bild

 

logo

bulletReisebericht Französische Atlantikküste — Cote d’Argent

Делаем ремонт собственными силами!

9. Tag, Freitag, 23.09.2005
Ile d`Oléron (le Grand-Village-Plage) – Hourtin — 118 km


Noch ein kurzer Abstecher nach St. Trojan-les Bains und dann verlassen wir die Ile d`Oléron. In Marennes orientieren wir uns an den Schildern, die zum Zoo nach la Palmyre führen und fahren über die D25 durch den Forét de la Coubre. Kurz vor dem Leuchtturm Phare de la Coubre fahren wir an den Strand. Wunderschön zum Laufen, Strand soweit das Auge reicht. Auch ein erfrischendes Bad im 19°C warmen Atlantik lassen wir uns bei dem herrlichen Wetter natürlich nicht entgehen.

Weiter geht es nach Royan, wo wir den Hinweisschildern zur Autofähre nach Pointe de Grave folgen. Durch die knapp halbstündige Überfahrt über die breite Mündung der Gironde ersparen wir uns einen riesigen Umweg. Ganz billig ist der Spaß leider nicht. Mit 41,50 € sind wir zwei und unser Womo dabei.

Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Soulac-sur-Mer geht es ohne Pause weiter nach Hourtin. Dort gibt es am Hafen einen Womo-
Stellplatz der Extraklasse. Parzellierte Stellplätze, V+E, Toiletten, alles bestens. So müssen Stellplätze sein. Da bezahlen wir auch gerne die geforderten 6 € pro Nacht.

Wir befinden uns am Lac d`Hourtin-Carcans, dem größten See Frankreichs. Am Sandstrand bauen wir unsere Stühle auf und genießen das Nichtstun. Auf ein Bad im See verzichten wir allerdings, da er an dieser Stelle zum Schwimmen zu flach ist..


10. Tag, Samstag, 24.09.2005
Hourtin – Grand Crohot Océan — 84 km


Nachts hat es doch tatsächlich geregnet! Aber kein Grund zur Besorgnis, morgens scheint dann wieder wie gewohnt die Sonne. Wäre ja auch nicht akzeptabel, wenn uns das schöne Wetter nicht mehr treu bliebe.

Wir fahren ans andere Ende des Sees nach Maubuisson und parken unser Womo auf dem großen Parkplatz in der Ortsmitte direkt am See. In der Touristeninformation besorgen wir uns eine Karte mit den Radwegen der Umgebung und dann geht es los auf eine Radtour der Extraklasse. Auf asphaltierten Radwegen fahren wir durch duftende Pinienwälder zunächst nach Lacanau-Océan. Dieser lebhafte Badeort gefällt uns sehr gut. In der Hochsaison zwar bestimmt sehr rummelig, aber jetzt einfach nur angenehm. Gerne lassen wir uns am Nordstrand in einer netten Brasserie zu einem kleinen Lunch nieder und genießen den Blick auf das tiefblaue Meer mit seiner weißen Brandung. Urlaub kann ja so schön sein!

Über Carcan-Plage führt uns unsere Tour zurück zum Ausgangspunkt nach Maubuisson. 32 km Fahrrad fahren vom Feinsten. Einige kleine Steigungen waren zu überwinden, und warm ist es auch. Bei einem Bad im See erholen wir uns erst einmal von der schweißtreibenden Tour.

Über Lacanau, le Porge und Lege-Cap-Ferret erreichen wir schließlich Grand Crohot Océan, wo sich auf den weitläufigen Strandparkplätzen unter Pinien die Möglichkeit für eine Übernachtung bietet. Gegen 18:00 Uhr machen wir es uns am Strand bequem. Zu einer Zeit, als die meisten Tagesbesucher sich auf den Heimweg machen. Wir genießen das Schauspiel der Brandung und einen nicht ganz so spektakulären, aber doch schönen Sonnenuntergang mit einem Bierchen in der Hand.


11. Tag, Sonntag, 25.09.2005
Grand Crohot Océan – Dune du Pilat — 89 km


Gestern abend hatten wir noch den schönsten Sternenhimmel, und nun ist der Himmel bedrohlich dunkel geworden. Es reicht gerade noch für einen kurzen Strandspaziergang vor dem Frühstück, bevor es auch schon richtig zu schütten anfängt. Bei dem Wetter macht es wenig Sinn, bis zum Cap Ferret runter zu fahren. Also umkurven wir bei strömendem Regen das Bassin d`Arcachon und fahren zum Hafen von Arcachon.

Hier bummeln wir ein wenig herum und nutzen die Gelegenheit, dass hier einige Geschäfte auch sonntags geöffnet haben, um unser Abendessen einzukaufen.

Anschließend fahren wir Richtung Centre Ville und finde auch nach längerer Sucherei einen Parkplatz für unser Womo. Der Himmel ist mittlerweile aufgerissen und gelegentlich lässt sich sogar die Sonne wieder blicken. Angenehme äußere Bedingungen für einen Spaziergang entlang der Strandpromenade und eine Fahrt mit dem Aufzug in das höher gelegene Stadtviertel, von wo sich ein schöner Ausblick bietet. Arcachon ist ein angenehmer Ort, der uns gut gefällt.

Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zur berühmten Dune du Pilat, der riesigen Sanddüne südlich von Arcachon. Den offiziellen Parkplatz lassen wir links liegen. Bevor wir hier fast 10 € für eine Übernachtung bezahlen, können wir auch auf einen Campingplatz gehen. Es folgen eine Reihe von Plätzen, direkt hinter der Düne, die wir aber nicht anfahren. Der Aufstieg auf die Düne wäre von diesen Plätzen viel zu steil und mühsam, wenn überhaupt möglich. Unser Ziel ist Camping Panorama, der erste Platz am südlichen Ende der Dune du Pilat. Von den terrassierten Plätzen hat man einen phantastischen Ausblick auf das Meer und das Réserve Naturelle du Banc dÀrguin.

Die Düne kann direkt vom Platz aus erklommen werden. Da der Sand noch nass vom Regen ist, geht dies wesentlich einfacher, als im trockenen Sand, der bei jedem Schritt nachgibt. Der Ausblick vom Gipfel der Düne ist einfach gigantisch. Auf der einen Seite der grüne Kiefernwald, auf der anderen Seite das tiefblaue Meer. Und das Ganze bei mittlerweile wieder strahlendem Sonnenschein. Wir sind begeistert!

Später vor unserem Womo sitzend wird uns noch ein Schauspiel der besonderen Art geboten. Mehrere Gleitschirmflieger drehen direkt vor unserer Nase ihre Runden. Das hatten wir auch noch nie.


12. Tag, Montag, 26.09.2005
Dune du Pilat – Mimizan Plage — 75 km


Elke nutzt den schönen Swimmingpool des Campingplatzes für ein morgendliches Schwimmen, während ich mich um das Frühstück kümmere. Wir lassen es langsam angehen und brechen erst gegen Mittag auf.

Nach einem Einkaufs- und Lunch-Stopp in Biscarosse geht es weiter nach Mimizan. Von unserem Navi lassen wir uns zur Avenue du Lac führen. Dort befindet sich das von Michelin gekrönte Restaurant „Au bon Coin du Lac“, das wir uns anschauen möchten. Könnte ja was fürs Abendessen sein.

Wäre es sicherlich auch, wären die Preise etwas erschwinglicher. Außerdem besteht auf den Parkplätzen ein Übernachtungsverbot für Wohnmobile, was ebenfalls gegen einen Besuch spricht. Trotzdem hat sich der Abstecher gelohnt, denn hier am See (Etang d`Aureilhan) wurde ein schöner kleiner botanischer Garten angelegt, den wir bei dieser Gelegenheit gerne während eines kleinen Spazierganges besichtigen.

Anschließend fahren wir weiter nach Mimizan-Plage und folgen den Schildern zum Wohnmobil-Stellplatz. Ein großer Parkplatz direkt hinter den Dünen für 5 € pro Nacht (in der Saison 10 €) einschließlich Strom und V+E. Toiletten und Kaltwasser-Duschen sind ebenfalls vorhanden. Es gibt sicherlich schönere Stellplätze, aber dieser überzeugt durch seine Lage und Ausstattung.

Der Rest des Nachmittages ist ausgefüllt mit einem langen Strandspaziergang einschließlich Bad im Meer und der Erkundung des Ortes mit dem Fahrrad. Es herrscht unverkennbar Nebensaison, denn viele Geschäfte, Bars und Restaurants haben schon geschlossen.

Geöffnet hat u.a. aber noch das „Au Bout du Monde“, in dem wir mit Blick auf das Meer und den Sonnenuntergang die Empfehlung des Hauses probieren: „Gratin de l`Océan“, überbackener Fisch und Meeresfrüchte mit Reis und Gemüse. Sehr lecker.





13. Tag, Dienstag, 27.09.2005
Mimizan Plage — 0 km (22 km Fahrrad)


Strandspaziergang und Bad im Meer vor dem Frühstück. Heute lassen wir es ganz langsam angehen, denn uns treibt nichts.

Die einzige größere Aktivität des Tages besteht in einer Radtour nach Mimizan, da es in Mimizan-Plage jetzt in der Nebensaison nur noch sehr eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten gibt. Fast wären wir auch in Mimizan nicht zum Zuge gekommen, da wir dort in der Mittagszeit ankommen und selbst der große Supermarkt
„E. Leclerc“ geschlossen hat. Zum Glück hat wenigstens der andere, jedoch nicht so schöne Supermarkt „Intermarché“ geöffnet.

Den Rest des Tages genießen wir das süße Nichtstun.






14. Tag, Mittwoch, 28.09.2005
Mimizan Plage – Capbreton -111 km


Nachts hat es doch tatsächlich etwas geregnet und morgens ist es erst einmal bedeckt. Nach dem Frühstück scheint dann aber wieder wie gewohnt die Sonne vom Himmel.

An dieser Stelle muss ich mal ein Wort über die V+E-Situation auf diesem Platz verlieren. Eigentlich ist die mit zwei entsprechenden Stationen hervorragend geregelt. Wenn man dann aber beobachtet, dass die Zapfstellen für das Frischwasser immer wieder für das Nachspülen der Chemie-Toiletten missbraucht werden, kann einem schon schlecht werden.

Und dann gibt es noch jene Zeitgenossen, die offensichtlich nicht in der Lage sind, den Toiletten-Ausguss an der Sani-Station ausfindig zu machen. Stattdessen schütten ihre Sch… einfach über das Gitter für das Abwasser. Und warum manche Leute die ganze Zeit, während sie ihr Abwasser ablaufen lassen, sich am Leerlauf ihres Motors erfreuen müssen, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Schwarze Schaafe unter uns Wohnmobilisten gibt es leider überall, aber hier treten sie schon ziemlich konzentriert auf.

Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn, einem deutschen Rentner-Ehepaar, dass schon einige Wochen hier steht, und verlassen Mimizan-Plage.

Nach einem Einkaufsstopp in Mimizan geht es über Bias und Lit-et-Mixe nach St. Girons-Plage. Alle Parkplätze in Strandnähe sind mit den üblichen 2-Meter-Barrieren für Womos verbarrikadiert. Dies wirkt absolut grotesk, denn die Parkplätze sind gähnend leer. Warum kann man die blöden Schranken in der Nebensaison nicht einfach zur Seite klappen?

Immerhin gibt es einen Womo-Stellplatz, aber den kann man ziemlich vergessen. Durch Hecken parzellierte Stellplätze, so schmal, dass nach erheblichen Rangieraufwand gerade mal das Womo reinpasst und die Tür noch aufgeht. Direkte V+E Fehlanzeige — dafür muss man auf den nebenan gelegenen Campingplatz. Und dafür wollen die auch noch 8 € haben.

Der Ort ist völlig ausgestorben und erinnert an das Westernkaff in „12 Uhr Mittags“. Am Strand herrscht wegen der gefährlichen Strömungen Badeverbot. Fazit: das schönste an St. Girons-Plage ist der nett bepflanzte Kreisverkehr (siehe Bild rechts), den Rest kann man — zumindest um diese Jahreszeit — getrost vergessen. Den Abstecher hierhin verbuchen wir unter der Rubrik „Dieselverschwendung“.

Viel besser gefällt uns da schon der nächste Ort am Meer,
Moliets-Plage. Ein nett angelegter kleiner Ferienort, der auf Anhieb einen sympathischen Eindruck macht. Toller Strand, tolle Brandung, aber leider auch hier Badeverbot, dass offensichtlich immer gilt. Schade — aber angesichts der Brandung auch verständlich.

Wir fahren weiter nach Capbreton und steuern den dortigen Womo-Stellplatz an. Dieser liegt außerhalb der Stadt direkt am Meer und erinnert an den Platz in Mimizan-Plage. Er ist aber kleiner, nicht so voll und macht daher einen angenehmeren Eindruck.

Die V+E ist bestens geregelt, und es gibt auch ausreichend Stromanschlüsse. Das ganze für günstige 6,90 € die Nacht, die eine freundliche Mitarbeiterin der Stadtverwaltung abends kassieren kommt. Das ist mal wieder ein Stellplatz ganz in unserem Sinne.





15. Tag, Donnerstag, 29.09.2005
Capbreton — 0 km


Um 7:30 Uhr radel ich noch bei Dunkelheit in den Ort und besorge uns das obligatorische Baguette und Croissants zum Frühstück. Bevor wir uns das schmecken lassen geht es aber erst einmal zum Strand. Es ist zwar noch recht kühl, aber das hält uns nicht von einem Bad im Atlantik ab. Im Womo wartet schließlich eine heiße Dusche auf uns.

Viel gibt es über diesen Tag nicht zu berichten. Mit dem Fahrrad erkunden wir das Zentrum und den Hafen von Capbreton, was uns beides gut gefällt. Mittags gibt es Rotwein, Käse und Baguette vorm Womo und nachmittags genießen wir das Strandleben.

Abends radeln wir zum Hafen, an dem es mehrere Fischrestaurants gibt und lassen uns ein viergängiges Abschiedsmenue schmecken, denn leider ist dies unser letzter Abend an der Küste.


Zurück                                                                                                                                                          Weiter zur Heimreise

footer