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bulletReisebericht Westen der USA  — Tag 8, Freitag, 07. Oktober 2011

Page, AZ und Umgebung
Gefahren: 50 Meilen / 80 km — gesamt 1281 Meilen / 2050 km
Wetter: sonnig, 58° F/ 14°C


Reifenpanne in PageAls wir heute Morgen das Auto starten, meldet der Bordcomputer auf dem rechten Hinterreifen einen Reifendruck von nur noch 23 PSI. Normal wären 36 PSI. Dass es sich hier nicht um einen normalen Druckverlust handelt, ist uns sofort klar. Also müssen wir dem Problem auf den Grund gehen. Nur Nachfüllen wird keine dauerhafte Lösung sein. Der Walmart gegenüber hat auch eine Reifenwerkstatt, die wir nun erst einmal aufsuchen.

Schnell stellt sich heraus, dass wir uns einen Stift in den Reifen gefahren haben. Unsere Frage, ob man dies reparieren könne, wird mit einem „no problem“ beantwortet. Komisch, als ich dasselbe Problem vor einiger Zeit in Deutschland hatte, hieß es, das sei nicht reparabel, und ich musste einen neuen Reifen kaufen.
Kurze Zeit später steht unser Auto in der Werkstatt und der Reifen wird repariert. Der Hammer ist dann die Rechnung: ganze 10 $ kostet uns der Spaß, beim aktuellen Wechselkurs also
7,50 €. Wir sind mehr als angenehm überrascht.

Da die Sonne scheint und das Licht so schön ist, fahren wir noch einmal zum Horseshoe Band und schießen dort noch ein paar Fotos. Das ist doch viel besser als vorgestern bei bedecktem Himmel.

Horseshoe Bend

Einstieg in den Antelope CanyonAnschließend geht es zum Lower Antelope Canyon, der sich, wie der Upper Antelope Canyon auf Navajo-Gebiet befindet. Dieser Umstand wird von den Navajos gnadenlos ausgenutzt, um Geld zu machen. Pro Person werden 6 $ Eintritt dafür verlangt, dass man sich nun auf Navajo-Gebiet befindet. Hinzu kommen 20 $ pro Nase für die geführte Besichtigung des Canyons. Alleine darf man dort nur mit einem Foto-Permit rein, für dass nochmals 20 $ verlangt werden. Insgesamt kostet uns der Spaß also 52 $ für die einstündige Führung durch den Canyon. Zum Vergleich: unser Interagency Pass, der uns ein Jahr unbeschränkten Zutritt zu sämtlichen Nationalparks der USA gewährt, kostet 80 $. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit?

Trotz der Abzocke lohnt sich die Besichtigung dieses Slot-Canyons unbedingt. Der Einstieg in den schmalen Canyonspalt erfolgt über eine Leiter. Auch im weiteren Verlauf sind mehrere Leitern zu bewältigen und einige sehr enge Stellen zu passieren. Nichts für  sehr korpulente oder unbewegliche Personen, von denen es im Fastfood-Land USA ja nicht gerade wenige gibt. Leichter zu begehen ist übrigens der Upper Antelope Canyon, der völlig ebenerdig ist.

Unser Führer – ein junger Navajo – macht einen guten Job. Er zeigt uns die besonders tollen Fotomotive und an einigen Stellen überlassen wir ihm unsere Kamera, damit er die Fotos für uns schießt. Er kennt halt die Tricks, die wir Fotoamateure nicht drauf haben.

Der Canyon ist atemberaubend schön und mit Worten nicht zu  beschreiben. Natürlich haben wir auch reichlich Bilder gemacht. Wie aber nicht anders zu erwarten, sind wir hier mit unserer Panasonic DMC-TZ10 recht schnell an unsere Grenzen gestoßen. Wirklich gute Bilder gelingen hier nur mit Stativ, und ein wenig Erfahrung sollte man auch mitbringen.

Die Besichtigung des Canyons dauert ca. eine Stunde, und hat uns wirklich begeistert. Den Upper Antelope Canyon, für den sogar 25 $ Eintritt verlangt werden, sparen wir uns jedoch. Wir können uns nicht vorstellen, dass dieser unsere Eindrücke des Lower Canyons noch toppen kann, zumal jetzt nicht mehr die richtige Jahreszeit ist, um die so genannten „Beams“ erleben zu können.

Antelope Canyon — Bild 1
Antelope Canyon — Bild 2
Antelope Canyon — Bild 3

Antelope MarinaWir fahren stattdessen zur Antelope Marina. Zeit für unser Lunch-Picknick. Leider gibt es hier keine Picknicktische. Daher setzen wir uns mit unserem Cooler auf einen Felsen. Geht auch ganz gut. Anschließend laufen wir über die Felsen ein wenig am Lake Powell entlang. Der Blick auf den See ist hier allerdings nicht so schön.

Da wir wegen der Straßenverhältnisse um Page herum nicht viel mehr unternehmen können, machen wir am Nachmittag halt ein wenig „Urlaub“. Lesestunde am Pool ist angesagt. Die Luft ist zwar kühl, aber in der Sonne kann man es ganz gut aushalten. Nur ins Wasser mögen wir bei dem Wind nicht.

Später fahren wir zum Safeway, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufrischen. Solche Einkaufsmöglichkeiten wie hier werden wir erst in 4 Tagen in Moab wieder finden. Und wer sitzt da im Safeway in der Starbucks-Ecke? Uwe und Gaby, die wir aus dem Forum bei www.ingrids-welt.de kennen, und bei einigen Forentreffen in Köln schon persönlich kennen gelernt haben.

Dass sich unsere Wege hier in Page kreuzen, wussten wir, und für den Abend sind wir auch zum Essen verabredet. Aber dieses ungeplante Treffen hier im Safeway sorgt natürlich für großes Hallo. Wir trinken einen Kaffee zusammen und tauschen schon einmal die ersten Erfahrungsberichte aus. Wobei einiges auch schon bekannt ist, denn wir haben die Tage zuvor regelmäßig in E-Mail-Kontakt gestanden.

Uwe, Gaby, Patrick und ElkeAbends holen wir die Beiden dann in ihrem Hotel ab und fahren zu einem mexikanischen Restaurant, dem Fiesta Mexikana. Dummerweise habe ich es nicht für nötig gehalten, eine Reservierung vorzunehmen. Der Laden ist gerappelt voll, und man kann uns zunächst nur den „Katzentisch“ am zugigen Eingang anbieten. Zum Glück wird dann doch ein gemütlicherer Tisch weiter hinten im Lokal frei und einem netten Abend zu Viert steht nichts mehr im Wege.
 
Das Restaurant ist recht gemütlich, in warmen Farben gehalten und Essen und Service sind sehr gut. Es ist auch kein Problem, nach dem Essen noch sitzen zu bleiben und ein paar Bierchen zu trinken. Normalerweise ist dies in den USA ja eigentlich nicht üblich, aber der große Ansturm zum Essen hatte sich gelegt. Sogar separate Rechnungen können wir bekommen – mussten wir allerdings vor den Bestellungen schon sagen.

Unsere Gespräche drehen sich natürlich in erster Linie ums Reisen, aber auch andere Themen kommen nicht zu kurz. Ein rundum schöner Abend, der leider viel zu schnell vergeht.

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