Anreise
Mietwagen und Autofahren in Südafrika
Unterkünfte
Preise und Geld
Essen und Trinken
Kriminalität
Gesundheit
Telefonieren
Anreise
Direktflüge von Deutschland nach Südafrika bieten Lufthansa und South African Airlines. Diverse andere Airlines bieten Umsteigeverbindungen über deren jeweilige Heimatflughäfen.
Für welche Fluglinie man sich letztlich entscheidet, sollte man nicht nur vom Preis abhängig machen. Auch ein Blick auf die Gesamt-Reisezeit lohnt sich. Die kann sich je nach Airline um mehrere Stunden unterscheiden. Ob man z.B. für 50 € Ersparnis 6 Stunden länger unterwegs sein möchte, muß jeder für sich selber entscheiden. Einen guten Überblick über die aktuellen Flugangebote bietet z.B. die Seite von Swoodoo.
Mietwagen oder Wohnmobil?
Vor dieser entscheidenden Frage stehen wohl viele, die einen Urlaub in Südafrika planen. Obwohl Elke und ich große Wohnmobilfans sind, plädieren wir für Südafrika eindeutig für die Kombination Auto und Bed & Breakfast. Der Reiz des Urlaubslandes Südafrika besteht nämlich zu einem großen Teil in dem Vergnügen in sehr individuellen privaten — und oft auch luxuriösen — Bed & Breakfast-Unterkünften zu wohnen und in ausgezeichneten Restaurants stilvoll für relativ kleines Geld zu speisen. Erlebnisse, die bei einem Wohnmobil-Urlaub nicht oder nur eingeschränkt geboten werden.
Das Auto sollte man unbedingt bei einem der großen Vermieter buchen, da diese im ganzen Land vertreten sind. Bei Bedarf gibt es schnell Ersatz. Aufpassen muss man bei den eingeschlossenen Versicherungen. Meistens bestehen recht hohe Selbstbeteilungen, die über zusätliche Versicherungen reduziert, aber nicht ausgeschlossen werden können. Aus diesem Grund empfehle ich, den Mietwagen über einen deutschen Veranstalter (z.B. Holiday Autos, FTI, ADAC) zu buchen. Die Preise dort sind günstiger, als wenn man bei den Vermietern direkt bucht und die wichtigsten Versicherungen sind ohne Selbstbeteiligung inklusive. Für einen Mittelklasse-Wagen mit Schaltgetriebe und Klimaanlage haben wir im Februar 2014 für 16 Tage 402 € inklusive aller Versicherungen bezahlt.
Der Wagen sollte auf jeden Fall groß genug sein, dass sich sämtliches Gepäck im Kofferraum verstauen läßt. Andernfalls ist er ein potentielles Objekt der Begierde für solche Zeitgenossen, die ein Problem damit haben, zwischen “mein” und “dein” zu unterscheiden. Auch wenn es in vielen Reiseführern anders geschrieben steht: ein internationaler Führerschein ist nicht erforderlich, um einen Wagen anzumieten. Allerdings wird dringend empfohlen, einen mitzuführen, da es sonst Schwierigkeiten bei einer Polizeikontrolle geben könnte.
Autofahren in Südafrika
In Südafrika herrscht Linksverkehr, aber das ist wirklich kein Problem. Man gewöhnt sich schnell daran, zumal das Steuer auf der rechten Seite ist. Am Anfang werdet ihr jedoch häufig Scheibenwischer und Blinker verwechseln, aber auch das geht vorüber. Die Verkehrsregeln sind vergleichbar mit den unsrigen. Eine Besonderheit sind Kreuzungen mit 4 Stoppschildern. Wer zuerst kommt, fährt zuerst weiter. Wer schon einmal in den USA war, dürfte das System kennen.
Leider verschlechtert sich der Zustand der Straßen immer mehr, da wenig Geld in die Erhaltung investiert wird. So muß man besonders im nördlichen Teil des Landes mit heftigen Schlaglöchern rechnen. Nebenstraßen sind teilweise nicht asphaltiert. Dabei kann man sich dann auch schon mal einen platten Reifen einhandeln, wie es uns in der Nähe von Sabie passiert ist.
Man tut gut daran, vorsichtig zu fahren, auch wegen der vielen Menschen, die oft neben der Straße laufen. Langsamere Fahrzeuge weichen meist auf den Standstreifen aus und machen so Platz zum Überholen. Hierfür bedankt sich der Überholende in der Regel mit einer kurzen Betätigung der Warnblinkanlage. Längere Fahrten bei Nacht sollte man möglichst vermeiden. Die Gefahr, ein Tier oder gar einen Menschen vor die Kühlerhaube zu bekommen, ist nicht zu unterschätzen.
Benzin ist wesentlich günstiger als in Deutschland. Dieses kann man nur bar bezahlen, Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Im Februar 2014 kostete der Liter Super umgerechnet knapp unter 1 €. Bedienung ist hierbei immer eingeschlossen, Self Service beim Tanken gibt es nicht. Meistens bekommt man auch noch die Windschutzscheibe geputzt. Selbstverständlich freut sich der Tankwart über ein kleines Trinkgeld.
Unterkünfte
Motels, wie in den USA, sind nahezu unbekannt. Es gibt zahlreiche Hotels und jede Menge sehr empfehlenswerte private Bed & Breakfasts. Viele haben sehr gut gemachte Homepages, wo man sich ausführlich informieren kann. Will man auf Nummer Sicher gehen, sollte man diese per E-Mail reservieren. Meistens muß man dann seine Kreditkarten-Nummer als Sicherheit angeben. Manche Unterkünfte buchen auch direkt eine Anzahlung ab (meist 50 %). Aufpassen muß man bei den Annullierungskosten. Sollte man den Urlaub kurzfristig absagen müssen, können diese ganz schön ins Geld gehen. Hier mal ein Beispiel für die Annullierungsbedingungen einer Bed & Breakfast-Unterkunft:
* bis 7 Tage vor Ankunft: 100% der Anzahlung
* 7-14 Tage: 75% der Anzahlung
* 14-21 Tage: 50% der Anzahlung
* 21-30 Tage: 25% der Anzahlung
Wer mit diesem Risiko nicht leben möchte, kann dies sicherlich über eine Reiserücktrittsversicherung abdecken.
Bei der Vielzahl der Übernachtungsmöglichkeiten sind Reservierungen nicht unbedingt erforderlich. Steht die Route aber ohnehin fest, sind sie sehr praktisch, da man sich die Sucherei vor Ort erspart. Außerdem hat man so die Gewissheit, dass man auch wirklich die Unterkunft bekommt, die man haben möchte. In touristisch stark frequentierten Gegenden und für die Nationalparks sollte man unbedingt vorreservieren.
Wie schon gesagt, wir empfehlen unbedingt die privaten Bed & Breakfast-Unterkünfte. Davon gibt es viele ganz tolle in Südafrika mit Gastgebern, die sich sehr um ihre Gäste bemühen. Individueller kann man nicht wohnen. Man kommt mit den Einheimischen in Kontakt und erhält oft viele Tipps, die man in keinem Reiseführer findet. Häufig kommt man auch mit anderen Gästen ins Gespräch, tauscht Erfahrungen aus und geht evtl. gemeinsam zum Abendessen.
Es macht richtig viel Spaß, durchs Internet zu surfen und nach geeigneten Guesthouses zu suchen. Unsere Erfahrung war bisher, dass solche Guesthouses, die eine ansprechende Homepage haben, in der Regel auch eine ebensolche Unterkunft geboten haben. In meinen Berichten findet Ihr natürlich zu unseren Übernachtungsstätten immer die entsprechenden Links auf die jeweiligen Homepages, wo Ihr meistens auch die aktuellen Preise erfahren könnt.
Preise und Geld
Ein für uns Europäer immer noch halbwegs erfreuliches Thema in Südafrika, obwohl die Preise in den letzten Jahren aufgrund der recht hohen Inflationsrate doch ziemlich angezogen haben. Dennoch ist Südafrika immer noch ein erschwingliches Reiseland. Man bekommt einfach eine Menge Gegenwert für sein Geld. Während die Übernachtungspreise mittlerweile leider durchaus europäisches Niveau erreicht haben, kostet ein Restaurantbesuch nur etwa 50 — 70% dessen, was man bei uns dafür bezahlen muß. Auch Benzin, Eintrittspreise und Lebensmittel sind wesentlich günstiger, als bei uns. Daneben gibt es bei den Preisen grosse regionale Unterschiede. In den touristisch stark frequentierten Gegenden ist es halt viel teurer als dort, wo weniger los ist. Zahlte man vor einigen Jahren beispielsweise für eine Übernachtung mit Frühstück in einem luxuriösen Guesthouse an der Gardenroute 400 Rand pro Person, waren es in der Karoo für eine vergleichbare Unterkunft nur 250 Rand.
Landeswährung ist der südafrikanische Rand (ZAR). Am bequemsten versorgt man sich mit Bargeld an einem der vielen Geldautomaten mit Kreditkarte, oder — wenn diese über Maestro-Zeichen vefügen — mit EC-Karte..
Essen und Trinken
Hier kommen wir nun zu einem wirklichen Highlight eines jedes Südafrika-Urlaubes. Man kann dort zu sehr günstigen Preisen auf hohem Niveau essen gehen. Zu Essen gibt es praktisch alles, was es bei uns auch gibt, nur deutlich billiger und meist viel besser.
Besonders interessant sind natürlich die Dinge, die bei uns nur selten auf der Speisekarte zu finden sind, wie z.B. das sehr beliebte Straußenfleisch. Auch Wild, wie Springbock, Impala oder Kudu ist sehr zu empfehlen. Rindfleisch ist ebenfalls von hervorragender Qualität. Wichtig bei all diesen “roten” Fleischsorten ist, dass man sie “medium rare” bestellt. Das Fleisch ist dann innen rot (aber nicht blutig) und sehr zart. Bestellt man das gleiche Stück Fleisch jedoch “medium” oder gar “well done” darf man sich nicht wundern, wenn man seinen Kauwerkzeugen etwas mehr Arbeit abverlangt.
Fisch und Schalentiere sind natürlich auch immer eine empfehlenswerte Alternative, besonders wenn man sich an der Küste befindet. Häufig findet man “line fish” auf der Karte. Dies ist keine spezielle Fischart, sondern bedeutet so viel wie “Fisch von der Leine”, womit der Tagesfang bezeichnet wird. Hiermit kann man eigentlich nie etwas falsch machen, denn man kann sicher sein, dass der Fisch auch wirklich frisch ist.
Die südafrikanischen Weine sind hervorragend. Im Restaurant bekommt man ein durchaus akzeptables Tröpfchen oft schon für unter
10 € die Flasche. Bier wird meist nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Mir schmeckt das Windhoek Lager aus Namibia am besten, dass man in Südafrika überall bekommt. Sehr verbreitet ist auch die Marke Castle.
In den Supermärkten findet man überwiegend das gleiche Angebot wie zuhause. Besonders billig sind Obst und tropische Früchte. Wo immer es angeboten wird, sollte man es am Straßenrand kaufen. Dort ist noch billiger als im Supermarkt und man unterstützt die Leute dessen einzige Erwerbsquelle der Verkauf von Obst und Gemüse ist.
Besondere Restaurant-Empfehlungen mit entsprechenden Links (falls vorhanden) findet Ihr natürlich in meinen Reisberichten.
Kriminalität
Zu diesem Thema erreichen mich sicherlich die meisten Fragen der Besucher meiner Homepage. Kann man denn überhaupt nach Südafrika fahren? Ist das nicht viel zu gefährlich?
Fakt ist: wir waren 8 Mal in Südafrika und haben uns dort nicht einmal in irgendeiner Form bedroht gefühlt. Auch von unseren Freunden und Bekannten, die in Südafrika waren, haben wir in dieser Beziehung nie etwas Negatives gehört.
Fakt ist aber auch, dass die Kriminalitätsrate in Südafrika sehr hoch ist. Allerdings spielt sich diese Kriminalität überwiegend in den Townships zwischen den Schwarzen untereinander ab. Der normale Tourist ist hiermit also nicht konfrontiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Kriminalität sind die Großstädte, wo insbesondere Johannesburg und Durban zu nennen sind. Hier ist die Gefahr, Opfer eines Überfalls zu werden, sicher nicht zu unterschätzen. Warum also nicht einen großen Bogen um diese beiden Städte machen? Auch in Kapstadt sollte man im Dunkeln nicht mehr zu Fuss gehen. Besser, man nimmt sich ein Taxi.
Sicherlich hat jeder größere Ort sichere und weniger sichere Viertel. Wenn man sich unwohl fühlt, sollte man auf jeden fall besser umkehren. Wir fragen immer bei unseren Gastgebern, ob es sicher ist, zu Fuß zu gehen. In den allermeisten Fällen ist es das.
Und dann gibt es natürlich gewisse Vorsichtsmaßnahmen, die man, wie überall auf der Welt, beherzigen sollte. Also das übliche: keine Wertsachen offen herumzeigen, nichts im Auto liegen lassen, usw. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man doch das Opfer eines Überfalls werden sollte, gilt die Hauptregel: NICHT WEHREN! Gebt Euer Geld ab und hofft, dass die Sache damit erledigt ist.
In einer Informationsschrift, das die Besitzer eines Guesthouses in der Nähe des Tsitsikamma Nationalparks verfasst haben, habe ich zum Thema Sicherheit folgendes gefunden:
Despite what the people of doom and those about to emigrate to Perth might like to tell you, the entire country is not a pit of crime and violence where law-abiding citizens have to hide behind walls and bars (we can however occasionally be found leaning on a bar with something cold). By far the greater portion of the country is probably no more dangerous than any other place on earth. In the Tsitsikamma we are fortunate to live in an area where crime is a rarity. It is safe to stroll through the village or walk in the forests. Take the usual precautions that any person should take and you will be absolutely fine. Enjoy the experience...we do!
Zwei Tage später, in unserer nächsten Unterkunft in Knysna, wurde uns gesagt, dass wir unsere Tür nicht abschließen müssen. “This is a very safe area here!”
Wann liest man schon mal bei uns in der Zeitung, dass ein Tourist in Südafrika Opfer einer Straftat geworden ist? Ich halte das Risiko nicht für größer, als beispielsweise eine Reise in die USA. Wenn es einen trifft, hat man halt Pech gehabt. Auch in Deutschland kann man überfallen oder ausgeraubt werden. Und wo ist man schon wirklich sicher heutzutage? Das Risiko, im Urlaub Opfer eines terroristischen Anschlages wie in Bali oder Tunesien zu werden, ist in Südafrika sicherlich deutlich geringer.
Also: lasst Euch nicht verrückt machen! Fahrt nach Südafrika und geniesst einen wunderschönen Urlaub dort.
Gesundheit
Hier gibt es eigentlich nichts Besonders zu beachten. Impfungen braucht man keine, die gesundheitliche Versorgung ist mit der in Europa zu vergleichen. Überprüft haben wir das jedoch noch nicht, da wir auf unseren Reisen in Südafrika keine ärztlichen Dienste in Anspruch nehmen mußten. Leitungswasser soll meist unbedenklich sein; wir haben es aber nur zum Zähneputzen verwendet.
Bleibt noch das Malaria-Problem. Wer nur die Kapprovinzen bereist, kann das Thema getrost vergessen. Malaria gibt es nur im Norden (Krüger NP) und in Natal. Allerdings ist auch dort die Gefahr dank der chemischen Keule nicht mehr so gross. Wer diese Gegenden bereist, steht vor der Frage: Malaria-Prophylaxe oder nicht? Wir haben diese 1990 gemacht, weil wir damals den Krüger NP besucht haben. Von den Nebenwirkungen waren wir nicht gerade begeistert. Bei unserer letzten Reise Anfang 2007, die uns mal wieder in den Krüger Nationalpark führte, haben wir dann ein neues Mittel zur Prophylaxe ausprobiert: MALARONE. Es ist zwar nicht billig, aber wir haben es super vertragen und hatten keinerlei Nebenwirkungen. Besorgt haben wir uns das Medikament in Holland, wo es ca. 30% günstiger zu haben ist als in Deutschland. Über die aktuelle Situation und die zu empfehlende Prophylaxe sollte sich jeder vor der Abreise auf jeden Fall bei einem Tropenarzt selber informieren.
Sprache
In Südafrika wird man als Tourist hauptsächlich mit zwei Sprachen konfrontiert: Englisch und Afrikaans. Das Afrikaans ähnelt stark dem Holländischen, und man versteht einiges, wenn man es geschrieben sieht. Wer halbwegs Englisch kann, wird in Südafrika keine Verständigungsprobleme haben. Das Englisch der Südafrikaner ist sehr gut zu verstehen. Besonders das Englisch derer, deren Muttersprache Afrikaans oder eine der Stammessprachen ist, da es auch für diese Leute, wie für uns, eine Fremdsprache ist. Auch deutsch wird hier und da gesprochen, da sich nicht wenige Deutsche in Südafrika niedergelassen haben. Wer Probleme mit dem Englischen hat, kann sich seine Tour so gestalten, dass er nur bei deutschsprachigen Gastgebern übernachtet.
Wer in der Weingegend unterwegs ist, sollte einen Abstecher nach Paarl unternehmen und das dortige Language Monument besichtigen (Bild rechts). Hier erfährt man alles Wissenswerte über die 11 offiziellen Landessprachen Südafrikas.
Telefonieren
Telefonieren kann man am bequemsten mit dem eigenen Handy, da in Südafrika der GSM-Standard gilt. Das Netz ist hervorragend ausgebaut, es gibt nur wenige Gegenden, wo man keinen Empfang hat. Natürlich kann man auch Prepaid-Karten kaufen und damit noch wesentlich günstiger telefonieren.
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