4. Tag: Malcesine – Castellina in Chianti: 313 km
Kurz nach 9:00 Uhr verlassen wir den ungastlichen Campingplatz bei Malcesine. In dem schönen Ort Torri unterbrechen wir unsere Fahrt für eine Stunde. Es ist nett hier zum Bummeln, aber viel Rummel, da heute Markttag ist. Ein besonders farbenprächtiger Anblick sind die vielen blumenbehangenen Balkone.
In der Ortschaft Garda folgen wir den Autobahnschildern Richtung A 22 und verlassen den Gardasee. Am Ende des Ortes bietet uns ein großer Supermarkt die willkommene Gelegenheit, unsere Vorräte aufzufüllen. Auf der stark befahrenen Autobahn (viele LKWs) fahren wir bis zur Abfahrt Firenze-Cantosa (Maut 23.500 LIT oder 12,14 EUR).
Das Chianti-Gebiet empfängt uns mit heftigen Gewitterschauern. Wir durchfahren die Ortschaft Greve und parken unser Wohnmobil neben dem Fußballstadion. Von dort sind es knappe 10 Minuten Fußweg bis zur Ortsmitte, die von einer sehr schönen dreieckigen(!) Piazza geprägt wird. Wir bummeln ein wenig herum und fahren dann weiter nach Castellina in Chianti.
Dort gibt es direkt am Ortseingang einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz mit Frischwasser und Entsorgungsmöglichkeiten für Abwasser und Chemie-Toilette. Für uns ein idealer Platz für die Nacht. Glücklicherweise hat es aufgehört zu regnen, und wir können uns ohne Schirm auf den kurzen Fußweg ins Ortszentrum begeben. Castellina in Chianti gefällt uns wirklich gut. Es gibt viele Weinhandlungen und einige vielversprechend aussehende Restaurants. Wir kehren aber zu unserem Wohnmobil zurück, denn heute ist selber kochen angesagt.
5. Tag: Castellina in Chianti – Sovicille: 110 km
Um 7:00 Uhr stehen wir auf, nutzen noch einmal die Entsorgungsmöglichkeiten und fahren dann in das ca. 10 km entfernte Radda. Nachdem wir uns frische Brötchen besorgt haben, fahren wir auf den Wohnmobilstandplatz, über den auch dieser Ort verfügt. Hier frühstücken wir erst einmal gemütlich.
Der Wohnmobilstandplatz in Radda ist terassenförmig angelegt, etwas eng und befindet sich direkt unterhalb der Stadt. Über eine Treppe gelangt man bequem ins Zentrum. Zentraler kann man wirklich nicht stehen. Auch hier gibt es Entsorgungsmöglichkeiten und die Übernachtung ist kostenlos.
Radda ist ein schnuckeliges kleines Örtchen mit engen Gassen und kleinen Geschäften. Wir bummeln durch den Ort und erstehen einen Wein-Decanter und eine Parmesanreibe. Unser nächster Stopp ist Badia a Coltibuono, ein landschaftlich schön gelegenes Kloster mit Weingut und Restaurant.
Weiter geht es nach Gaiole in Chianti. Hier finden wir erst außerhalb des Ortes einen Parkplatz für unser Wohnmobil. Der Ort gefällt uns jedoch bei weitem nicht so gut wie Radda, und wir fahren bald weiter.
Castello di BrolioUnser nächstes Ziel ist das imposante Castello di Brolio. Leider sind wir zur Mittagszeit da und können es nicht besichtigen, da es zwischen 12 und 15 Uhr geschlossen ist. So begnügen wir uns damit ein wenig durch die umliegenden Weinberge zu laufen und das Castello von außen zu bewundern. Auch das angeschlossene Restaurant macht einen hervorragenden Eindruck, aber für uns ist heute Mittag Selbstversorgung angesagt.
In Vagliagli wollen wir das Weingut Dievole besuchen. Unvermittelt finden wir uns auf abenteuerlichen Schotterpisten wieder, die unserem Wohnmobil alles abverlangen. Da zudem die Ausschilderung ziemlich schlecht ist und wir die Orientierung verlieren, geben wir unseren Plan auf und sind froh nach einiger Irrfahrt wieder auf befestigter Straße zu sein. Ohne Wein können wir das Chianti-Gebiet natürlich nicht verlassen. Also machen wir noch einen kurzen Abstecher zurück nach Castellina in Chianti und kaufen in einer der Weinhandlungen dort einige Flaschen Rotwein.
Nach etwa 45 Minuten Fahrt erreichen wir das 10 km von Siena gelegene Sovicille. Dort checken wir für 2 Nächte auf dem Campingplatz “La Mantagnola” ein. An der Rezeption wird englisch gesprochen. Für den Stellplatz (Womo/2 Personen) zahlen wir einschließlich Strom 32.000 LIT (16,53 EURO).
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Lesen und einer kurzen Ortsbesichtigung per Fahrrad. Sovicille ist recht klein, viel zu sehen gibt es nicht. Abends fahren wir wieder mit dem Fahrrad ins ca. 1 km entfernte Ortszentrum und dinieren stilvoll in alten Gemäuern im sehr empfehlenswertem Restaurant “Vecchio Maniera”.
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