf dem Gelände. Da es ziemlich bewölkt ist, haben wir mit der Hitze keine großen Probleme. Die fehlende Sonne hat aber auch einen Nachteil: unser Fotos sind nicht so schön geworden.
Auch in Chichen Itza findet abends eine Ton- und Lichtschau statt. Da wir dies jedoch erst am Abend zuvor in Uxmal gesehen hatten, verzichten wir heute darauf. Einladende Restaurants gibt es in Chichen Itza kaum. Wir landen schließlich im "Fiesta", unweit unseres Hotels, wo man uns lediglich eine Menuekarte präsentiert. Notgedrungen bestellen wir dann jeder ein Menue für 70 Pesos (13 DM), obwohl wir hierauf eigentlich keine Lust haben. Richtig sauer werden wir dann, als wir sehen, daß andere Gäste auf Verlangen eine Karte mit Einzelgerichten bekommen. Es passt dann ins Bild, dass die Qualität des Essens auch sehr zu wünschen lässt.
Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Unterkunft und Verpflegung, rate ich von einer Übernachtung in Chichen Itza (Piste) ab, es sei denn, man ist bereit, viel Geld für ein First-Class-Hotel auszugeben. Die Ruinen kann man auch auf dem Weg von Cancun nach Merida (oder umgekehrt) besichtigen. Voraussetzung: man fährt spätestens um 9.00 Uhr morgens los und benutzt ausschliesslich die Autobahn. Einziger Nachteil: die Besichtigung der Ruinen fällt in die heisse Mittagszeit.
|