1. Tag, Donnerstag 8. April 2004
Düsseldorf – Sempach (CH): 615 km
Direkt vom Büro starten wir um 14:00 Uhr ab Düsseldorf Richtung Süden. Noch werden keine großen Staus gemeldet, aber das wird sich heute, am Gründonnerstag, im Verlaufe des Nachmittags bestimmt noch ändern. Daher haben wir uns vorgenommen, auf weniger stark befahrene Autobahnen auszuweichen. Keine schlechte Idee, wie sich herausstellen soll.
Während im Radio die Staumeldungen von der A3 und der A5 immer länger werden, gelangen wir völlig problemlos über die A61, A65 und B8 auf die Elsass-Autobahn, die auf französischer Seite fast parallel zur A5 verläuft. Erst in Strasbourg erwischt es uns dann auch, wo wir wegen eines Unfalls eine gute Stunde verlieren.
Über Basel reisen wir in die Schweiz ein, und folgen dann der A2 Richtung Gotthard-Tunnel. Gegen 22:00 Uhr reicht uns dann die Fahrerei für heute. In Sempach, ca. 30 km vor Luzern, verlassen wir die Autobahn. Die Suche nach einem Stellplatz gestaltet sich nicht ganz so einfach. Doch schliesslich entdecken wir einen Firmenparkplatz, der uns für unsere Zwecke geeignet erscheint. Noch einen Happen essen, ein Bier, und dann ab ins Bett.
2. Tag, Freitag, 9. April 2004
Sempach (CH) – Piombini (I): 647 km
Um 6:00 Uhr geht es schon wieder weiter. Eine Stunde später ist der Gotthard-Tunnel erreicht. Der dort obligatorische Stau fällt mit 2 km recht moderat aus. Nachdem wir den mit 16 km zweitlängsten Straßentunnel der Welt durchquert haben, fahren wir die erste Raststätte hinter dem Tunnel an, und machen hier erst einmal eine Frühstückspause in weißer Umgebung. Hier in den Bergen ist noch richtig Winter. Leider ist das Wetter dermaßen trüb, dass wir die Berge gar nicht zu sehen bekommen.
Auf der Weiterfahrt wird das Wetter dann immer schlimmer. Urlaubsfeeling kommt jedenfalls bei Dauerregen und 6°C bei uns noch überhaupt nicht auf.
Es fördert die Laune auch nicht unbedingt, dass wir bei Mailand in einen Riesenstau geraten, dem später noch einige weitere folgen werden. Zwischenzeitlich kommen uns sogar Bedenken, ob wir unsere Fähre um 23:00 Uhr in Piombino überhaupt rechtzeitig erreichen werden.
Zum Glück bestätigen sich unsere Befürchtungen letztlich dann doch nicht. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir endlich nach einem ätzenden Fahr-Tag die Küste zwischen Livorno und Pombino. In Cecine verlassen wir die Autobahn, um uns ein wenig die Füsse zu vertreten. Eigentlich wollen wir dies am Strand tun, aber das Meer finden wir nicht. Hat sich hier offensichtlich gut versteckt.
Ein Stückchen weiter in Popolino gibt es einen gut besuchten Wohnmobil-Stellplatz neben einer antiken Ausgrabungsstätte. Wir legen hier eine Pause für unser Abendessen ein. Der Platz eignet sich sehr gut zum Übernachten, wenn man eine Fährüberfahrt für den nächsten Morgen gebucht hat, denn von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis Piombino.
Im Hafen von Piombino müssen wir ein wenig suchen, bis wir das Büro der Linea dei Golfi finden, wo wir einchecken können. Um 22:15 Uhr dürfen wir dann als erste auf das Schiff fahren. Dies hat leider den Nachteil, dass wir direkt hinter einigen Kühlaggregaten stehen, die ziemlichen Krach machen. Zum Glück ist es ein recht monotones Geräusch, bei dem man dann doch ganz gut schlafen kann. Eine tolle Sache dieses Camping on Deck“ – besonders wenn es sich um eine Nachtfahrt handelt. Man steigt abends in sein eigenes Bett und morgens ist man auf Sardinien. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet, und hoffen besonders auf besseres Wetter.
3. Tag, Samstag, 10. April 2004
Olbia – Porto San Paolo: 19 km
Unser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Nach einer ruhigen Überfahrt fahren wir bei traumhaftem Wetter um 08:00 Uhr morgens vom Schiff und begeben uns direkt auf die SS125 Richtung Süden. Kurz nach der Abzweigung zum Flughafen befindet sich linker Hand ein großes Einkaufszentrum mit einem Auchan-Supermarkt. Hier wollen wir zunächst einmal unsere Vorräte auffüllen. Die Zeit bis zur Öffnung um 09:00 Uhr überbrücken wir beim Frühstück.
Unser Einkauf erstreckt sich dann über fast zwei Stunden. Es dauert halt, bis man sich durch das riesige Angebot durchgekämpft hat. Zudem ist heute Ostersamstag und halb Sardinien scheint auf Einkaufstour für das Osterwochenende zu sein.
Mit vollem Kühlschrank geht es weiter. Nach der vielen Fahrerei der letzten beiden Tage wollen wir es heute aber ruhiger angehen lassen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Campingplatz Tavolara in der Nähe des Ortes Porto San Paolo. Der englisch sprechende Mensch an der Rezeption ist überaus freundlich und fährt mit uns erst einmal in einem Golf-Cart eine Runde über den Platz, damit wir uns einen schönen Stellplatz aussuchen können. Toller Service!
Viel Betrieb ist nicht, es ist halt noch keine Saison. Uns soll’s recht sein, so können wir uns nach Belieben ausbreiten. Nach Lunch und einer ausgiebigen Siesta machen wir uns auf den knapp zehnminütigen Fussweg zum Strand. Unsere Erwartungen werden mehr als übertroffen: eine wunderschöne Bucht mit türkisfarbenem Wasser und einem herrlichen Blick auf die Isola Tavolara mit ihrem gewaltigen Felsen.
Wir genießen einen sonnigen Nachmittag am Strand und sind äußerst zufrieden mit unserem ersten Tag auf Sardinien.
Abends kochen wir uns etwa Leckeres und genießen dazu die erste Flasche Cannonau, ein schwerer sardischer Rotwein, der uns sehr gut schmeckt.
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