Nordküste, Kauai
Wetter: sonnig
Um 8:00 Uhr brechen wir auf, da heute eine etwas längere Autofahrt vor uns liegt. Wir wollen zum nördlichen Ende der Insel, um ein Stück des berühmten Kalalau Trails zu laufen, der an der Napali-Küste entlang führt.
Knapp zwei Stunden benötigen wir für die Fahrt dorthin von Poipu. Je weiter wir nach Norden kommen, desto schöner wird die Landschaft. Unser Ziel ist dort, wo der Hwy 560 endet. Problem ist mal wieder das Parken. Es gibt zwei offizielle Parkplätze, die aber beide schon hoffnungslos überfüllt sind. An den Straßenrändern prangen unübersehbare Schilder mit der drohenden Aufforderung No Parking at any time.“ Auch mit viel gutem Willen können wir diese nicht in unserem Sinne interpretieren.
Wir müssen ein Stückchen die Straße zurück fahren, bis wir dann doch am Straßenrand ein freies und legales Plätzchen für unser Auto finden. Wäre ja auch zu doof gewesen, wenn wir die ganze Strecke umsonst gefahren wären.
Der Kalalau Trail ist ein echtes Highlight. 11 Meilen lang, von denen nur die ersten 2 Meilen ohne Permit zugänglich sind. Diese zwei Meilen haben es aber schon in sich. Der Weg ist wegen der Regenfälle der letzten Tage teilweise sehr matschig, und man muss höllisch aufpassen, nicht auszurutschen. Es geht hoch und runter, große Steine und Baumwurzeln erschweren das Fortkommen. Entschädigt für diese Mühen wird man mit phantastischen Ausblicken auf die Napali-Küste und eine üppige tropische Vegetation.
Etwa eine Viertelstunde, bevor wir den Hanakapi’ai Beach erreichen, spricht mich ein junger Mann an, der sichtlich außer Atem ist. Ob wir Handy-Empfang haben, möchte er wissen. Da unten am Beach sei jemand am Ertrinken. Er hat vergeblich versucht, über sein Handy die Rettungskräfte zu erreichen. Leider hat auch unser Handy in dieser Wildnis keinen Empfang. Der junge Mann eilt in die Richtung davon, aus der wir gekommen sind. Bis zum Trailanfang wird er bestimmt noch eine Stunde brauchen.
Wir setzen unseren Weg fort, bis wir den Hanakapi’ai Beach erreichen. Gleich mehrere Schilder warnen hier eindringlich davor, ins Wasser zu gehen. Wer dies tut, handelt also wirklich grob leichtsinnig. Dass es aktuell hier einen Notfall gibt, können wir nicht erkennen. Alles erscheint normal.
Hanakapi’ai Beach ist der Punkt, bis zu dem man ohne Genehmigung laufen darf. Wir erfrischen uns ein wenig im Wasser des Bachs der hier ins Meer mündet, und machen uns dann wieder auf den Rückweg, ohne den Bach zu durchqueren und wirklich bis zum Beach zu gelangen. Wir haben Bedenken, auf den Steinen auszurutschen und wollen auf keinen Fall nasse Füsse/Schuhe bekommen. Da wir sowieso nicht baden wollen, verzichten wir auf das Abenteuer — im Gegensatz zu vielen anderen Wanderern.
Als wir wieder ein Stück höher sind, können wir sehen, dass ein Rettungsteam auf einem Jetski das Meer absucht. Also scheint es dem jungen Mann mittlerweile gelungen zu sein, Hilfe zu holen. Hoffentlich alles nur blinder Alarm. Da wir in den nächsten Tagen auch nichts in den News hören oder lesen, ist die Sache wohl noch mal gut ausgegangen.
Nach insgesamt 3 1/2 Stunden erreichen wir ziemlich erschöpft den Ausgangspunkt unserer Wanderung. War doch recht anstrengend, und wir sind solche Touren nicht gewohnt. Es war aber auch sehr schön, und hat sich auf jeden Fall nicht nur wegen diesen Ausblicks gelohnt.
Wir laufen zum Auto, schnallen uns die Strandstühle auf den Rücken und laufen wieder zurück. Denn dort wo die Wanderung beginnt, ist auch ein schöner geschützter Strand (Bild oben). Hier am Ke’e Beach erholen wir uns von den Strapazen der Wanderung. Selten war ein Bad im Meer erfrischender. Und auch die Tiewelt ist hier vertreten. Fische, die wir im Wasser sehen, sind ja nichts Besonderes, aber wilde Hühner am Strand sieht man nicht alle Tage.
Es ist schon dunkel, als wir nach langer Fahrt wieder in unserer Unterkunft in Poipu ankommen (die Sonne geht zu dieser Jahreszeit kurz nach 18:00 Uhr unter).
Zum Abendessen haben wir einen Tisch in dem mexikanischen Restaurant Tortilla Republic reserviert. Das ist nur ein paar Schritte entfernt im sehr schönen Shopping Center Shops at Kukui’ula“. Der Service könnte etwas besser sein, das Essen ist in Ordnung. Allerdings haben wir auf dem Festland schon deutlich besser und günstiger mexikanisch gegessen.
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