7. Tag, Dienstag, 13. Juni 2006
Buguéles – Carantec: 107 km
Über Perros-Guirec fahren wir nach Ploumanach. Im Zentrum des kleinen Ortes parken wir unser Womo neben vielen anderen auf einem recht engen Parkplatz. Nachdem es unterwegs während unseres Frühstücks noch etwas geregnet hatte, ist es nun zumindest wieder trocken. Also gar nicht so ganz schlechte Bedingungen für unsere kleine Wanderung auf dem Zöllnerpfad“.
Hier macht die Granitküste ihrem Namen alle Ehre. Riesige rosa Granitblöcke in den unterschiedlichsten Formen wohin das Auge auch blickt. Das ganze eingebettet in eine blühende Heidelandschaft und dahinter das Meer. Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde, wäre es perfekt. Aber das Glück haben wir heute leider nicht.
Gegen Nachmittag erreichen wir Carantec (südlich von Roscoff gelegen) und checken dort auf dem Campingplatz Les Mouettes ein (22 € mit Strom, in der Hauptsaison 42 €). Eine sehr gepflegte Anlage mit großzügigen Parzellen und einem riesigen Schwimmbad. Da sich mittlerweile auch die Sonne hervor getraut hat, können wir dies auch nutzen.
Zum Abendessen fahren wir mit den Rädern in den ca. 2 km (aber mit Steigung) entfernten Ort und müssen feststellen, dass viele Restaurants um diese Jahreszeit noch geschlossen sind. Von den wenigen, die geöffnet haben, sagt uns keines so richtig zu. Also radeln wir unverrichteter Dinge zurück zum Campingplatz. Zu allem Überfluss sind wir auch noch ziemlich nass geworden, da es zu regnen begonnen hat. Zum Glück haben wir für solche Fälle immer ein Notessen“ im Womo vorrätig, so dass wir wenigstens nicht hungrig ins Bett gehen müssen.
8. Tag, Mittwoch, 14. Juni 2006
Carantec – le Conguet: 145 km
Unser erster Stopp heute führt uns nach Brignogan-Plages. Hier sehen wir unseren ersten Menhir. Eigentlich sind es zwei, ein stehender und ein liegender. Dem stehenden hat man noch ein Kreuz aufgesetzt, was ihn einzigartig macht. Am Phare de Pontusval parken wir unser Womo, ziehen die Wanderschuhe an und laufen am felsigen Strand entlang zu einem zweiten östlich gelegenen Leuchtturm.
Nachdem wir Mittag gemacht haben, fahren wir nach Trémazan an der Westküste, nicht weit von Ploudalmézeau gelegen. Hier folgen wir der Route Touristique, an der sich bis nach Argenton ein sehr schöner Küstenabschnitt hinzieht.
In der Nähe von Plourazel besichtigen wir noch den Menhir de Kerloas“, mit 11 Meter der grösste seiner Art in der Bretagne. Auf der Kermovan-Halbinsel kurz vor dem Ort le Conquet steuern wir den dortigen Campingplatz Les Blances Sablones“ an. Wunderschön gelegen und nicht viel los.
Hier bekommen wir den dringend benötigten Stromanschluss, denn zumindest mir steht ein langer Fernsehabend bevor. Zweites WM-Spiel der deutschen Mannschaft. Am Ende eines tollen Spiels gibt es ein mehr als verdientes 1:0 unserer Mannschaft gegen Polen zu feiern.
9. Tag, Donnerstag, 15. Juni 2006
le Conguet – Camaret: 102 km
Entgegen sonstiger Gwohnheiten schlafen wir heute recht lange. Außerdem ist so tolles Wetter, dass wir es sehr gemütlich angehen lassen und den Platz erst nach Mittag räumen. Um diese Jahreszeit nimmt man es mit den An- und Abreisezeiten nicht so genau.
Weit haben wir es nicht bis zu unserem ersten Stopp, denn wir steuern den direkt gegenüber dem Platz gelegenen Parkplatz an. Bei diesem wunderschönen Wetter unternehmen wir einen Strandspaziergang an einer nicht weniger schönen langen Bucht.
In Brest nutzen wir die Gelegenheit in einem großen Einkaufszentrum, um unseren Kühlschrank mal wieder so richtig aufzufüllen. Danach führt uns unser Weg auf die südlich von Brest gelegene Halbinsel Presqu’ile de Crozon. Nach Verlassen der autobahnähnlichen N165 folgt ein sehr schönes Teilstück der D791 mit herrlichen Ausblicken auf die Bucht.
In Camaret finden wir nach einigen Suchen und Nachfragen im Office de Tourism den neu angelegten schönen parzellierten Wohnmobilstellplatz (4 €, V+E Station). Nachdem wir uns hier häuslich eingerichtet haben, radeln wir zur nur 2 km entfernten Pointe de Penhir. Ein tolles Panorama erwartet uns an diesem Felskap.
Abends fahren wir dann runter in den Ort, wo sich an der Hafenpromenade ein Restaurant an das andere reiht. Wir entscheiden uns für Le Langoustier“, das recht interessante Menüs zu bieten hat. Da der Laden gerammelt voll ist, werden wir gebeten, in einer Viertelstunde wieder zu kommen.
Wir nutzen die Wartezeit zu einem kleinen Spaziergang in den alten Teil des Hafens. Hier gammeln einige alte Schiffswracks vor sich hin und bieten einen malerischen Anblick in der Abendsonne. Auch eine kleine Kirche, die im Inneren im Seemannslook“ gestaltet ist, bietet eine außergewöhnliche Kulisse.
Im Restaurant entscheiden wir uns für das 25 € Menü. Unter anderem gibt es Jakobsmuscheln, Riesengarnelen und flambiertes Rotbarbenfilet. Eine Flasche Sancerre hilft, das Ganze in angemessener Art und Weise runter zu spülen. Lecker!
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