6. Tag: Katoomba – Canberra: 410 km
Unser Versuch im Ort frühstücken zu gehen scheitert, da kaum etwas geöffnet ist. Also besorgen wir uns im Supermarkt etwas Aufschnitt, beim Bäcker die Brötchen und frühstücken auf unserem Zimmer. In den meisten Motels gibt es einen Wasserkocher und löslichen Kaffee auf dem Zimmer, und wir machen im weiteren Verlauf der Reise noch öfter von dieser praktischen und preiswerten Frühstücksmöglichkeit Gebrauch.
Um 9:30 Uhr starten wir dann Richtung Canberra, der Hauptstadt Australiens. Das Wetter wird zunehmend schlechter, und bald regnet es in Strömen. Gegen Mittag erreichen wir Cowra und machen einen Stopp am dortigen Visitor Center, wo es einen Rosengarten zu besichtigen gibt. Mittlerweile scheint die Sonne, und es ist richtig warm geworden.
In Cowra wechseln wir auf den Highway 81 und unterbrechen unsere Weiterfahrt nur noch zu einem kurzen Lunchstopp bei McDonalds und erreichen dann gegen 15:00 Uhr Canberra. Unser Weg führt uns an einem Visitor Center vorbei, wo wir uns mit Prospektmaterial und einem Stadtplan versorgen. So ausgestattet haben wir überhaupt keine Probleme unser Hotel, das zur Flag-Gruppe gehörende “Olims Canberra Hotel” (Kategorie “blau”, DM 124 mit Hotelgutschein) zu finden. Hier fühlen wir uns sofort wohl. Wir freuen uns über ein großes, geräumiges, komfortables Zimmer und einen sehr schön angelegten Innenhof.
Wir lassen das Auto stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg. Es hat leicht zu regnen begonnen, aber das stört uns nicht sehr, da unser erstes Ziel das unweit des Hotels gelegene War Memorial ist. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Museumskomplex, in dem die australische Beteiligung an diversen Kriegen aufbereitet wird. Das ganze ist hervorragend gemacht und äußerst lehrreich. Krieg wird hier nicht verherrlicht, sondern schonungslos dokumentiert. Ein äußerst gelungenes Museum, dass man sich bei einem Canberra-Besuch keinesfalls entgehen lassen sollte. Der Eintritt ist übrigens frei.
Wir bleiben bis zur Schließung um 17:00 Uhr und laufen dann hinunter zum künstlich angelegten See , in dessen Mitte eine hohe Wasserfontäne emporschießt. Wir laufen am See entlang und dann Richtung Innenstadt und machen uns auf die Suche nach dem mexikanische Restaurant ”Montezuma’s”, auf das ich beim Vorbereiten der Reise im Internet gestossen bin. Als begeisterte Anhänger des mexikanischen Essens erweist sich dieses Restaurant zu unserer Freude als gute Wahl, zumal wir so früh dran sind, dass Elke ihren Frozen Margarita noch zu Happy Hour Preisen genießen kann.
Zurück ins Hotel sind es nur knapp 15 Minuten zu Fuß. Im Fernsehen läuft gerade das Halbfinale bei den Melbourne Open zwischen Sampras und Agassi, dass ich mir voller Interesse anschaue. Trotz aller Spannung aber ist nach dem 3. Satz um 21:00 Uhr für mich Schicht, und ich falle todmüde ins Bett. Dauert halt doch ein paar Tage bis man 10 Stunden Zeitdifferenz verkraftet hat.
7. Tag: Canberra – Narooma: 279 km
Frühstück im Hotel Restaurant ist uns zu teuer (15 A$). Also fahren wir nach Downtown um etwas fürs Frühstück einzukaufen. Wir haben Glück und finden in einem Shopping Center einen tollen Supermarkt, der bereits um 8:00 Uhr öffnet. Bei dem reichhaltige Angebot fällt die Auswahl richtig schwer.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf unserem Zimmer checken wir aus und fahren zum auf der anderen Seite des Sees gelegenen Parliament House. Heute ist keine Wolke am Himmel, ein traumhaftes Wetter. Das Parken am Parliament House erweist sich als völlig unproblematisch, da es eine große kostenlose Tiefgarage gibt. Beim Betreten des Gebäudes müssen wir durch eine Sicherheitsschleuse, wo wir gründlich kontrolliert werden.
Führungen (kostenlos) finden zwischen 09:00 und 17:00 Uhr alle halbe Stunde statt, und wir schließen uns der 10:00 Uhr-Führung an. Diese dauert etwa 40 Minuten und ist sehr informativ. Da die Führerin ein sehr verständliches Englisch spricht, bekommen wir auch eine ganze Menge mit. Beeindruckt sind wir von der Größe des Hauses, das über 4.700 Zimmer verfügt. Nach der Führung fahren wir mit dem Lift zum Roof Top, von wo sich uns ein phantastischer Blick auf Canberra bietet. Man erkennt deutlich, dass es sich um eine auf dem Reißbrett geplante Stadt handelt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und erinnert uns stark an Washington. Uns gefällt Canberra sehr gut, und wir bereuen den AbsSo geht´s zum Pebbly Beachtecher hierhin nicht.
Wir verlassen Canberra auf dem Highway 52 in östlicher Richtung und biegen ca. 2 Stunden später in Batemany Bay links auf den Highway 1 (Princes Highway) ein. Dies ist zwar die entgegengesetzte Richtung zu unserem heutigen Ziel Narooma, aber wir wollen noch einen Abstecher zum Pebbly Beach machen, wo man angeblich Kängurus am Strand sehen kann. Etwa 20 km nördlich von Batemans Bay geht es rechts ab in die “Pebbly Beach Forest Rd”, eine 8 km lange, ziemlich üble, Schotterpiste (gravel road). Es ist 15:00 Uhr, als wir endlich am Pebbly Beach ankommen.
Und tatsächlich werden wir nicht enttäuscht. Bestimmt 20 Kängurus springen hier herum, eines sogar mit Kind im Beutel. Scheu vor den Menschen scheinen sie keine zu kennen. Obwohl auf Hinweisschildern extra darum gebeten wird, die Tiere nicht anzufassen, bekennen sich viele Eltern offen zum Analphabetentum und lassen ihre Kinder ungehemmt die Kängurus streicheln. Manche Leute lernen es halt nie!
Wir kehren zurück auf den Highway 1 und fahren in südlicher Richtung zurück nach Batemans Bay und weiter bis zu dem Ferienort Narooma, wo wir gegen 17:00 Uhr ankommen. Von der Wirtin unseres Motels, dem “Festival Motor Inn”, (Flag “gelb”, DM 72 mit Hotelgutschein) werden wir sehr herzlich empfangen. Das Motel selber ist einfach, aber akzeptabel.
Wir machen einen Erkundungsspaziergang durch den Ort und schauen bei den einzelnen Restaurants auf die Karten. Alles in allem sind wir von dem Ort eher enttäuscht. Bevor wir zum Motel zurückgehen, gönnen wir uns auf der Terrasse eines Pubs bei schöner Aussicht ein Happy Hour-Bier.
Zum Abendessen gehen wir ins ”The Restaurant at Lynch’s”, schräg gegenüber unserem Motel gelegen. Was man hier in einer bistroartigen Atmosphäre unter der Überschrift ”Modern Australian Cuisine” auf die Teller bringt, ist wirklich empfehlenswert. Das Schöne ist, dass man alle Gerichte auch als halbe Portionen bekommen kann und so die Möglichkeit hat, zumindest 2 Sachen zu probieren. Wegen dieses tollen Restaurants hat sich der Übernachtungsstopp in Narooma dann doch gelohnt.
|