Glenwood Springs, Colorado — Estes Park, Colorado
Gefahren: 371 km / gesamt 5221 km
Wetter: sonnig, 14°C
Gegen 10:00 Uhr erreichen wir nach knapp 2 Stunden Fahrt das schöne Örtchen Frisco. Wie beim letzten Mal bekommen wir in der Log Cabin ein ausgezeichnetes Frühstück. Die Bedienung sprüht nur so vor guter Laune.
Nach einem Bummel über die Main Street besuchen wir das direkt gegenüber unserem Frühstücks-Restauarant gelegene Frisco Historic Park and Museum, eine Ansammlung historischer Gebäude, die alle liebevoll eingerichtet sind. Der Eintritt ist frei, und den Besuch sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man schon einmal hier ist.
Da wir ja heute nicht wie geplant über die Trail Ridge Road durch den Rocky Mountain Nationalpark fahren können, haben wir es nicht so eilig. Wir haben uns aber entschlossen, unsere Reservierung in Estes Park nicht verfallen zu lassen und den Ort auf einer alternativen Route anzufahren. Landschaftlich soll die auch recht reizvoll sein.
So verlassen wir die I-70 erst am Exit 244 und folgen dem Hwy199 nach Nederland. Ein schnuckeliges Örtchen, wo wir eine Kaffeepause einlegen. Die Straße nach Boulder ist wegen der Überschwemmungen von vor zwei Wochen noch gesperrt, Hwy72 nach Estes Park jedoch ist befahrbar. Landschaftlich wirklich eine schöne Strecke. Besonders die gelb leuchtenden Espen sind ein echter Hingucker.
Allerdings sieht man auch hier die Folgen der Überschwemmungen. An vielen Stellen gibt es statt eines Seitenstreifens nur noch tiefe Löcher. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir Estes Park und checken im Maxwell Inn ein. Auf unsere Nachfrage erfahren wir, dass es zur Zeit keine anderen Straßenverbindungen nach Estes Park gibt. Sowohl der Hwy34 zur I-25 als auch die Straße nach Boulder sind gesperrt. Schöner Mist! Da können wir morgen früh den gleichen Weg wieder zurück gurken.
Wenigstens ist der Osteingang des Rocky Mountain Nationalpark wieder geöffnet. Also nichts wie rein ins Auto und zum 10 Minuten entfernten Parkeingang gefahren. Zwei Stunden Tageslicht bleiben uns ja noch. Was wir denn in der Zeit machen können, fragen wir einen Ranger. You can do the Bear Lake Road. That will keep you busy for a couple of hours.“ Ja glaubt der Typ denn wirklich, wir wollen uns den Park im Dunkeln ansehen? Alternativ könnten wir Hirsche beobachten. Na bitte, klingt schon besser.
Und tatsächlich, wir müssen gar nicht weit fahren, und wir sehen jede Menge Hirsche neben und auf der Straße. So nah und in so großer Zahl haben wir diese Tiere noch nicht gesehen. Total faszinierend, zumal gerade Brunftzeit ist. Ein Hirschbulle versucht vergeblich bei einem der zahlreichen Weibchen auf seine Kosten zu kommen und veranstaltet einen Heidenlärm dabei.
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Nachdem wir ausgiebig Hirsche beobachtet haben, fahren wir zurück zu unserer Unterkunft und machen uns dann zu Fuß auf
in den Ort.
Als Folge der Überschwemmungen sind die meisten Läden und Restaurants geschlossen. An vielen Geschäften hängt eine behördliche Bescheinigung aus, in der bestätigt wird, dass der Laden nach dem Hochwasser inspiziert wurde und sicher ist. Trotzdem kann noch nicht wieder geöffnet werden, da die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange sind.
Gar nicht so einfach, unter diesen Umständen etwas auf die Gabel zu bekommen. Die Restaurants, die wir uns bei Tripadvisor ausgesucht hatten, sind alle geschlossen. Hungrig irren wir nach Nahrung suchend durch das ausgestorbene Estes Park.
Schließlich entdecken wir einen geöffneten Mexikaner im Obergeschoss eines Hauses. Wir sind fast die einzigen Gäste, aber immerhin ist das Essen in Ordnung.
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