Cody, Wyoming — Gardiner, Montana
Gefahren: 316 km / gesamt 1963 km
Wetter: bis mittags sonnig, später bewölkt und regnerisch, bis 18°C
Das Frühstück im Green Gables kann man vergessen. Einen Frühstücksraum gibt es nicht, nur eine kleine Anrichte neben der Rezeption mit einer sehr übersichtlichen Auswahl. Wir nehmen uns nur einen Kaffee und ein Muffin und brechen gegen 7:00 Uhr auf.
90 Minuten später erreichen wir die Ortschaft Red Lodge in Montana. Abseits der Hauptstraße steuern wir das Regis Cafe an, eine Frühstücksempfehlung, die ich – wo auch sonst? – tags zuvor auf Tripadvisor entdeckt hatte.
Ein uriger Laden, in dem man zwischen Verkaufsregalen sitzt, in denen überwiegend Bio-Produkte angeboten werden. Hier wird alles frisch und mit überwiegend naturbelassenen Lebensmitteln phantasievoll zubereitet. Tolle Adresse!
Überhaupt gefällt uns der Ort Red Lodge sehr gut. Im Nachhinein ärgern wir uns, dass wir nicht hier übernachtet haben. Bestimmt ist es hier billiger als im touristischen Cody, und die Restaurants wirken auch viel einladender.
Südlich von Red Lodge beginnt der Beartooth Highway (Hwy212), eine spektakuläre Gebirgsstraße, die über 68 Meilen bis nach Cooke City unweit des Yellowstone Nationalparks führt.
Unser besonderer Respekt gebührt den zahlreichen Radfahrern, die sich den beschwerlichen Anstieg hinauf quälen. Wir bekommen fast ein schlechtes Gewissen, wenn wir sie in unserem bequemen SUV überholen.
Immer wieder halten wir an und genießen die tolle Aussicht. Wir haben Glück mit dem Wetter und können diese landschaftlich einmalige Strecke bei strahlendem Sonnenschein befahren.
Als wir schließlich den Gipfel erreichen, befinden wir uns 3337 m über dem Meeresspiegel. Hier oben ist es erwartungsgemäß recht kühl. Ein scharfer Wind und die dünne Luft sorgen dafür, dass wir bei jedem Stopp immer wieder schnell in unser warmes Auto zurückkehren.
Hier einige Impressionen dieser tollen Strecke:
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Nach drei Stunden haben wir den kleinen Ort Cooke City erreicht. Wir unterbrechen unsere Fahrt für einen kleinen Bummel und einen Espresso.
Von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Nordost-Eingang des Yellowstone Nationalparks. 26 Jahre nach unserer ersten USA-Reise schaffen wir es auf unserem 16. USA-Trip endlich, die Mutter aller Nationalparks“ zu besuchen. Dieser riesige Park war uns immer zu abgelegen und passte nie wirklich in unsere Planungen hinein. Aber jetzt sind wir hier und erweisen dem Park gleich mit einem Picknick die Ehre.
Leider hat sich der Himmel mittlerweile zugezogen und bei unserer Weiterfahrt durch das Lamar Valley beginnt es zu regnen. Wir sichten einige Bison Herden, zwei kleinere sogar recht nah am Straßenrand. Wären wir nicht vor drei Tagen im Custer State Park gewesen, wäre das schon mal ein echtes Highlight gewesen.
Die nächsten Tiere sichten wir am Albright Visitor Center bei den Mammoth Hot Springs. Hier grast eine ganze Herde von Hirschen auf den Rasenflächen, und die Parkranger haben alle Hände voll zu tun, einen Verkehrsstau zu verhindern.
Die Sinter-Terrassen und heißen Quellen bei Mammoth Hot Springs bestehen aus zwei Bereichen, den Lower Terraces und den Upper Terraces. Während die unteren Terrassen nur zu Fuß besichtigt werden können, führt durch die oberen ein Rundweg, der mit dem Auto befahren werden kann. Da es immer noch regnet, fahren wir also erst einmal zu den Upper Terraces. Schon beeindruckend, was die Natur hier geschaffen hat, aber es fehlt einfach die Sonne.
Zumindest wird es heller. Wir stellen uns auf den Parkplatz an den Lower Terraces und warten lesend das Ende des Regens ab. Dann unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch den unteren Bereich, stellen aber fest, dass es sich nicht wirklich lohnt. Hier braucht man einfach Sonne, damit das Farbenspiel zur Geltung kommt.
Direkt hinter dem Nordeingang des Parks liegt das Örtchen Gardiner. Hier checken wir um 18:30 Uhr im Travelodge ein. Ein schönes Hotel am Ortsrand, in dem wir für zwei Nächte reserviert haben. Mit unserem Zimmer sind wir sehr zufrieden. Direkt davor befindet sich eine Bank, auf der wir sogar noch ein Bier in der Abendsonne genießen können. So schnell ändert sich das Wetter hier.
Zum Abendessen fahren wir in das kleine Ortszentrum und lassen uns in der Yellowstone Pizza Company eine leckere Pizza schmecken.
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