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bulletReisebericht Sardinien mit dem Wohnmobil: Die Heimreise

15. Tag, Donnerstag, 22. April 2004
Livorno (I) – Ovada (I): 276 km

Nach einer ruhigen Überfahrt rollen wir am Morgen von der Fähre in Livorno. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Pisa, wo wir auf einem Supermarktparkplatz zunächst einmal ausgiebig frühstücken. Die Orientierung und Parkplatzsuche in Pisa fällt nicht ganz leicht, doch schliesslich finden wir ein Plätzchen am Straßenrand, wo wir unseren Kleinen abstellen können.

Von hier müssen wir noch eine gute Viertelstunde zu Fuß gehen, bis wir die berühmteste Sehenswürdigkeit von Pisa – den schiefen Turm – erreicht haben.
Was für ein Kontrast zu den beschaulichen Tagen und menschenleeren Stränden auf Sardinien. Haufenweise Touristen und kitschige Andenkenstände. Der Rummel ist ziemlich nervend.

Der Turm ist aber schon beeindruckend, wenn man dann davor steht. Wie oft hat man dieses Bauwerk schon auf Bildern oder im Fernsehen gesehen. Er kommt einem daher fast vor wie ein guter alter Bekannter. Nachdem der Turm einige Jahre wegen Restaurierungsarbeiten nicht zugänglich war, kann er nun wieder bestiegen werden. 15 € pro Person ist uns der Spaß allerdings nicht wert. Da investieren wir lieber 2 € und schauen uns die nebenan gelegene Kathedrale an.

Dann reicht es uns auch schon, und wir fliehen vor dem Trubel zurück zu unserem Womo. Unser nächstes Ziel ist Lucca, eine knappe halbe Stunde von Pisa entfernt. Hier wollen wir die Nacht auf dem im ProMobil-Führer wärmstens empfohlenen Stellplatz verbringen, angeblich der beste, den die Toskana zu bieten hat. Das Problem ist nur, dass der „gut ausgeschilderte Platz“ nicht zu finden ist. Nirgends ein Schild mit dem vertrauten Womo-Symbol. Das kann doch nicht wahr sein! Nach endloser Kurverei um die Stadtmauer von Lucca herum, entdecken wir schließlich einen Platz, der es laut Beschreibung eigentlich sein müsste. Doch leider ist dieser von Zigeunern bevölkert. Wir verspüren wenig Lust, uns dazuzustellen.

 


Wir beschließen, die Nacht dann halt nicht in Lucca zu verbringen. Nachdem wir unser Womo geparkt haben, unternehmen wir einen Bummel durch das malerische Lucca. Sicherlich eine der schönsten Städte in der Toskana. Besonders erwähnenswert ist die breite Stadtmauer, die den alten Kern von Lucca ganz umschließt. Auf der Piazza S. Michele gönnen wir uns einen 3€-Cappuccino. Lage hat halt auch hier ihren Preis. Dafür blickt man aber auch direkt auf die beeindruckende Kirche “San Michele in Foro”. Lucca eignet sich auch ganz hervorragend zum Rad fahren. Wir bedauern wirklich, dass es hier keine vernünftige Stellplatz-Möglichkeit für uns gibt.

Nach einem Blick auf die Karte entscheiden wir uns, die Nacht an der Küste zu verbringen. Wir fahren nach Viareggio und folgen von dort der Küstenstraße in Richtung La Spezia. Leider entpuppt sich dies als eine absolut Womo-feindliche Gegend. Verbotsschilder, Höhen-Barrieren an den Parkplätzen, das volle Anti-Womo-Programm also. Nicht mit uns! Dann fahren wir halt weiter.

Wir suchen uns die nächste Auffahrt auf die A12 und fahren Richtung Genua. Unzählige Tunnel machen diese Strecke nicht gerade zu einem Vergnügen. Hinter Genua wechseln wir auf die A26 und fahren noch weitere 50 km in Richtung Norden bis nach Ovada, wo wir gegen 20:15 Uhr eintreffen. Der Ort, den wir uns rein zufällig auf der Karte ausgesucht hatten, erweist sich dann als idealer Übernachtungsstopp. Von der Autobahnabfahrt sind es nur 3 km bis ins Zentrum. Und ganz in Zentrumsnähe gibt es sogar einen kostenlosen Stellplatz.

Ovada erweist sich als ein schönes malerisches altes Städtchen. Wir bummeln durch die Gassen auf der Suche nach einer Pizzeria. Schliesslich landen wir in der Pizzeria „Da Fiorenzo“, die zwar nicht sehr gemütlich ist, aber mit einer wirklich guten Pizza für wenig Geld überzeugen kann.



16. Tag, Freitag, 23. April 2004
Ovada (I) – Tenero (CH): 233 km


Nach einer ruhigen Nacht geht es morgens weiter Richtung Norden. Bei Feriolo verlassen wir die Autobahn und fahren gemütlich entlang des Lago Maggiore in Richtung Tessin. Leider ist das Wetter ziemlich diesig, so dass wir nicht immer den schönsten Blick geniessen können.

In Verbania unterbrechen wir die Fahrt für einen kleinen Stadtbummel. Ein großer Parkplatz am Ortsrand dient uns als Abstellmöglichkeit für unser Womo. Trotz – oder gerade wegen (?) – eines nicht zu übersehenden Verbotsschildes haben sich hier nicht wenige Womos breit gemacht. Ausgefahrene Sat-Schüsseln lassen unschwer erkennen, dass hier nicht nur geparkt, sondern auch übernachtet wird.

In Verbania nutzen wir auch noch einmal die Möglichkeit, relativ preiswert in Italien einzukaufen, bevor wir die Grenze zur wesentlich teureren Schweiz überqueren. Über Cannobio und Locarno erreichen wir schließlich Tenero am nordöstlichen Ende des Lago Maggiore. Mittlerweile sind dunkle Wolke aufgezogen, und es sieht danach aus, als würde jeden Moment ein Gewitter losbrechen.

Trotz der wenig verheißungsvollen Wetteraussichten beschließen wir, auf dem Campingplatz „Campo Felice“ einzuchecken. Der Preis von 35 € für eine Nacht ist zwar heftig, dafür gehört der Platz aber auch zu den komfortabelsten, auf denen wir jemals übernachtet haben. Wir können uns durchaus vorstellen, hier noch einmal Station zu machen, zumal der Aufenthalt bereits ab 2 Nächten deutlich billiger wird.

Wir haben Glück, denn das drohende Gewitter verzieht sich wieder. Also schnallen wir die Räder ab und fahren auf einem schönen Fahrradweg entlang des Sees nach Locarno. Nachdem wir hier ein wenig herumgebummelt sind, geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Campingplatz. Wir genießen den Abend bei Spaghetti Bolognaise im Wohnmobil, denn die Restaurantpreise im Tessin lassen keine rechte Lust auf Essen gehen aufkommen.




17. Tag, Samstag, 24. April 2004
Tenero (CH) – Bühl (D): 410 km


Was für ein herrlicher Tag! Wolkenloser Himmel und bereits am frühen Morgen 22°. Wir wollen es einfach nicht wahr haben, dass wir heute hier weg müssen. Zum Glück bleiben uns noch ein paar Stunden, dieses herrliche Panorama zu geniessen, denn wir dürfen bis zum frühen Nachmittag auf dem Campingplatz stehen bleiben.

So können wir hier wenigstens noch einen halben Urlaubstag verleben. Das Tessin präsentiert sich uns heute morgen wie aus dem Bilderbuch: Palmen, schneebedeckte Berge und tiefblauer Himmel. Genau so haben wir uns das vorgestellt.

Wir nutzen die Gelegenheit und unternehmen noch einmal eine kleine Fahrradtour. Das Tessin ist eine äusserst attraktive Gegend, die es wert ist, bei einem längeren Aufenthalt intensiver erkundet zu werden. Als Womo-Urlauber muss man allerdings in Kauf nehmen, dass das Übernachten nur auf Campingplätzen möglich ist und das Tessin – auch bei Selbstversorgung – alles andere als ein billiges Reiseziel ist.

Schweren Herzens machen wir uns dann gegen 13:30 Uhr auf den Weg Richtung Heimat. Der obligatorische Stau am Gotthard -Tunnel kostet uns eine gute Stunde. Nach gut 400 km endet diese vorletzte Etappe in dem Schwarzwaldort Bühl, wo wir uns auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz am Freibad niederlassen. Von dort gehen wir zu Fuss in den Ort und suchen uns ein Restaurant zum Abendessen.



18. Tag, Sonntag, 25. April 2004
Bühl — Hilden: 359 km


Staufrei erreichen wir gegen Mittag unsere Heimat. Hinter uns liegen fast 4.000 km, von denen wir ein Drittel auf Sardinien zurückgelegt haben. Wir haben eine Insel kennen gelernt, deren landschaftliche Schönheit uns sehr beeindruckt hat. Sardinien hat uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen. Es gibt ja noch so viel zu entdecken…

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