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bulletReisebericht Südafrika Anfang 2003: St. Francis Bay

9. Tag
Zuurberg Mountains — St. Francis Bay: 197 km


Vom Regen keine Spur mehr, der Tag erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein. Da wirkt die Landschaft hier oben richtig klasse und verdient es, noch ein wenig genossen zu werden. Wir lassen unser gepacktes Auto stehen und laufen die 10 Minuten bis zum Eingang des Zuurberg National Parks. Hier haben wir die Wahl zwischen einem einstündigen und einem vierstündigen Rundwanderweg. Wir entscheiden uns für den kürzeren. Eine wirklich schöne Wanderung, die beinahe einen unschönen Verlauf genommen hätte, da ich durch einen unachtsamen Fehltritt fast einen Abhang hinunter gerutscht wäre.

Zurück am Parkeingang erwartet uns schon ein Ranger, der uns nachträglich jeweils 20 ZAR Eintritt abknüpft. Ganz schön happig für eine einstündige Wanderung. Allerdings hätten wir damit heute auch wieder Zutritt zum Addo Elephant Park, da beide Parks verwaltungs-technisch zusammen gehören.

Im Zuurberg Inn machen wir noch eine kurze Rast auf der schönen Terrasse und erfrischen uns mit einem kalten Getränk. Dann geht es zurück Richtung Port Elizabeth und auf die N2 in westliche Richtung. Wir folgen der Ausschilderung nach Jeffreys Bay. Hier lassen wir uns zu einem kleinen Lunch in einem Cafe nieder. Der Ort, auch als „Surfer’s Paradise“ bekannt, ist eher hässlich und gefällt uns überhaupt nicht. Ganz anders hingegen St. Francis Bay, das wir nach einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen. Die vielen reetgedeckten Häuser erinnern uns sofort an unsere Lieblingsinsel Sylt, und wir fühlen uns hier fast schon heimisch.

Im Cycads Guesthouse werden wir von Gerhard willkommen geheißen. Nachdem wir unser schönes Zimmer bezogen haben setzt sich Gerhard mit uns zusammen und gibt ausführliche Erklärungen über die Gegend, und was wir hier so machen können. Man hat gleich das Gefühl es hier mit einem Gastgeber zu tun zu haben, der sehr um das Wohl seiner Gäste bemüht ist.

Cycads GuesthouseEinziger Wermutstropfen ist die Baustelle gleich gegenüber, wo gerade ein weiteres reetgedecktes Haus entsteht. Die Baustelle wird zwar bald verschwunden sein, aber das neue Haus nimmt doch einiges von der schönen Aussicht, die man bisher vom Cycads hatte. Doch dies ist sicherlich kein Grund, dieses sehr empfehlenswerte Guesthouse zu meiden.

Zum Strand sind es etwa fünf Minuten zu Fuß und wir unternehmen erst einmal einen kleinen Beachwalk. Sicherlich gibt es bessere Strände als diesen hier, aber was soll’s. Anschließend machen wir mit dem Auto eine kleine Erkundungstour durch den Ort. Zunächst fahren wir zu den Bay Canals. Hier reiht sich an künstlich angelegten Kanälen eine Luxusvilla an die andere. „Schöner Wohnen“ vom Feinsten, einfach unglaublich.

Bei einem kurzen Stopp am kleinen Shopping Center schaue ich mir dir Aushänge bei einem der hier zahlreich vertetenen Makler an. Die höchsten Preise, die ich für so eine Traumvilla mit über 200 qm² Wohnfläche und eigenem Bootsanlegeplatz entdecken kann, liegen bei 3,1 Millionen ZAR, nach heutigem Wechselkurs also rund 340.000 €. Da gibt’s in Düsseldorf vielleicht ein Reihenhaus für. In Südafrika sind dies sicherlich Spitzenpreise. Normalerweise sind die Preise für Immobilien dort deutlich günstiger.

Für den Abend hat uns Gerhard einen Tisch im Swiss Cottage reserviert. Wie der Name vermuten lässt, ein Restaurant mit Schweizer Einschlag und entsprechenden europäischen Gerichten. Das Essen ist zwar o.k. — aber da wir nicht nach Südafrika fahren, um europäisch zu Essen, sind wir nicht gerade begeistert.



10. Tag
St. Francis Bay und Umgebung: 45 km


Cape St. FrancisWie immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt, starten wir in den Tag mit einem kleinen Strandspaziergang und einem Bad im Meer. Danach freut man sich richtig auf das Frühstück, besonders wenn es so toll ist, wie im Cycads: reichlich frisches Obst, Schinken, Käse, Brot, verschiedene Sorten Cornflaces, Säfte, Yoghurt und die obligatorischen Eier mit Schinken.

Vollgefressen fahren wir nach Cape St. Francis, wo wir uns an den Wellen, die sich hinter dem Leuchtturm an den Felsen brechen, nicht satt sehen können. Linker Hand lockt dann noch ein wahrer Traumstrand, so dass wir uns dann doch von dem Anblick losreissen können. Wir unternehmen einen sehr langen Strandspaziergang und gehen natürlich auch schwimmen.

Vor lauter Begeisterung vergessen wir, wie intensiv hier die Sonne brennt, und müssen unsere Unvorsichtigkeit mit einem leichten Sonnenbrand bezahlen.

Gegen Mittag fahren wir dann nach Port St. Francis. Im „Docks of the Bay“ lassen wir uns frische Calamaris und Prawns schmecken. Wie uns Gerhard erzählt hat, ist hier der Tintenfischfang ein bedeutender Industriezweig und niergends bekommt man diesen Fisch frischer auf den Tisch. So ist es auch. Die Calamaris sind einfach klasse. Kein Vergleich zu den gummiartigen dick panierten Ringen, die man sonst oft serviert bekommt.

Nach einer Lesestunde im Cycads sind wir gegen 16 Uhr an den Canals, wo eigentlich eine Bootstour durch eben diese starten soll. Davon ist aber weit und breit nichts zu sehen. Findet wohl nur bei Bedarf statt. Also schauen wir uns die netten Hütten noch einmal so gut es geht von Land aus an. In St. Francis Bay gibt es ca. 1500 Häuser, von denen jedoch nur ein Drittel ständig bewohnt sind. Der Rest sind Ferienhäuser. Die eine Hälfte des Ortes besteht aus reetgedeckten Häusern, die andere präsentiert sich im mediterranen Stil. Ein sehr ungewöhnlicher, vor Reichtum protzender Ort, wie er wohl einmalig in Südafrika ist.

Gegen Abend kommen wir auf unserer Terrasse mit unseren Zimmernachbarn, Christine und Thomas aus München, ins Gespräch. Gemeinsam fahren wir zum Dinner ins Docks on the Bay in Port St. Francis, wo es uns schon mittags so gut gefallen hat. Elke und ich essen Lachs, der auf dem offenen Feuer gegrillt wurde. Schmeckt wunderbar. Den Abend lassen wir Vier dann beim ein oder anderen Glas Rotwein auf der Wiese vor unseren Zimmern ausklingen.

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