11. Tag: Castiglione della Pescaia – San Gimignano: 157 km
In Follonica nutzen wir erst einmal die Möglichkeit, uns in einem großen Supermarkt mit Lebensmitteln zu versorgen, die wir wegen des Preisvorteils mit nach Hause nehmen möchten. Für die Einkauferei geht eine gute Stunde drauf.
Danach nehmen wir die kostenlose Autobahn bis Cecina und fahren weiter nach Volterra. Der Parkplatz für Wohnmobile liegt etwa 2 km außerhalb der Stadt direkt neben dem Campingplatz. Hinter dem Campingplatz führt ein Fußweg durch ein Wohngebiet zum Stadtzentrum. Hier läuft es sich angenehmer als entlang der Hauptstraße, und man kommt an einer schönen Kirche vorbei, die einen herrlichen Kontrast zum tiefblauen Himmel bildet. Der Stadtkern von Volterra befindet sich innerhalb einer alten Stadtmauer. Wie in vielen anderen Orten der Toskana fühlt man sich auch hier ins Mittelalter zurückversetzt. Volterra ist bekannt für Alabaster. Entsprechend viele Läden gibt es, wo man Alabasterarbeiten kaufen kann. Auch wir erliegen der Versuchung und erstehen eine schöne Schale.
Von Volterra ist es dann noch eine gute Stunde Fahrtzeit durch herrliche Toskana-Landschaft bis zu unserem heutigen Ziel, dem berühmten Städtchen San Gimignano. Wir haben hier extra eine Übernachtung eingeplant, da wir dem großen Rummel entgehen und den Ort erst in den Abendstunden besichtigen wollen.
Zunächst aber fahren wir zum etwa 3 km außerhalb gelegenen Campingplatz. Die Übernachtung mit Strom kostet 27.500 LIT (14,20 EUR). Es gibt auch ein Schwimmbad, für das allerdings ein Extra-Eintrittsgeld bezahlt werden muß (Dafür gibt es ausnahmsweise mal keine Badekappenpflicht). Ansonsten ist der Platz sehr eng und voll. Es gibt wesentlich mehr Stellplätze für Zelte als für Wohnmobile. Die sanitären Einrichtungen sind sehr bescheiden. Das einzige, was für diesen Platz spricht, ist seine Nähe zu San Gimignano.
Heute sind wir mal wieder froh, unsere Fahrräder dabei zu haben. Gegen abend radeln wir nach San Gimignano, das auch das Rothenburg der Toskana genannt wird. Unzählige Touristengruppen werden hier täglich durchgeschleust, viele davon aus Japan und den USA. Tagsüber muß hier die Hölle los sein.
Jetzt gegen Abend ist zwar immer noch genug los, aber es ist durchaus erträglich. Der Ort ist ohne Frage sehr sehenswert. Besonders beeindruckend sind natürlich die berühmten Geschlechtertürme, denen San Gimignano auch den Beinamen “Manhatten des Mittelalters” verdankt.
Höhepunkt unseres Besuches ist jedoch das Abendessen. Unser Reiseführer empfiehlt das Restaurant “Il Pinio”, von dem wir sehr angetan sind. Service, Ambiente, Essen – hier stimmt alles. Für Unterhaltung ist auch noch gesorgt. Am Nebentisch erscheint ein junges amerikanisches Paar, das den Mitreisenden stolz verkündet, sich soeben verlobt zu haben. Immer wieder erzählen sie ihre Geschichte, und sie zeigt stolz ihren Verlobungsring. True American romance – made in Italy.
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