Escalante, UT und Umgebung
Gefahren: 77 Meilen / 123 km — gesamt 1618 Meilen / 2589 km
Wetter: sonnig, 56°F / 13°C
Ein frostiger, aber wunderschöner Morgen begrüßt uns. Es ist über Nacht so kalt geworden, dass sogar die Autoscheiben vereist sind.
Zum Frühstück gehen wir wieder ins Hotelrestaurant. Ein prasselndes Kaminfeuer sorgt für behagliche Atmosphäre und am Service und dem Frühstück gibt es absolut nichts auszusetzen,
Anschließend holen wir uns schnell ein paar Informationen im Visitor-Center und begeben uns dann auf die Hole in the Rock Road“, die einige Meilen östlich von Escalante rechts abbiegt. Eine gut gewartete Schotterpiste, die zumindest in dem Teil, den wir befahren haben, keine Probleme bereitet. Hätte man auch mit einem normalen PKW fahren können.
Erster Stopp ist Devil’s Garden, eine Ansammlung bizarrer und höchst fotogener Felsformationen. Wirken besonders jetzt in der Morgensonne ganz toll.
Nach knapp 27 Meilen auf der Hole in the Rock Road biegen wir in die 1,7 Meilen lange Zufahrt zum Dry Fork Trailhead“ ab. Dieser Weg ist schon etwas rumpeliger“ und sollte besser nur mit einem Fahrzeug mit high clearance“ befahren werden. Normale PKW haben den Weg im aktuellen Zustand aber auch geschafft.
Vom Parkplatz führt ein Wanderweg in den Dry Fork Canyon und von hier gelangt man zu drei Slot Canyons, dem Peek-A-Boo Gulch, Spooky Gulch und Brimstone Gulch.
Wir machen uns also auf den Weg, kraxeln über Felsen und nähern uns allmählich dem Grund des Dry Fork Canyon. Nur finden wir nicht den Weg in den Canyon hinein. Hohe steile Felswände bilden ein unüberwindliches Hindernis. Wo ist nur der Trail geblieben? Unten im Canyon sehen wir einige Leute rumlaufen. Die müssen doch irgendwie dahin gekommen sein. Nur wir sind offensichtlich zu blöd dazu.
Fast schon wollen wir aufgeben, da entdecken wir zwischen den Felswänden doch noch eine Möglichkeit, in den Canyon hinabzusteigen. Den letzten Meter müssen wir springen, dann haben wir es geschafft. Ob wir hier aber jemals wieder hochkommen, ist eine andere Frage. Das kann zumindest nicht der offizielle Weg sein.
Wir laufen ein Stück und gelangen zum Zugang eines Slot Canyons. Ein Schweizer Paar klärt uns auf, dass es sich um den Spooky Gulch handeln muss. Im Gegensatz zu uns hatten sie keine Probleme, dem gut markierten Wanderweg vom Parkplatz zu folgen, und sie erklären uns den Weg zurück.
Gemeinsam begeben wir uns nun in den Spooky Gulch. Bereits nach wenigen Metern verengt sich dieser zusehends. Wir müssen die Rucksäcke abnehmen, um überhaupt noch weiter zu kommen. Die Enge ist unbeschreiblich. Wer an Klaustrophobie oder Übergewicht leidet, sollte einen großen Bogen um diesen Slot Canyon machen. Wir finden ihn jedoch total faszinierend, auch wenn wir nicht allzu weit hineingehen.
Von hier wandern wir dann ein kurzes Stück zum Peek-A-Boo Gulch. Leider versperrt uns eine große Wasserlache den Zugang zu diesem Canyon, der — nicht gerade einfach — nur über eine steile Felswand erreichbar ist. Da wir keine Lust auf nasse, matschige Füße haben, verzichten wir.
Direkt gegenüber dem Peek-A-Boo Gulch befindet sich der Trail zum Parkplatz. Ein amerikanisches Paar warnt uns, dass etwa
100 m weiter eine Klapperschlange auf dem Trail liegt. Vorsichtig begeben wir uns auf den Rückweg. Von der Klapperschlange jedoch keine Spur. Auch gut, denn auf die Begegnung mit dieser Art von Wildlife können wir gut verzichten.
Der Weg ist wirklich gut markiert, vor allem, wenn man mal über den Abhang hinaus geguckt hätte, und wir können es selber nicht verstehen, dass wir uns auf dem Hinweg so dermaßen verlaufen konnten. Aber auch auf unserem Weg entlang des Canyon waren immer wieder die Steinhügel, die als Wegmarkierung dienen zu sehen. So dachten wir lange, richtig zu sein. Egal, es war auf jeden Fall eine sehr schöne Wanderung, die uns viel Spaß gemacht hat.
Zurück in Escalante ist der Nachmittag schon weit fortgeschritten. Bleibt aber noch Zeit für den Besuch des Escalante State Parks. Auf einer knapp einstündigen Wanderung kann man diverse Exemplare versteinerter Bäume (petrified wood) bestaunen. Wer schon mal im Petrified Forest National Park in Arizona war, kann sich das eigentlich sparen. Trotzdem war’s ein schöner Abschluss für diesen Tag.
Dinner gibt es wieder in der heute gut besuchten Circle D Eatery. Hier treffen wir auch die beiden Schweizer aus dem Dry Fork Canyon wieder und tauschen noch ein wenig Urlaubserfahrungen aus. Auch heute Abend sind wir sowohl mit der Qualität des Essens als auch mit dem Service wieder sehr zufrieden.
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